1884 - Botschaft des KONT
konzipiert, also für härteste Belastungen jeglicher Art; gegen Fehlbedienungen hatte man zahlreiche Sicherheitssperren eingebaut aber all dies schien gegen den Angriff des Fremden nichts zu nützen.
Auf Strahlbeschuß jeglicher Art war die BAGHAV VI wie fast jedes Schiff der Pharynx eingerichtet: Ein vierfach gestaffelter Schutzschirm hatte das Schiff eingehüllt und nahezu unangreifbar gemacht. Aber gegen den Angriff dieses unheimlichen Fremden half all das nicht das geringste. Er zog seine Bahn der Vernichtung, scheinbar unbeeindruckt von allem, was ihm entgegengestellt wurde.
Zufällig warf 4Treplid einen Blick auf sein Terminal, das ihn während des Fluges und vor allem während eines Kampfeinsatzes mit der zentralen Leptronik der BHAGAV VI verband. Das wirre Flackern der Anzeigen konnte nur eines bedeuten: Die Leptronik war im höchsten Maße aktiv. Eigentlich hätte der Bordrechner von sich aus längst eingreifen und die Lage unter Kontrolle bringen müssen, aber augenscheinlich war er dazu nicht imstande.
„Datenflußdarstellung!" ordnete 4Treplid, einer Eingebung folgend, an.
Es dauerte geraume Zeit - für die Verhältnisse einer modernen Leptronik fast eine Ewigkeit -, bis auf einer der Projektionen die entsprechende Darstellung auftauchte.
Ihr Anblick versetze dem Admiral einen Schock.
Es gab einen Datenfluß, und er war vierfach unterteilt. Da war zum einen - und das entsprach der Routine und den Verhältnissen an Bordein Hin und Her innerhalb der technischen Systeme der BAGHAV VI und der zentralen Leptronik. Aber es gab auch einen Strom von Daten, die in das System von außen eingebracht wurden, und zur gleichen Zeit gab die Leptronik - 4Treplid konnte es kaum fassen - auch ununterbrochen eine schier unendliche Fülle von Daten nach außen, hinüber - es konnte nicht anders sein zu dem unheimlichen Fremden.
Es war nicht vorstellbar, aber Realität. In diesem Augenblick begann 4Treplid zu ahnen, mit welchen Mitteln der Fremde seine stolze Flotte angriff und wie beiläufig dezimierte.
Auf eine Weise, die für den Pharynx nicht nachvollziehbar war, hatte es der Fremde geschafft, sich in die Kommunikation der Pharynx einzuklinken. Er saugte aus der Leptronik eine Unmenge an Informationen und gab dafür ebenso viele Daten zurück, offenkundig. nicht nur reine Datensätze, sondern auch Befehls- und Steuerimpulse. Vermutlich wären es diese Steuerimpulse, Befehle an die Leptronik und die daran angeschlossenen Geräte, die das technische Innenleben der BAGHAV VI verrückt spielen ließen, Fehlfunktionen aller Art hervorriefen und damit letztlich die Zerstörung des Schiffes bewirkten.
4Treplid versuchte verzweifelt, die Leptronik zu desaktivieren, aber der Bordrechner reagierte weder auf mündliche Anweisungen noch auf entsprechende Schaltungen. Verwunderlich war das nicht, es entsprach der Kernprogrammierung der Leptronik, sich gegen solche Manipulationsversuche zur Wehr zu setzen. Der Angriff des Fremden hatte aus dem wichtigsten Sicherheitsgaranten des Schiffes einen Verräter und Saboteur gemacht, und 4Treplid - ohnehin kein Fachmann auf diesem Gebiet - hatte nicht die geringste Ahnung, wie er diesen Angriff hätte abwehren sollen.
Es dauerte noch eine knappe Stunde, dann war diese Schlacht geschlagen - die größte und demütigendste Niederlage, die die Pharynx jemals hatten hinnehmen müssen. Es war ein Anblick, der sich 4Treplid auf dem Panoramaschirm bot, der für einen Militär seines Ranges bisher nicht vorstellbar gewesen war.
Die Flotte, seine Flotte, das Zwölfte Offensivgeschwader „Pharynx’ Ehre", ein Verband, der bei den Pharynx einen geradezu legendären Ruf genoß, war nicht nur geschlagen. Niederlagen hatte es früher schon gegeben, sogar Gefechte mit großen Verlusten. Aber daß nun der gesamte Rest der Flotte, mehr als 8000 Einheiten aller Art, vor diesem Fremden in panischer Form Reißaus nahm, das war schwer zu verkraften.
Und das gegen nur einen Gegner, eine einzige Einheit dieses furchtbaren Feindes, den man noch nicht einmal angegriffen hätte. Ohne Vorbereitung und ohne jede Warnung hatte der Fremde seine ungeheure technische Überlegenheit gegen die Flotte der Pharynx eingesetzt und zur Geltung gebracht. Selbst in den härtesten Zeiten der zahlreichen galaktischen Kriege hatten die Pharynx niemals so gehandelt; es verstieß gegen ihre Begriffe von militärischer Ehre, ein neu entdecktes Volk einfach so anzugreifen.
Man gab sich zu erkennen, machte die galaktischen
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