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1877 - Das Trojanische Pferd

Titel: 1877 - Das Trojanische Pferd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Art und Weise angegriffen haben, wie er es beschrieb.
    Sie saßen mit ihm wieder in dem Raum, in den sie sich schon vorher zur Beratschlagung zurückgezogen hatten: Tolz, Khan, Flame Gorbend, Bré Tsinga und er, Kantor.
    Hennik Gartz sprach momentan mit den Nonggo, um sie zu beruhigen und ihnen zu danken. Er verbreitete die Version, daß es ein Unfall gewesen war; daß sich der Terraner zu weit auf den Steg vorgewagt und das Gleichgewicht verloren habe.
    Vielleicht, hatte Myles anfangs gedacht und gehofft, entsprach dies sogar auch den Tatsachen. Aber es war nicht so.
    Kechto Tolz war von Flame Gorbend und einem Arzt behandelt worden. Bald würde der Schock sich lösen, versprach der Wissenschaftler, der sich auch um Tolz’ Verletzungen gekümmert hatte. Dabei hatte er festgestellt, daß ihm Schläge und Tritte zugefügt worden waren, und zwar jeder einzelne gezielt und mit großer Wucht.
    So etwas konnte Kallia nie getan haben, davon ließ Myles sich nicht abbringen. Die Diagnose war für ihn der beste Beweis dafür, daß der Agent an einen anderen geraten war, vielleicht einen echten Saboteur.
    „Myles", redete Cistolo Khan auf ihn ein, „du mußt den Tatsachen ins Auge sehen. Kallia Nedrun ist verschwunden. Kechto Tolz redet noch halb wie in Trance, aber er kommt langsam zu sich und sagt uns nur Kallias Namen auf, immer wieder. Was soll ich daraus machen? Es ignorieren?"
    „Der Mann steht eindeutig unter Schock", wehrte sich Myles, als ob er persönlich angegriffen würde.
    „Er ist auf Kallia angesetzt worden und bildet sich ein, an sie geraten zu sein. Cistolo, sie kann ihm das gar nicht angetan haben!"
    „Und falls doch?"
    „Wie denn? Einem trainierten Agenten! Sie ist noch immer halb krank!"
    Cistolo Khan sagte nichts mehr. Er begab sich wieder zu Kechto Tolz und Flame Gorbend.
    Kechto Tolz kam langsam zu sich. Er ruhte auf einer Liege. Flame Gorbend saß auf ihrem Rand und drückte seine Hand.
    Myles Kantor trat ebenfalls zu den beiden. „Was war nun mit Kallia?" fragte er nervös.
    „Großer Himmel", sagte Flame, als sie von Tolz zu ihm aufblickte. „Brennt die Galaxis? Du hast doch gehört, daß Kallia ihn vom Steg gestoßen hat und seither flüchtig ist. Genügt es nicht, was sie ihm angetan hat?"
    „Das war nicht sie", klammerte sich Kantor an das Bild, das er sich zurechtgelegt hatte. „Das kann nicht Kallia gewesen sein!"
    „Ich ... ich habe ihr Gesicht genau gesehen", sagte Kechto Tolz jetzt leise und langsam. Er blickte dem Unsterblichen in die Augen. „Kantor, es tut mir sehr leid, aber die Frau, die mich attackierte und fast vom Steg stieß, war Kallia Nedrun. Ich hatte wahrscheinlich Glück, daß sie mich für erledigt hielt, als ich mich im letzten Moment festklammern konnte. Durch das Licht sah sie es nicht. Sonst hätte sie nachgeholfen und ... es vollendet."
    „Kallia kann es nicht gewesen sein", beharrte Myles stur.
    Tolz zog einen Fotodruck aus seiner Kombination und hielt ihn ihm hin.
    „Ist dies Kallia Nedrun?" fragte er.
    „Ja", mußte Kantor bestätigen.
    Der TLD-Agent fuhr sich mit der freien Hand über die Augen und sagte seufzend: „Dann war sie es auch. Das war die Frau, der ich von Angesicht zu Angesicht gegenüberstand, Kantor."
    „Und die jetzt wieder auf freiem Fuß ist", sagte Flame energisch, als Myles zu einer erneuten Erwiderung ausholen wollte. „Schluß jetzt, laß diesen Mann in Ruhe! Er hat es nicht Kallia zu verdanken, daß er noch lebt, Myles!"
    Die geschlossene Tür öffnete sich. Ein Wissenschaftler kam aufgeregt in den Raum.
    „Ich weiß, daß ihr nicht gestört werden wolltet", sagte er holprig. „Aber im Solsystem geschieht etwas - genauer gesagt, auf Trokan. Es muß dieses Signal sein, von dem die Nonggo geredet haben ..."
     
    *
     
    Es war ein kilometergroßes, energetisches Wabensymbol hoch über dem Pilzdom von Trokan. Es strahlte in alle Himmel und war Hunderte von Kilometern weit zu sehen. Die Herreach verließen überall auf der betreffenden Seite ihres Planeten ihre Unterkünfte und starrten in die Höhe.
    Im Heliotischen Bollwerk war es auf allen Bildschirmen zu sehen. Sie hatten sich scheinbar von selbst aktiviert, überall, wo Menschen und Nonggo in der Nähe waren; in jedem Raum und jedem Korridor.
    „Darauf haben sie also gewartet", sagte Flame Gorbend. „Das Zeichen der Wabe. Das Zeichen dafür, daß ihr Konstituierendes Jahr angebrochen ist."
    „Über dem Pilzdom, der die hiesige Pforte zur Brücke in die Unendlichkeit

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