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1877 - Das Trojanische Pferd

Titel: 1877 - Das Trojanische Pferd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Meinung für euch zu gewinnen!"
    „Bist du fertig?" fragte er sie.
    Sie schlug die Beine übereinander und nickte.
    „Schon lange, Khan. Ich habe gesagt, was zu sagen ist. Ich sage dir nur noch eins: Entweder dieser Mißbrauch meiner Person und Analysen hört auf der Stelle auf, oder ich werde mich fristlos aus dem Dienst bei der LFT-Flotte zurückziehen."
    „Das ist nicht dein Ernst."
    „Wollen wir’s darauf ankommen lassen? Ich bin dazu entschlossen, Cistolo Khan. Aber es liegt bei euch. Ich könnte auch ganz andere Stellungen beziehen, aber dazu bin ich, im Gegensatz zu euch, wohl noch zu anständig und ehrlich."
    Er stand auf und machte eine beruhigende Handbewegung.
    „In Ordnung, in Ordnung. Ich war sowieso nicht dafür, aber du mußt auch Paola Daschmagan verstehen.
    In der jetzigen Lage greift sie nach jedem Strohhalm. Das wird sich sofort ändern, sobald die Expedition mit positiven Ergebnissen zurückgekehrt ist. Aber bis dahin müssen wir befürchten, daß das Parlament die Expedition zu den Nonggo durch eine Blitzentscheidung noch kippt. Daß wir diese einmalige Chance verlieren, Bré!"
    „Dann spielt mit offenen Karten", empfahl sie. „Und nicht mit mir."
    „Gegen die andere Seite sind unsere ... äh ... Maßnahmen reines Engelshaar, Bre", beteuerte er.
    „Du kannst mir erzählen, was du willst", blieb sie hart. „Entweder eure Werbung mit meiner Person und meinen Ansichten hört auf - oder ich kündige meinen Dienst bei der LFT. Und zwar sofort."
    Sie blickten sich an, und Khan sah die Entschlossenheit in ihrem Blick. Nein, da war kein Spielraum mehr für Diskussionen.
    Er setzte sich wieder und trank etwas aus einem schweren Glas. Fast eine Minute lang starrte er auf die feinen Perlen, die vom Grund der Flüssigkeit aufstiegen.
    „In Ordnung, Bre", sagte er endlich. „Du hast mein Wort. Ich werde sofort mit Paola Daschmagan Kontakt aufnehmen und sie bitten, dich aus allem herauszuhalten. Keine aufgezeichneten Interviews mehr, keine zurechtgeschnittenen Ansprachen. Ich kann dir nicht garantieren, daß sie auf mich hört, aber ...", er grinste sie an und nahm noch ein Glas für sie, „... ich denke, eigentlich schon. Sonst müßte ich ihr mit meiner fristlosen Kündigung drohen ..."
    Bré lachte, und die Spannung zerplatzte in einem befreienden Miteinanderanstoßen.
    Dann ging sie zurück in ihr Quartier, plötzlich sehr nachdenklich geworden.
     
    *
     
    Tolz war naß von oben bis unten, als er sich aufrichtete. Die Roboter hatten ihn eingesprüht, bis er fast erstickte, und sich dann entfernt, um die Naht zu reparieren. Er kam in die Höhe und stand auf. Rings um ihn war von der grünschimmernden Flüssigkeit nichts mehr zu sehen, sie war vollkommen neutralisiert. Im Gegensatz zu mir, dachte er. Zum Glück ...
    Er schlich sich davon, aus dem Raum hinaus. Hinter ihm waren die Roboter emsig an der Arbeit. Aber es schien kein schlimmer Defekt verursacht worden zu sein, sonst hätte es einen echten Alarm gegeben.
    Es tropfte noch gelb von seiner Kombination, aber je weiter er sich bewegte, um so mehr hatte er das Gefühl, daß sich die glücklicherweise vollkommen geruchlose Flüssigkeit an der Luft verflüchtigte. Und tatsächlich war er nach etwa fünf Minuten trocken. Nur in Gelenkvertiefungen hielten sich noch Reste des unfreiwilligen Bades.
    Nach zehn Minuten war Kechto Tolz wieder soweit, die Verfolgung erneut aufzunehmen.
    Er folgte der deutlich sichtbaren Spur bis ans Ende des Korridors, wo sich der Antigravschacht öffnete.
    Er wußte, daß er von nun an auf Glück angewiesen war, denn auf jedem der zwischen hier und dem Silo gelegenen Levels konnte Kallia Nedrun ausgestiegen sein (und wenn er großes Pech hatte, dann auch noch viel tiefer).
    Er entschloß sich dazu, erneut systematisch vorzugehen und Deck für Deck abzusuchen. Also verließ er gleich beim nächsten Ausstieg wieder den nach unten gepolten Schacht und machte sich auf die Suche nach Fußabdrücken.
    Er hatte erwartungsgemäß Pech. Die Wahrscheinlichkeit dafür, daß er sofort etwas fand, betrug eins zu unbekannt. Natürlich hatte er auf den Faktor Glück gehofft, aber beileibe nicht darauf vertraut.
    Also die nächste Ebene - und wieder nichts.
    Kechto Tolz fragte sich wieder einmal, ob es nicht klüger wäre, andere Agenten hierherzubeordern.
    Aber wie jedesmal vorher lehnte er dies auch jetzt für sich ab. Er wollte Flame Gorbend den Erfolg vermelden, während die anderen in der Peripherie und über dem Silo

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