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1891 - Das Mädchen Siebenton

Titel: 1891 - Das Mädchen Siebenton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mönchinnen, die mehr leisten können als andere, ist Koliwan auf dich gestoßen. Er hat seine Verbindungen überall und sehr, sehr wache Ohren."
    „Er maß ein Wundermann sein", meinte Siebenton nicht ohne Sarkasmus.
    „Er hat überall seine Verbindungen, und nun braucht er neue Mitarbeiter für ein Projekt, das seinesgleichen sucht", klärte Jessup sie auf. „Es geht um eine verschüttete Burg der Tessma hier auf Wolkenort.
    Er sucht natürlich vor allem Frauen, die die harte körperliche Arbeit für ihn erledigen. Er sucht aber auch Mönche, die nicht nur seine Befehle ausführen, sondern intelligent sind und mitdenken. Er braucht Frauen mit Gespür für das Unerwartete, falls du verstehst, was ich meine. Männer sind zu schwach, um an den Ausgrabungen aktiv teilzunehmen. Und als Ratgeber kann er sie nicht bezahlen. Er braucht also eine Frau, die so stark ist wie Frauen und so klug wie ein Mann."
    Siebenton lachte trocken.
    „Und das soll ich sein? Ausgerechnet ich mit meinen gerade einmal fünfundvierzig Jahren?"
    Jessup nickte.
    „Ich bin Koliwans Freund und Berater. Er hat mich auch geschickt, um mir ein Bild von dir zu machen, und ich muß sagen, ich bin beeindruckt. Deine Augen verraten dich, Siebenton. Du sprühst vor Tatendurst und wartest im Grunde seit Jahren darauf, diese Kolonne verlassen zu können. Hast du einen Arbeitsvertrag?"
    „Nein", antwortete sie. „Wir sind freiwillig hier."
    „Das sind auch meine Informationen, ich wollte nur sichergehen. Bei Koliwan würdest du dich für fünf, vielleicht sogar für zehn Jahre verpflichten müssen. Wärest du dazu bereit?"
    Sie antwortete nicht direkt. Sie brauchte die Zeit, um ihre Gedanken halbwegs zu ordnen.
    Natürlich wußte sie, daß viele Unternehmer und. Firmen ihre Mitarbeiter durch Arbeitsverträge an sich banden. Das hatte für die betroffenen Mönche und Mönchinnen den Vorteil, daß sie vor Ablauf des Vertrages nicht entlassen werden konnten. Wer dagegen als Arbeitnehmer seinen Vertrag vorzeitig brach, galt als ein Geächteter. Es war ihm für viele Jahre kaum möglich, irgendwo wieder eine Anstellung - und damit Nahrung und Sicherheit zu erhalten.
    Der Gedanke an einen Vertrag begeisterte Siebenton nicht gerade. Sie liebte die Freiheit und arbeitete eigentlich gerne in der Kolonne. Sicher träumte sie von größeren Aufgaben, von Abenteuern und Reisen, aber bisher hatte sie sich nie wirklich zu beklagen gehabt.
    Die Tessma, eines der größten Geheimnisse von Shaogen-Himmelreich ... Das längst von der kosmischen Bühne verschwundene Urvolk aller Insektoiden ... Die geheimnisvollen unterirdischen Burgen ...
    Siebenton spürte wieder das Fieber und wußte, daß Jessup sie durchschaut hatte.
    „Was für ein Mann ist dieser Koliwan?" fragte sie. „Wenn er so berühmt ist, wird er uralt sein."
    „Ganz falsch, Siebenton. Koliwan ist genau 188 Jahre alt, über vierzig Jahre jünger als ich. Er hat in der relativ kurzen Zeit seines Mannseins schon soviel erreicht wie zehn andere Mönche in ihrem ganzen Leben nicht. Und das hat er seinem großen Ehrgeiz zu verdanken, der mir manchmal, das gebe ich zu, selbst etwas angst macht. Koliwan ist ein Besessener. Er verlangt von sich viel und deshalb auch von allen ‘anderen, von jedem seiner Arbeiter. Schreckt dich das ab?"
    „Nein", murmelte sie. „Nein, nein ..."
    „Ich verstehe, du brauchst Zeit, um dich zu entscheiden. Gehe in dich, Siebenton. Berate dich mit dir selbst oder mit Freunden. Ich werde in drei Tagen wieder hiersein, um deine Antwort zu hören. Bis dahin sei das Sternlicht mit dir."
    Er begleitete sie bis zum Großhaus zurück. bann verabschiedete er sich endgültig und verschwand, ohne noch einmal mit Klast gesprochen zu haben.
     
    *
     
    Siebenton brauchte keine drei Tage, um sich zu entscheiden. Sie brauchte nicht einmal eine Stunde.
    Als Jessup gegangen war, da begriff sie erst, welch großartige Chance sich ihr hier bot.
    Eine Burg der Tessma! Arbeit bei einem berühmten Archäologen! Hieß das nicht, daß er sie auch einmal auf Expeditionen zu fernen Welten mitnehmen würde, wenn sie hier fertig waren? In fünf Jahren konnte so viel geschehen und erst in zehn!
    Das weltliche Leben währte keine Ewigkeit. Die Jahre der Kindheit und der unbeschwerten Jugend waren vorbei. Siebenton war jetzt in einem Alter angelangt, da sie selbst über ihre Zukunft entscheiden mußte - auch wenn es nicht ganz ohne Schmerzen ging. Der Abschied von Greine und Oriwad, so lästig sie ihr

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