1884 - Botschaft des KONT
nahmen.
„Feuer!"
Mehr als ein Krächzen brachte 4Treplid nicht hervor; seine Stimme ging im Chaos unter. Aus den Instrumentenpulten schossen elektrische Entladungen hervor; wer davon getroffen wurde, war sofort tot oder schwer verletzt.
Teile der Technik aber blieben noch halbwegs funktionsfähig ...
4Treplid konnte, nach Atem ringend und von Hustenanfällen geschüttelt, auf dem großen Panoramaschirm den Fremden sehen. Er wurde gerade - offenbar war entweder sein Befehl durchgekommen, oder Kommandanten von anderen Schiffen handelten nach eigenem Ermessen - unter Feuer genommen. Das Gebilde verschwand in einem gigantischen Feuerball, wurde eingehüllt in energetische Entladungen von ungeheurer Stärke.
4Treplid stieß einen schwachen Laut der Zufriedenheit aus.
Die Waffentechnologie der Pharynx war unvergleichlich; nichts konnte diesen Geschützen lange widerstehen, das hatte die jahrtausendelange Erfahrung der galaktischen Kriege gezeigt.
Aber nach wenigen Sekunden tauchte der Fremde auf dem Panoramaschirm wieder auf, unverändert, unbeschädigt und augenscheinlich mit den Mitteln versehen, äußerst wirkungsvoll zurückzuschlagen.
Auf ‘einem der anderen Schirme war die Flottenformation zu sehen, die den Fremden eingekesselt hatte - genauer gesagt, deren Reste. 4Treplid glaubte seinen Augen nicht trauen zu können. Mindestens ein Dutzend der Schiffe war verschwunden, nur auseinanderdriftende Wolken aus verdampftem Metall zeigten an, wo sie früher gestanden hatten. Und genau in dem Augenblick, in dem 4Treplid noch einmal hinsah, flogen wieder drei der Schiffe in die Luft.
Es war nicht zu glauben ...
Auf der Darstellung der Energieortung waren die Waffenstrahlen der Pharynx deutlich zu sehen.
Thermokanonen nahmen den Fremden unter Beschuß, Dispersionsstrahler wurden eingesetzt, Raumtorpedos abgefeuert, aber keine einzige dieser Waffen zeigte auch nur die geringste Wirkung.
Der Fremde schien nicht einmal zurückzuschießen. Er bewegte sich einfach vorwärts, auf den Hauptverband der Flotte zu, und neben und hinter sich zog er eine Spur der Vernichtung.
„Rückzug!" stieß 4Treplid hervor.
Die Schwerkraft setzte erneut aus, sprang wieder an und versagte noch einmal; der Wechsel machte 4Treplid zu schaffen, schien seine Knochen zermahlen zu wollen, aber er schaffte es, wieder auf die Beine zu kommen.
Brave Mannschaft ...
Irgendwer in der BAGHAV VI war noch bei Sinnen und imstande zu reagieren; das Schiff nahm Fahrt auf, beschleunigte langsam und entfernte sich vom Schauplatz der Ereignisse. Es ging langsam, qualvoll langsam ...
Zum Glück für 4Treplid und die anderen Pharynx an Bord bewegte sich die BAGHAV VI zur Seite, entfernte sich von der gradlinigen Bahn des Fremden, der zielsicher das Hauptkontingent der Flotte anpeilte.
Überall in der Zentrale, wo noch technische Geräte arbeiteten, flackerte es in Alarmfarben; mindestens die Hälfte aller Aggregate an Bord war ausgefallen, defekt oder zerstört. 4Treplid kam zu der erschütternden Einsicht, daß sein stolzes Flaggschiff nicht mehr war als ein gerade noch flugtüchtiges Wrack. Wenn die BAGHAV VI aus eigener Kraft den Weg bis zur nächsten Werft schaffte, dann hatte 4Treplid noch Glück gehabt.
Das Gefieder verklebt und schmutzig, stellte sich 4Treplid auf die Füße und taumelte hinüber zum Sessel des Kopiloten, der schlaff wahrscheinlich mit gebrochenem Genick - in den Sicherheitsgurten hing.
„Ich verlange Meldungen!" schrie 4Treplid mit krächzender Stimme. „Was ist ausgefallen, was funktioniert noch?"
Aber er bekam keine Antwort.
4Treplid hatte das Gefühl, in einen Wirklichkeit gewordenen Alptraum hineingeraten zu sein. Was er sah, war nach seinen Begriffen ein Ding der Unmöglichkeit.
Ohne die geringste Abweichung zog der Fremde seine Bahn - eine Route der Verwüstung und Zerstörung. Er tat irgend etwas, aber 4Treplid konnte nicht begreifen, was das war. Soweit die Anlagen der BAGHAV VI noch funktionierten, spielten sie verrückt. Nahezu jedes technische Gerät war aktiv, aber kaum eines funktionierte korrekt. Überall flackerten die Anzeigen, wiesen Meßinstrumente Fehlfunktionen nach - und das ungeachtet aller Sicherheitseinrichtungen.
Wäre die Besatzung der BAGHAV VI in einen kollektiven Zerstörungsrausch verfallen und hätte versucht, durch Fehlschaltungen und inkorrekte Anweisungen ein solches Desaster selbst an Bord hervorzurufen - es wäre ihnen nicht gelungen. Alle Anlagen an Bord waren für den Kriegseinsatz
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