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1894 - Das vergessene Volk

Titel: 1894 - Das vergessene Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Aufenthaltsraum brachten, in dem Siebenton manchmal privaten Besuch empfing. Zu essen konnten die Mönche nichts anbieten, denn ihr übliches breiiges Einerlei hätte den Galaktikern sicherlich nicht behagt, und zu trinken gab es nur Wasser, ganz der spartanischen Lebensweise dieses Volkes gemäß.
    Selbst der Genuß des Dozz-Krautes diente nur dazu, die Leistungskraft zu erhöhen.
    Perry Rhodan erkundigte sich über Funk bei Poulton Kreyn, ob sich irgend etwas von Bedeutung ereignet hätte. Der Ertruser wirkte reichlich gereizt, da er sich vermutlich zu Tode langweilte und außerdem Hunger hatte, nahm sich aber zusammen. Es gab nichts zu berichten.
    Rhodans Mitteilung, daß sie noch einige Zeit brauchen würden, versetzte ihn nicht gerade in Euphorie. „Das heißt, wir hocken hier noch länger rum."
    „Ja, leider. Aber ich denke, daß wir trotzdem nicht mit leeren Händen abziehen werden."
    Reginald Bull sagte zu Mondra, nachdem die Verbindung beendet war: „Du siehst so aus, als ob du gern etwas gefragt hättest."
    „Ja", gestand sie nervös, „ich -hätte gern gewußt, wie es Norman geht. Aber ich habe mich nicht getraut zu fragen, um Poulton nicht auf dumme Gedanken zu bringen ..."
    Bull grinste. „Der Kleine ist bei Foremon gut aufgehoben."
    „Wenn du es sagst." Sie klang nicht sehr überzeugt.
    Nach einigen Stunden kehrte Siebenton zurück, mit dem kleinen Buch in der Hand. Eine kalte Dozz-Duftwolke umgab ihn, anscheinend hatte er für die Lektüre erhebliche Mengen geraucht.
    „Ich habe es vollständig ausgewertet", begann er. „Und ich muß gestehen, daß ich zutiefst beschämt bin.
    Ich trage zwar keine direkte Schuld daran, dennoch ist es schrecklich, was diesem kleinen Volk angetan wurde."
    Er setzte sich zu den Galaktikern und gab eine Zusammenfassung dessen, was er gelesen hatte: „Der Verfasser heißt Keudin, und er ist der Vorsteher der Taniten. Es gibt tatsächlich nur noch den jämmerlichen Rest, den wir getroffen haben. Das Volk ist zum Aussterben verurteilt, und das wissen sie.
    Keudin hat die Bezeichnung Taniten übrigens in das vergessene Volk umgeändert, und das kann man ihm kaum verübeln. Ihre Welt hat die Bezeichnung Kolkenhain."
    „Gibt es Koordinaten?" warf Rhodan hoffnungsvoll ein.
    „Leider nein. Die Taniten haben niemals Raumfahrt betrieben; sie sind sehr intelligent, konzentrieren sich aber ausschließlich auf das Intellektuelle - endlose philosophische Gespräche und so weiter. Kolkenhain ist keinesfalls ihre Ursprungswelt, doch sie haben sich anscheinend einst bereit erklärt, die Bewachung des Archivs zu übernehmen, da sie keine besonderen Ambitionen haben, etwas aus sich zu machen. Sie sind völlig zufrieden mit ihrem Dasein, und diese Aufgabe schien wie für sie geschaffen."
    Der Seelenhirte schien sehr betroffen vom Schicksal der Taniten zu sein. Er hielt einen Moment inne, bevor er weitersprach.
    „Ein altes Volk waren sie schon damals, und es gab wohl nie sehr viele von ihnen. Sie werden mehrere hundert Jahre alt. Seit vielen Generationen ist kein Seelenhirte mehr auf Kolkenhain gewesen, doch das hat sie zunächst nicht beunruhigt."
    „Bis dann das Sternlicht erlosch", brummte Bull.
    „Ja", bestätigte Siebenton. „Da kam es zur Katastrophe. Als körperlich relativ unzulängliches Volk sind sie auf regelmäßige Zuführung eines Gemüses angewiesen, das sie ironisierenderweise mit der Bezeichnung Hirn belegen. Ohne Hirn sind sie kaum in der Lage, logische Denkprozesse durchzuführen, darüber hinaus trübt sich das Erinnerungsvermögen."
    „Das darf nicht wahr sein!" entfuhr es Aagenfelt. „Sie brauchen eine Art ... Intelligenzkraut?"
    Siebenton hob zur Bestätigung eine dreifingrige Hand. „Offensichtlich besitzt dieses Gemüse ein Enzym, das die chemischen Prozesse im Gehirn anregt. Dieses Enzym können sie nicht selbst herstellen. Die Gemüseart wächst auf ihrer einstigen Heimat anscheinend wie Unkraut, während es auf Kolkenhain nicht kultiviert werden kann. Da die Taniten ihre Ursprungswelt verlassen haben, mußte der damalige Seelenhirte ihnen versprochen haben, regelmäßig für die Lieferung von ausreichend Hirn und Nahrungsmittel zu sorgen.
    Das Errichten und Unterhalten von vollklimatisierten Farmen erschien wohl beiden Seiten als zu aufwendig."
    „Und diese Lieferung", äußerte sich Rhodan, „ist nach Erlöschen des Sternlichts ausgeblieben."
    „Die Taniten sind von „Icher sparsam mit ihren Vorräten umgegangen"so daß sie das Ausbleiben

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