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1888 - Drei gegen Gousharan

Titel: 1888 - Drei gegen Gousharan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht erfüllen, wenn sie nur zu lange darauf warten müssen ..."
    „... werden wir ihre Enttäuschung zu spüren bekommen, und das wird schlimmer sein, als wären wir den Dscherro in die Hände gefallen", vollendete Domino Ross den Satz. „Wir können uns ohnehin ausrechnen, wann die Nachricht von unserer Anwesenheit die Gehörnten erreichen wird."
    „Das heißt", sagte Arno Wosken, jedoch ohne jede Spur von Bitternis in der Stimme, „wir sind vom Regen in die Traufe gekommen."
    „Ich mache Fehler, die ich niemals begehen dürfte", gestand Domino zerknirscht. „Aber das Umfeld macht mich krank. Ich frage mich unaufhörlich, was die Dscherro eigentlich für Wesen sind. Sie schätzen Leben wohl nicht höher ein als unsereins einen syntronischen Filmhelden."
     
    *
     
    „Vielleicht hätte Cistolo Khan besser daran getan, sofort mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zurückzuschlagen und keine Rücksicht zu neh..."
    „Rosa!" unterbrach Domino scharf.
    Sie zuckte nur mit den Achseln. „Ist es nicht so? Ich fürchte, daß wir Menschen noch unser blaues Wunder erleben werden. Einem solchen Gegner sind wir nicht gewachsen, technisch schon, aber unsere Moral kommt da nicht mit."
    „He", sagte unvermittelt eine rauhe Stimme. „Es ist also doch wahr, verdammt, es ist wahr, aber viele glauben einfach, es sei irres Geschwätz ..."
    Die Siganesen hatten sich hinter einigen Sanitärzellen niedergelassen, die diesen Namen jedoch kaum verdienten. Es stank erbärmlich in diesem Bereich, schmutzige Rinnsale flossen unter den Kunststoffkammern hervor, versickerten aber schon nach kurzer Strecke über ein Gitter im Boden. Nur ein paar Kranke lagen hier, Menschen, die in sich zusammengekrümmt ihrem Schicksal entgegendämmerten. Sie waren gebrochen, aber in ihrer Nähe war nicht zu befürchten, daß die Gehörnten wieder erscheinen würden. Lediglich ein verschwitztes Gesicht drängte sich jetzt heran, ein untersetzter, nervös blinzelnder Mann, der furchtsam um sich blickte, als erwarte er jeden Augenblick, von den Gehörnten geholt zu werden.
    „Nur drei?" ächzte er. „Mein Gott, nur drei von euch, und ich hatte gehofft, eine Heerschar anzutreffen.
    Wo sind die Truppen, wo die Roboter?" Zögernd ließ er sich auf die Knie sinken, stieß ein heiseres, kaum hörbares Kichern aus. „Drei Siganesen - allein gegen alle Dscherro dieser verfluchten Burg. Das ist ein Witz, hört ihr, Leute, ein Witz, ein verdammter, lächerlicher ..." Gurgelnd verstummte er. Furcht stand in seinen weit aufgerissenen Augen zu lesen.
    „Ganz so ist es doch nicht", entgegnete Wosken. Obwohl sein Gegenüber einen halben Meter vor ihm kniete, mußte er zu ihm aufsehen wie zu einem hohen Berg. „Wir werden dafür sorgen, daß ihr hier herausgeholt werdet."
    „Wann?" keuchte der dicke Terraner.
    „Schon bald", antwortete Domino Ross ausweichend.
    „Bald ..." wiederholte der Dicke sinnend. Mit Nachdruck schaffte er ein wenig mehr Platz und ließ sich ebenfalls nieder. Er lachte heiser. „Haben die Gehörnten wegen euch die neuen Geräte angebracht?
    Ortungsgeräte, was? Wenn ihr die SERUNS aktiviert, haben sie euch am Arsch, ist es nicht so?" Er verfiel in einen verschwörerischen Flüsterton: „Keine Angst, ich sag’s den anderen nicht, aber ihr sitzt selbst in der Falle und kommt ohne Hilfe nicht mehr da raus, ist es nicht so?"
    Rosa bedachte ihn mit einem Kopfschütteln. „Wir arbeiten daran."
    „Und nach euch kommen dann endlich die Roboter, he?"
    „Kann sein", sagte Domino ausweichend.
    „Sei ehrlich zu mir, Kleiner, ich vertrag’ ‘ne ganze Menge, und ich sag’s auch nicht weiter." Spontan streckte er seine Hand aus und’ hätte Domino Ross beinahe zur Seite gefegt, hätte der sich nicht ebenso abrupt flach auf den Boden geworfen. „Na ja", murmelte er und spreizte lediglich den kleinen Finger ab, „wer ist den Umgang mit Siganesen schon gewohnt? Ich bin Loran Misky."
    Domino nickte knapp, verzichtete aber darauf, den ihm zur Begrüßung hingehaltenen kleinen Finger mit einer Hand zu ergreifen. Misky gab sich aufdringlich, das behagte ihm nicht, andererseits schien der Dicke ein guter Beobachter zu sein, denn die wenigsten hatten bemerkt, daß die Dscherro Ortungsgeräte installiert hatten.
    Nur deshalb hielten sie sich immer noch in den Verliesen auf.
    „Ihr wollt nach draußen?" fragte Loran Misky. „Ich bringe euch raus."
    „Nett von dir." Arno Wosken streckte sich zwischen zwei Pfützen aus. In den vergangenen

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