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1887 - Unsichtbare Siganesen

Titel: 1887 - Unsichtbare Siganesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einem schiefen Grinsen. „Im Einsatz sind sexuelle Beziehungen untersagt", zitierte er. „Theoretisch."
    „Auch praktisch", erwiderte Rosa. „Ich wollte nur sichergehen, daß du das nicht vergessen hast."
    Domino zog das Gitter von innen zu. Vorübergehend lauschte er, weil er geglaubt hatte, ein schabendes Geräusch zu hören, das innerhalb des Schachtes übertragen worden war, aber dann ließ er sich in die Hocke nieder und schloß die Augen.
    „Wir müssen Atlan verständigen. Und Khan", erinnerte Rosa. „Wenn sie nichts ‘von uns hören, denken sie womöglich noch ..."
    „Schon versucht", murmelte Ross. „Ich kann Paul nicht erreichen. Vermutlich wirkt der Schutzschirm um die Burg wie ein Störfeld."
    „Wann hast du ...?"
    Domino deutete nach unten. „Inmitten der terranischen Beute. Falls ich angemessen worden wäre, hätten die Dscherro immer noch glauben können, daß eine ihrer neuen Errungenschaften sich selbständig gemacht hat."
    „Das heißt, wir müssen eine Strukturlücke schaffen, um überhaupt senden zu können?" wandte Wosken ein.
    „So ungefähr." Domino nickte knapp. Erneut schloß er die Augen.
    Aus der Ferne war wieder ein leises Schaben zu vernehmen. Metall rieb an Metall.
    „Wir sollten eine Wache aufstellen", murmelte Rosa. „Wenn jeder zwei Stunden ..."
    „Glaubst du, daß Dscherro durch den Luftschacht kriechen?"
    „Nein, das nicht."
    „Also wozu die Aufregung?"
    In Embryonalhaltung rollte Ross sich zusammen. Wenig später verrieten seine gleichmäßigen Atemzüge, daß er eingeschlafen war. Zumindest glaubten das Rosa und Wosken.
    Domino lag indes noch fast drei Stunden lang wach und lauschte der Geräuschkulisse aus der Tiefe der Burg.
     
    *
     
    Ein intensives Grün färbte den Himmel, nur wenige Haufenwolken trübten den hellen Sonnenschein.
    Purpurfarben fielen die Lichtfinger beider Sonnen ins Meer, weit draußen, wo die Gischt von den heranrollenden Wogen verwehte.
    Eine sanfte Brise wehte auflandig. Sie trug den Geruch im Wasser gelöster Metalle heran,- aber auch das unverwechselbare Aroma von Algen und Tang. Und sie brachte eine anheimelnde Wärme.
    Ringsum brach der Sand auf, reckten sich die Sprößlinge der Seejungfer der Sonne entgegen. Zarte Tentakel, kegelförmig abgespreizt, steckten ihr Revier ab.
    Der Wind frischte auf und wurde wärmer. Staubsand wirbelte über den Strand, bog die noch geschmeidigen Seejungfern zu Boden. Ihr Wimmern hatte etwas Verlockendes.
    Übergangslos brach der Sturm herein...
    Rosa Borghan schreckte hoch, als jemand sie heftig an den Schultern rüttelte. Im ersten Augenblick hatte sie keine Ahnung, wo sie sich befand und was geschehen war, spürte nur, daß der Sturm heftiger an ihr zerrte.
    Daß sie geträumt hatte, wurde ihr klar, als Domino sie in die Höhe zog.
    „Beeil dich!" Der beginnende Sturm riß ihm die Worte von den Lippen. „Ich weiß nicht, mit welchem Druck sie die Leitungen durchblasen."
    Nur mit Mühe konnte Rosa sich noch aufrecht halten; ohne die Magnetverankerung des SERUNS wäre sie wie ein welkes Blatt im Herbststurm davongewirbelt worden. Folienfetzen und irgendwelches kleinere Ungeziefer peitschten vorbei, viel zu schnell, als daß die Siganesin mehr erkennen konnte. Sie bekam kaum Luft und hatte Mühe, dem Druck zu trotzen.
    Domino Ross schloß ihren Helm, und schlagartig verstummte für sie das dröhnende Brausen. Mit Handzeichen gab er ihr zu verstehen, daß sie ihm bis zum Lüftungsgitter folgen sollte, an dem Wosken sich schon zu schaffen machte.
    Minuten später hatten sie den Lüftungsschacht verlassen und befanden sich auf dem weiteren Aufstieg in die oberen Etagen.
    Überraschend stießen sie auf die Verliese, in denen die Dscherro ihre Geiseln zusammengepfercht hatten. Trotz der steten Luftumwälzung hing ein beißender Gestank von Schweiß und Exkrementen in der Luft.
    Es war stickig und heiß, das Stöhnen und Wimmern Verwundeter und hin und wieder fast hysterische Schreie bildeten eine deprimierende Kulisse. Wie Vieh waren die Menschen zusammengepfercht, einige hundert jeweils in energetischen Zellen, die den Gefangenen gerade die nötigste Bewegungsfreiheit ließen.
    Mit Neuropeitschen schlugen die Dscherro auf die Wehrlosen ein. Wahllos, wie es schien, und hin und wieder zerrten sie Männer und Frauen aus der Menge hervor und stießen sie vor sich her - vielleicht zum Verhör, vielleicht aber auch ...
    Das Bild des Dscherro mit dem Kleinkind spukte unauslöschlich in Rosas Gedanken. Wer

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