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1890 - Shaogen-Himmelreich

Titel: 1890 - Shaogen-Himmelreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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    Kreyn griff nach seinen Krücken, zerknickte eines der Eisenrohre in einem Wutanfall, dann wuchtete er sich aus dem Sessel hoch.
    „Das ist entwürdigend", preßte er hervor. „Ich hätte niemals von dir gedacht, Rhodan, daß du so mit mir umgehen würdest."
    Rhodan antwortete leise: „Es tut mir leid. Ich leite diese Expedition und trage die Verantwortung für alle Teilnehmer. Das gilt nicht nur, wenn wir in Gefahr sind."
    Mondra und Rhodan warteten ab, bis der Ertruser die Zentrale verlassen hatte.
    Dann sagte Rhodan: „Besser, du gehst ihm eine Weile aus dem Weg."
    Wie sie das anstellen sollte in einem kleinen - Raumschiff wie der KAURRANG, das erklärte er ihr nicht.
     
    *
     
    Am folgenden Tag kam es zur nächsten Begegnung, wiederum im Heck. Mondra hatte Norman dabei.
    Kreyn lehnte an der Wand, ein lebendiges Gebirge mit funkelnden Augen: Als ihr kleiner Elefant an ihm entlangtrippelte, hob er einen Fuß und versuchte damit nach Norman zu treten.
    „Kreyn!" rief sie. „Laß den Kleinen in Ruhe. Er hat dir nichts getan!"
    Der Ertruser fuhr sie an: „Sei lieber still, Zirkusschlampe! Das Essen hast du mir gesperrt. Denkst du, ich vergesse das?"
    „Du kriegst immer noch genug", rechtfertigte sich Mondra Diamond, mühsam beherrscht.
    „Was genug ist und was nicht, kann ich immer noch allein entscheiden. Dazu brauch’ ich deine Bevormundung nicht!"
    „Was hat das mit Norman zu tun?"
    Poulton Kreyn grinste hinterhältig. „Wenn ich mal richtig Hunger kriege ... Dann ist das Vieh eben meine Notration. Besser, du paßt immer gut auf ihn auf."
     
    7.
     
    Es gibt noch einen Punkt, dem ich bei der Zusammenstellung der Besatzung zuwenig Beachtung geschenkt habe. Damit meine ich, den guten alten terranischen Sex sowie die Tatsache, daß die Hormone auf den gesunden Menschenverstand bisweilen einen ungünstigen Einfluß nehmen.
    An Bord der KAURRANG befinden sich, nimmt man die Unsterblichen einmal aus, genau’zwei terranische Frauen und ein terranischer Mann. Der Rest ist entweder zu groß, zu klein oder Gurkengemüse. Daß es unter diesen Umständen zu Problemen kommen würde, war vorauszusehen. Daß es aber so schnell passieren würde, habe ich nicht gedacht.
    Tautmo Aagenfelts Entscheidung fiel zwischen Ska Kijathe und Mondra Diamond.
    Ska ist ein ebenmäßig schöner Mensch, wie man nicht oft einen sieht. Man kann auf den ersten Blick nicht sagen, ob sie Mann oder Frau ist, weil sie ihre Körperhaare abrasiert und als Kleidung nur eine orangefarbene Kutte trägt. Außerdem wirkt sie geheimnisvoll, unberechenbar, absolut undurchdringlich.
    Labilen Männern flößt sie durch ihre Art vermutlich Angst ein; jemandem wie Aagenfelt ganz bestimmt.
    Auf der anderen Seite steht Mondra Diamond. Mondra ist ein Traum von einer Frau, eine dunkelhaarige Göttin, wenn auch nicht so ebenmäßig wie Ska.
    Kein Wunder, daß sich Aagenfelt nicht in Ska, sondern in Mondra verliebt hat - und genausowenig wundert mich, daß er von ihr auf die Nase bekommen hat.
    So ist der Lauf der Dinge. Die Liebe ist ein seltsames Spiel, in dem Leute wie unser Tautmo oft verlieren.
    Das blöde ist nur, daß ich ihn nun am Hals habe. Jetzt bin ich also Aagenfelts Kummerkasten. Es hätte oft nicht viel gefehlt, und er wäre heulend in meinen Armen zusammengesackt.
    Die anderen entwickeln nicht sehr viel Verständnis. Dabei kann Liebe so ein starker Antrieb sein.
    Zumindest gibt sich Aagenfelt Mühe, wenn wir nicht allein sind. Gut vier Millionen Lichtjahre liegen bald hinter uns. Bleibt nur zu hoffen, daß wir Shaogen-Himmelreich bald erreichen. Diese intergalaktischen Flüge haben noch keinem gutgetan.
    Reginald Bull Raumschiff KAURRANG am 20. Oktober 1289 NGZ 8.
    Ska Kijathe sah einer großen Zukunft entgegen. Sie wußte nur noch nicht, ob es das war, wonach sie streben sollte.
    Ihre Fachgebiete waren Systemanalyse und Logik. Alles, was mit Computern zu tun hatte, erregte ihr spezielles Interesse. Den Sprung ins Forschungszentrum Titan hatte sie bereits vor langer Zeit geschafft, zur Elite der galaktischen Forscher. Von dort war sie auf die Erde delegiert worden, in die Syntron-Fabrik Karabani, um an der Optimierung der ATG-Chips mitzuarbeiten.
    Ska Kijathe war sich der Bedeutung ihrer Aufgabe bewußt. Wenn sie es fertigbrachte, mit ihrem wissenschaftlichen Input die Produktion zu beschleunigen, gegebenenfalls die Ergebnisse zu verbessern, hatte sie es auf dem Titan endgültig geschafft. Dann würde sie zurückkehren und zur

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