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1891 - Das Mädchen Siebenton

Titel: 1891 - Das Mädchen Siebenton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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drehte sich majestätisch in der Luft, von innen und außen beleuchtet, und sank auf dem Heck zu Boden, wo starke Antigravfelder es halten und verankern würden.
    Es gab noch einen dritten Schiffstyp der Mönche, die sogenannten Vollmonde. Der Name war etwas verwirrend, weil sie eben nicht wie ein kompletter Mond aussahen, sondern die Form eines zu zwei Dritteln angestrahlten Mondes besaßen. Sie waren doppelt so groß wie ein Mondschiff und galten als selten.
    Doch das war jetzt nur ein flüchtiger Gedanke. Siebenton sah die Bugspitzen des Kreuzmondes, als der Gigant zur Ruhe gekommen war. Sie wußte, daß dort an Bord sich der Seelenhirte jetzt anschickte, sein Kommandoschiff zu verlassen und mit einem Gleiter hierherzukommen. Es konnte nur noch kurze Zeit dauern bis er zu den Gläubigen sprach.
    Noch eine Stunde mußten sie warten, dann kam er.
    Ein großer, offener Gleiter brachte ihn mit seinem Gefolge. Der Seelenhirte stand vorne im Burg und hatte die Arme weit von sich gespreizt. Er trug einen schwarzen Umhang, der nur die Hände und den Kopffrei ließ. Scheinwerfer strahlten ihn an und folgten ihm, als er frei aus dem Gleiter schwebte, über die raunende Menge hinweg direkt zur Bühne und zwischen die Priester, die sich tief vor ihm verneigten und wieder ihre Gebete angestimmt hatten.
    Siebenton wußte natürlich, daß das Spektakel nur durch gesteuerte Antigravfelder möglich war.
    Dennoch fühlte sie sich tief ergriffen und klein wie eine Mikrobe, eine unter Hunderttausenden.
    Dort vorne, dort stand jetzt eines der mächtigsten Wesen dieser ganzen Galaxis, und es würde ihnen in Kürze seinen Segen geben.
    Der zeremonielle Empfang durch die Priester machte Siebenton ungeduldig. Sie wollte den Hirten hören, nicht sie. Dabei registrierte sie ein wenig enttäuscht, daß der Seelenhirte von Wolkenort wohl doch nicht kommen würde.
    Als es dann endlich soweit war, fror sie vor Aufregung. Demütig neigte sie ihr Haupt, als der Seelenhirte zu den Gläubigen sprach.
    „Ich bin glücklich", begann er, „daß ihr gekommen seid, um mich anzuhören und auf eurer Welt zu begrüßen. Ein Besuch auf Wolkenort ist immer wieder etwas Besonderes, zumal es schon 68 Jahre her ist, daß mich meine Wege zum letztenmal zu eurem Seelenhirten führten. In wenigen Stunden wird das Shaogen-Sternlicht uns alle erleuchten und den Beweis dafür liefern, daß unser Leben Gott allein gehört, dem Gott des Lichtes und des Ewigen Lebens. Seid glücklich und freut euch, im Glauben Stärke zu finden. Denn es gibt trübe, nichtswissende Existenzen, die diesen Glauben nicht haben und darum ein trostloses Leben in den Randbereichen unserer Sterneninsel führen. Und als ob das nicht genug wäre, greifen sie, die nicht an das Ewige Leben nach dem Tode glauben, unsere Außenwächterflotten an und morden und verschleppen. Habt immer vor Augen, wozu Kreaturen imstande sind, die niemals das Licht gesehen haben. Betet und seid dankbar für die Gnade, vom Shaogen-Sternlicht durchdrungen zu werden und..."
    Und so redete er weiter, fast zwei Stunden lang. Siebenton nahm jedes seiner Worte tief in sich auf, war elektrisiert, erschauerte unter dem Klang seiner Stimme. Alles" was er sagte, berührte sie tief im Zentrum ihrer unsterblichen Seele. Sie fühlte sich glücklich, wie losgelöst von allen weltlichem Nöten und Sorgen. Sie hatte den Eindruck zu schweben, immer höher hinauf, getragen von den Worten des Hirten.
    Noch lange, nachdem er geendet hatte und so in sein Raumschiff zurückkehrte, wie er gekommen war, stand sie unter dem gewaltigen Eindruck des Erlebten und fand nur langsam wieder zu sich. Ringsum sie herum löste sich die Menge auf" Sie setzte langsam einen Fuß vor dn anderen und dachte, daß sie pünktlich bei Walyon sein mußte.
    Eines war ihr klar: Diesen Tag würde sie niemals vergessen. Wohin auch immer das Schicksal sie führen mochte, sie würde sich immer an diese Nacht erinnern, wo zuerst der Seelenhirte von Phasenberg zu ihr gesprochen und sie kurz danach das Sternlicht durchdrungen hatte.
    Walyon brachte sie zurück zur Kolonne, und die ganze Zeit über sprachen sie beide kein Wort. Auch als sie aus seinem Gleiter ausstieg, konnte sie nur danke zu ihm sagen.
    Aber insgeheim wünschte sie sich, daß sie sich wiedersahen, eines Tages, eines Jahres vielleicht. Was er für sie getan hatte, konnte sie ihm nie wiedergutmachen.
    Zum erstenmal dachte sie mit Grausen daran, daß in wenigen Stunden das Alltagsleben wieder

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