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1884 - Botschaft des KONT

Titel: 1884 - Botschaft des KONT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entsandt, die wiederum Sonden ausgeschickt hatte, um das System der einander durchdringenden Galaxien genauestens zu erforschen. Alle größeren Reiche und Machtblöcke in beiden Galaxien waren den Pharynx bereits seit zwei Jahrhunderten bekannt, desgleichen die wirtschaftlichen Verflechtungen, der technische Leistungsgrad der Buquarer, ihr waffentechnisches Potential und vieles mehr. Seit mindestens fünfzig Jahren lagen die Pläne zur Eroberung der beiden Galaxien vor; sie brauchten eigentlich nur noch umgesetzt zu werden.
    4Treplid war einer der wenigen Pharynx, die diese Pläne kannten, teilweise sogar im Detail.
    Daher wußte er, daß die Wesen von Buquar - überwiegend ekelhafte Lebendgebärer und Nesthocker - technisch eigentlich noch gar nicht so weit waren, ein Raumschiff über eine solche Distanz fliegen zu lassen, wie sie Pharynx und Buquar trennte. So betrachtet konnte der Kundschafter eigentlich gar nicht von dort kommen.
    Auf der anderen Seite ...
    „Ausschwärmen!" ordnete 4Treplid an.
    Es war Zufall, daß die Sonde sich ausgerechnet bei einem der wenigen großen Manöver der Zwölften Offensivflotte „Pharynx’ Ehre" zeigte oder doch nicht? Die Zwölfte Flotte umfaßte 16.000 Einheiten, vom Schlachtschiff der BAGHAV-Klasse bis hinunter zum Kurierboot. Erst vor wenigen Monaten war die BAGHAV VI in Dienst gestellt worden, das Flaggschiff dieser Offensivflotte, zu der auch ein jederzeit einsatzklares Sturzflugkommando von 250.000 Kampffliegern gehörte. Eine derartige Zusammenballung von technischer und militärischer Macht mußte für einen Spion außerordentlich interessant sein. So betrachtet war es durchaus naheliegend und vernünftig, wenn sich die Spionsonde ausgerechnet dort herumtrieb, wo die Zwölfte ihr Manöver abhielt.
    Es war übrigens ein erfolgreiches Manöver gewesen: Eine der wenigen Rebellenwelten war aufgespürt, angegriffen und vernichtet worden. Abweichend vom üblichen Verlauf solcher Aktionen, hatte 4Treplid den Kampffliegern befohlen, auf der Rebellenwelt zu landen und die Verfolgung der Rebellen auf dem Boden durchzuführen.
    Der Anblick von 102.000 schwerbewaffneten Pharynx in ihren Raumanzügen, wie sie die oberen Schichten der Atmosphäre durchquert hatten, eingehüllt in ihre Schutzschirme, umlodert von weißglühender, ionisierter Luft vom Boden aus mußten sie wie ein gigantischer Kometenhagel gewirkt haben -, wie sie sich dann hinabstürzten auf den Planetenboden, in dichten Gruppen von bis zu 3000 Mann, aus einer Höhe von mehr als 80 Kilometern, all das hatte auf 4Treplid einen tiefen Eindruck gemacht.
    Nichts wünschte er sich sehnlicher, als diese Flotte und diese Truppe einmal in einen ernsthaften Kampf zu führen, gegen einen wirklich ernstzunehmenden Gegner ...
    Das Manöver hatte knapp einen Tag gedauert; in dieser Zeit hatten 4Treplids Kämpfer rund eine Viertelmillion Rebellen samt Angehörigen gesucht, gejagt, aufgestöbert und bekämpft, selbstverständlich erfolgreich. Danach hatte 4Treplid die Einheiten zurückgerufen, die schweren Einheiten in Marsch gesetzt und den Planeten zerstrahlen lassen, wie es in solchen Fällen üblich war, mit allem, was darauf gelebt hatte.
    Daß die zu dieser Welt geflohenen Rebellen wegen des Einsatzes der Raumlandetruppen Stunden des Wartens und der. Todesangst hatten erdulden müssen, tat 4Treplid in gewisser Weise leid; wäre es nur um die Jagd auf die Rebellen gegangen, hätte er den Planeten sofort und ohne Vorwarnung zerstören lassen. Aber es war nötig, daß. die Sturzkampfeinheiten gelegentlich unter halbwegs ernsthaften Bedingungen übten - und es war ja nur gegen Rebellen gegangen, deren Todesurteil schon in dem Augenblick festgestanden hatte, als sie sich gegen das Imperium gedanklich erhoben und zur Wehr gesetzt hatten.
    Zufrieden sah 4Treplid zu, wie eine Gruppe von siebzig kleineren Schiffen den Fremden einschloß und seinen Kurs mit dem der Sonde synchronisierte.
    „Würde ein Spion sich jemals so offen zeigen?" wollte 19Hedron wissen. „Mir kommt das alles seltsam vor. Diese Fremden scheinen nicht die geringste Angst vor uns zu haben ..."
    4Treplids Nackengefieder legte sich glatt an den Hinterkopf und Nacken; er wandte den Kopf und starrte seinen Flaggoffizier an.
    „Dann können sie nichts von uns wissen", stieß er hervor.
    Was für ein Gedanke! Jemand kam, der noch nie von den Pharynx und deren Imperium gehört hatte, jemand, der weder Furcht empfand noch Respekt. Gab es so etwas? 4Treplid konnte sich

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