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1891 - Das Mädchen Siebenton

Titel: 1891 - Das Mädchen Siebenton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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manchmal geworden waren, würde ihr schwerfallen. Denn eines war sicher: Die beiden konnte sie nicht. mit zu Koliwan nehmen. Er wollte sie, sie allein.
    Bevor sie mit den beiden Frauen sprach, redete sie mit Klast. Es war schon am nächsten Abend. Sie sagte ihm, daß sie mit Jessup gehen würde, und er schien nicht einmal überrascht zu sein. Als er sie traurig ansah, da wußte sie endgültig, was Walyon mit seiner seltsamen Andeutung gemeint hatte.
    „Ich wußte, daß es eines Tages so kommen würde", sagte der Verwalter. „Deshalb habe ich dich nicht mit nach Großt genommen, Siebenton. Ich wollte dich vor den Mönchen verstecken, um dich so lange wie möglich bei mir zu haben." Er lächelte tapfer. „Leider ist mir das nicht gelungen. Ich bin dir nicht böse. Jede vernünftige Frau hätte sich so entschieden wie du." Er senkte die Stimme. „Aber achte auf dich, Siebenton.
    Dort, wo du hingehst, wirst du keine wirklichen Freunde haben."
    „Was willst du mir damit sagen?" fragte die junge Mönchin.
    Klang es nicht wie eine Warnung? Was wußte er von Koliwan, das sie besser auch gewußt hätte?
    Doch Klast ging nicht auf die Frage ein. Sie redeten noch etwas und rauchten Dozz zusammen. Dann ging Siebenton zu ihren beiden mütterlichen Freundinnen und beichtete ihnen ihre Absicht.
    Natürlich war das Gezeter groß. Vor allem Oriwad klagte so laut über das „große Unglück", das angeblich über sie gekommen sei, daß auch alle anderen Frauen aufmerksam wurden und in der Folge versuchten, Siebenton zurückzuhalten.
    Sie hatten keine Chance mehr.
     
    2.
     
    Siebenton, 52 Jahre Koliwan Koliwan war für einen Mönch ungewöhnlich groß und für einen Mann außerordentlich kräftig. Seinen rechten Arm hatte er beim Einsturz einer Ruine verloren, seither trug er eine Prothese. Außerdem fiel an ihm auf, daß seine Haut merkwürdig blaß war, offenbar das Ergebnis einer Stoffwechselkrankheit. Vom Charakter her war er so, wie Jessup ihn beschrieben hatte: hart und besessen. Besessen von seiner Arbeit, besessen von den Tessma, besessen von seiner Idee, den Schleier des Geheimnisses um die ehemaligen Beherrscher dieser Galaxis ein Stück zu lüften oder ganz niederzureißen. Diesem Ziel ordnete er alles unter - manchmal glaubte Siebenton, auch seine Seele.
    An diesem Tag war ihre Schicht fast zu Ende. Sie arbeitete mit drei anderen Frauen zusammen in einem Stollen, den es ganz freizulegen galt. Koliwan glaubte, daß er zu einem einstigen Thronsaal führen könne.
    Insgesamt arbeiteten derzeit vierzehn Frauen für den Archäologen. Dazu kam als einziger Mann Jessup, der sich um alles kümmerte, was keine zu große körperliche Kraft verlangte. Er war das „Mädchen für alles", stellte Dienstpläne auf, achtete auf gutes und reichliches Essen, forderte Gerätschaften an, organisierte die Arbeit.
    Und manchmal mußte er sich um die Zerschundenen und Verletzten kümmern.
    Siebenton arbeitete, zusammen mit Hentele, an der Spitze ihres kleinen Trupps. Sie war in den sieben Jahren, die sie in Koliwans Diensten stand, abgemagert und härter geworden. Die Zeit bei ihm hatte ihr eine Vielzahl an neuen Erfahrungen gebracht, aber auch Wunden geschlagen. Und auf ihre Reise zu den Sternen wartete sie immer noch.
    Dies war bereits die vierte Tessma-Burg, die sie freilegten. Und bei jeder hatte Siebenton gehofft, daß es die letzte sein möge, die der Archäologe auf Wolkenort entdeckte.
    Sie arbeitete mit einem kleinen Desintegrator und mit Hacken und Schaufeln, Pinseln und Bürsten.
    Siebenton hatte ihren Weg in der Hierarchie der Frauen gemacht, bis an die Spitze. Sie hatte Klasts Worte von den Freunden, die sie nicht haben würde, schnell begreifen gelernt. Jahrelang hatte jede gegen jede gekämpft, um die beste Arbeit und den besten Lohn zu erhalten. Koliwan bezahlte nach einem ausgeklügelten System.
    Jede bekam, was sie zum Leben brauchte, aber alles Weitere mußte durch harte Arbeit und Engagement verdient werden.
    Es war nicht so wie in der Kolonne, wo alle gleich gewesen waren. Es gab keine unbeschwerten Abende mehr. Anfangs war Siebenton der Verzweiflung nahe gewesen, aber sie hatte dagegen gekämpft, indem sie sich Träume von weiten Fernen schuf und sich von den Geheimnissen der Tessma faszinieren ließ.
    Jede der anderen war’ ihre Rivalin gewesen,, um so mehr, als sie von Koliwan von Anfang an bevorzugt behandelt worden war. Es hatte fünf Jahre gedauert, bis sie sich durch Leistung durchgesetzt und durch ihre

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