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1874 - Die Stunde der Zentrifaal

Titel: 1874 - Die Stunde der Zentrifaal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht", beharrte das Wesen. „In dieser Gegend bin ich aufgewachsen, bevor ich meine Heimat verließ. Die Station befindet sich irgendwo im Umkreis von hundert Kilometern."
    Wir beschlossen, den Sumpf so gründlich wie möglich abzusuchen. Mit Kommandant Quer-Gen teilte ich die Suchgebiete der SCARV-3 und der TENDRIKON auf.
    „Was suchen wir eigentlich genau?" fragte der Tasch-Ter-Man.
    „Es gibt keine präzise Information. Irgendwelche Gebäude."
    „In dieser Gegend existieren keine Bauwerke", behauptete Quer-Gen im Tonfall absoluter Gewißtheit.
    „Gebäude besitzen ein zu hohes Gewicht. Sie müssen unweigerlich im Sumpf versinken."
    „Das mag ja sein, Quer-Gen. Aber wir werden uns dennoch auf die Suche machen."
    Die beiden so unterschiedlichen Schiffe bewegten sich in fünfzig Metern Höhe über das Gelände. Unten sah ein Flecken wie der andere aus, im Sumpf wäre für einen Menschen keine Orientierung möglich gewesen.
    Ton-Gabbeth stieß hin und wieder erfreute Laute aus, wenn er bestimmte Geländemarken wiedererkannte. Für mich oder Bully waren es nur Büsche auf trügerischem Untergrund - Ton-Gabbeth betrachtete sie als Erinnerung an die verlorene Kindheit.
    Was von oben wie fester Boden wirkte, war in Wirklichkeit nicht mehr als lückenhafter Bewuchs, der sich über einer wäßrigen Schicht an der Oberfläche hielt. Ich hegte nicht sehr viel Hoffnung, die Station noch einmal wiederzufinden. Quer-Gen hatte wahrscheinlich recht: Gebäude aus festem Material konnten sich auf Dauer nicht oben halten.
    Essei denn, jemand hatte sie an Ort und Stelle verankert.
    . Nach einer halben Stunde rief Foremon aus: „Das ist es!"
    Ich erkannte auf einem Strukturtaster Abbilder einer künstlichen Formation. Es waren Gebäude.
    Ton-Gabbeth hatte also recht gehabt.
    Allerdings lag Quer-Gen ebenso richtig, denn die Gebäude waren zu mehr als drei Vierteln im Sumpf versunken. Nur die Dächer ragten noch heraus. Sie waren vollständig von Sumpfpflanzen überwuchert. Kein Wunder, daß man sie auf optischem Weg nicht als Bauwerke identifizieren konnte.
    „Foremon, lege bitte sämtliche Daten plus einen Querschnitt der Gebäude auf einen Schirm! So daß wir alles überblicken, was die Orter herausgefunden haben."
    Der Wächter ließ vor unseren Augen ein Abbild der Station entstehen. Es handelte sich um zweigeschossige, simpel konstruierte Kästen ohne ersichtlichen architektonischen Anspruch.
    „Die Station ist definitiv mehr als zehntausend Jahre alt. Eher fünfzehntausend. Zum Bau wurden offenbar Materialien mit einem geringen spezifischen Gewicht verwendet. Die Station liegt nicht auf festem Boden; der beginnt nämlich erst bei hundert Metern Tiefe. In Wahrheit schwimmen die Gebäude. Sie treiben unter der Oberfläche, aber sie sinken nicht mehr tiefer."
    Reginald Bull starrte neben mir nachdenklich auf das Bild. Das Geheimnis der versunkenen Station regte seine Phantasie an.
    „Mit anderen Worten", faßte der Dicke zusammen, „die Station wurde von vornherein ohne Fundament gebaut. Sie war von Anfang an dazu gedacht, oben zu treiben. Und dann ist sie doch gesunken."
    „Aber erst nach, einer sehr langen Zeit", behauptete Foremon.
    Ich erkundigte mich: „Wie steht es mit der statischen Festigkeit der Station?"
    Foremon richtete einen speziellen Material-Orter auf die versunkenen Gebäude. „Ausgezeichnet. Die Festigkeit ist sehr hoch. An der Grundsubstanz hat es in fünfzehntausend Jahren offenbar keinen Schaden gegeben."
    Das war eine gute Auskunft. Es erhöhte es die Aussicht, daß wir so viele Einrichtungsgegenstände wie möglich intakt fanden.
    „Und jetzt?" fragte A-Caliform in sarkastischem Ton. „Ziehen wir die Schutzanzüge an und tauchen im Schlamm?"
    „Viel zu mühsam", wehrte ich ab. „Die Frage nach der statischen Festigkeit war nicht umsonst. Wir werden die Traktorstrahler einsetzen und die Station bergen. Dann sehen wir weiter."
    „Du willst sie hochziehen?" Der Zentrifaal überlegte eine Weile, dann sagte er: „Brillant! Ich wäre nicht darauf gekommen."
    Foremon koordinierte die Anlagen der SCARV-3 mit denen der TENDRIKON. Nach wenigen Minuten meldete er Vollzug.
    Wir konnten beginnen. Die Traktorstrahler reichten unter die Sumpfoberfläche, sie erfaßten mit ihrer Energie jedes Molekül der Station.
    Der Sumpfbewuchs an der Oberfläche riß plötzlich auf.
    Aus dem Boden tauchten ganz allmählich die Unterkanten der Dächer. Fünfzehntausend Jahre. Eine Menge Zeit. Damals hockte die

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