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1897 - Schach den Dscherro

Titel: 1897 - Schach den Dscherro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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derartige Schande würde er nicht ertragen können. Allein der Gedanke daran peinigte ihn bis in die innersten Fasern seines Körpers.
    Selbst wenn er sich in der Einschätzung der Lage täuschte, so meinte es zumindest das Schicksal nicht gut mit ihm. Es erlegte ihm besonders starke Prüfungen auf.
    Diese Gedanken lenkten ihn erneut vom Daschka und dem Toben der Gemüter ab. Und sie schienen seinen Geruchssinn zu schärfen. Taka Fellokk verharrte plötzlich auf der Stelle, riß die Nasenflügel weit auf.
    Eine Täuschung, war sein erster Gedanke. Es kann nicht sein. Von den Verrätern hat keiner überlebt.
    Er ging weiter und kehrte nach einer Weile in die Nähe des Belüftungsschachts zurück. Gierig sog er die Luft ein, bis er schließlich überzeugt war, daß er sich doch nicht täuschte.
    Die Brut war nicht ausgerottet. Fellokk roch Verrat, und er begriff, daß er das Daschka nie überleben würde, wenn er nicht zuvor die letzten Anhänger von Poulones beseitigte.
    Entschlossen riß er die nächstbeste Geheimtür auf und stand Augenblicke später vor einigen seiner Krieger.
    „Verräter sind in der Burg!" brüllte er. „Sie versuchen, das Daschka zu sabotieren. Wir werden sie finden und in Stücke reißen!"
     
    5.
     
    „Moderson kommt", meldete der Syntron. „Soll ich ihn hereinlassen?"
    „Natürlich. Schließlich habe ich ihn hergebeten."
    „Er bringt eine Kiste mit, und von der war nicht die Rede. Außerdem weigert er sich, etwas über den Inhalt zu sagen."
    „Der Inhalt ist mir bekannt."
    „Dennoch verstößt dein Vorgehen gegen die Vorschriften des bestehenden Alarms."
    „Das laß meine Sorge sein."
    „Auf deine Verantwortung", fuhr der Syntron fort und trieb Domino Ross mit dieser Äußerung fast zur Raserei. „Ich öffne jetzt die Tür."
    Auf einem der Bildschirme vergewisserte sich der Siganese, daß der Cheffunker und nebenberufliche Robottechniker tatsächlich allein erschienen war. Mit Hilfe einer Antigrav-Lafette, die doppelt so groß wie er selbst war, bugsierte Moderson die Kiste herein.
    „Wohin damit?" wollte er wissen.
    Ross deutete mit spielerischer Geste auf den Tisch im Hintergrund und warf gleichzeitig einen triumphierenden Blick in Richtung seiner Begleiterin. Rosa Borghan saß an einem der Terminals und wertete die Ergebnisse der Orter und Taster aus, die in den vergangenen Minuten hereingekommen waren. Die Anwesenheit der beiden Männer schien sie nicht wahrzunehmen.
    Ross grinste schief. Wahrscheinlicher war, daß sie sie einfach ignorierte.
    Moderson brachte. die Lafette auf dieselbe Höhe wie die Tischplatte und schob die Kiste mit einem winzigen Prallfeld hinüber. Den Schleifgeräuschen nach war der Behälter nicht gerade leicht.
    „Beeil dich!" zischte Domino Ross. „Ich will das Ding im Einsatz sehen, bevor die Dscherro auf das Ultimatum eingehen und den waffenlosen Rückzug antreten."
    Magnus Moderson zuckte mit den Achseln und öffnete die Kiste. Sorgfältig und Stück für Stück räumte er die weißen, luftgefüllten Säcke des Dammmaterials zur Seite und legte sie neben den Behälter auf den Tisch, als handle es sich um den eigentlichen, wertvollen Inhalt.
    „Ich kann das nicht mit ansehen", stöhnte Domino Ross.
    Er schob den Artgenossen zur Seite und steckte die Arme bis zu den Ellenbogen zwischen die Säcke.
    Mit einem einzigen Ruck riß er das komplette Verpackungsmaterial heraus und ließ es achtlos neben dem Tisch zu Boden fallen. Seine Augen weiteten sich, und über seine Lippen drang ein leises Stöhnen.
    Jetzt wurde sogar Rosa Borghan aufmerksam. Sie lehnte sich zurück und schwenkte den Sessel in seine Richtung.
    „Wenn ich es nicht besser wüßte, würde ich ihn für einen der vier Toten halten", flüsterte Ross.
    „Magnus, ein Lob an dich und deine Kameraden. Aber jetzt wollen wir ihn erst einmal testen. Was muß ich tun?"
    „Ruf ihn bei seinem Namen. Er heißt Trouassor. Befiehl ihm einfach, aus der Kiste zu steigen!"
    „So einfach ist das?"
    „Natürlich. Wir haben nachträglich die syntronischen Hochleistungskerne aus drei Spezialrobotern des Lagers einundvierzig integriert."
    Domino Ross pfiff durch die Zähne und trat einen Schritt zurück.
    „Trouassor, komm heraus!"
    Ein leises Rascheln verriet, daß sich das Ding im Innern bewegte. Der wurmähnliche Kopf tauchte über dem Rand der Kiste auf, und die beiden an den Seiten liegenden Basedow-Augen musterten die Umgebung.
    Die schweren Lider klappten zweimal auf und zu. Der Foote stützte

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