Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1899 - Katastrophe im Deltaraum

Titel: 1899 - Katastrophe im Deltaraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Ein schwächeres Schiff wäre vielleicht schon zerrissen worden.
    Ich hatte die Lippen schon halb geöffnet, als Ska Kijathe etwas rief und aufgeregt auf ein Außenbeobachtungs-Holo deutete, in dem plötzlich ein fremder, würfelförmiger Gegenstand zu sehen war, der sich uns näherte - oder wir uns ihm. .
    „Was ist das?" fragte Bully gebannt. „Ein Angriff? Ein Wächterschiff vielleicht?"
    Der Würfel kam schnell näher. Er war nicht groß. Ich stellte mich hinter Kreyn und massierte ihm den breiten Nacken, redete ihm zu, noch nicht aufzugeben. Noch standen wir relativ still, noch spülte es uns nicht zurück in die dichteren Zonen des Hagels.
    „Der Würfel hat eine Leine abgeschossen!" meldete Bull. „Sie hat die Schutzschirme der KAURRANG mühelos durchschlagen!"
    „Kein Angriff!" rief Ska. „Ich wiederhole: Aura sagt, dies sei kein Angriff!"
    Eine Anzeige wurde eingeblendet. Danach besaß das fremde Schiff ganze 34 Meter Kantenlänge. Die Leine hatte sich wie magnetisch an unserer Hülle verankert, und jetzt, meldete Aura, wurden uns über sie elektrische Impulse geschickt. ‘ „Es ist eine Sprache", kam es von Ska. „Eine einfache, logische Sprache. Die Translatoren werden die Impulse schnell entziffern können. Vielleicht erhalten wir Hilfe."
    „Weitermachen, Poulton!" appellierte ich an Kreyn. „Du hast es gehört. Wir dürfen jetzt nicht abdriften!"
    „Ich ... bin am Ende", stöhnte er, blieb aber sitzen und steuerte.
    Die Triebwerke kämpften ihren verzweifelten Kampf gegen die Naturgewalten.
    Und dann kam die Übersetzung der empfangenen Impulse: An Bord des Würfelschiffs, das sie Technobox nannten, befanden sich zwei Baolin-Nda namens Tautanbyrk und Viviaree, und sie baten uns um Hilfe! Sie befanden sich selbst in Not!
    „Das ist nicht wahr", meinte Bull und verdrehte die Augen. „Das hat sich ein krankes Gehirn ausgedacht ..."
    „Kann Aura ihnen eine Nachricht schicken?" fragte ich Ska. Sie bejahte. „Dann soll der Computer ihnen mitteilen, daß wir uns nicht mehr gegen den psionischen Druck wehren können. Unser Pilot ist erschöpft und findet keine neuen Schneisen mehr. Die beiden Baolin-Nda können aber zu uns an Bord kommen, wenn sie schnell sind und es noch schaffen. Im freien Weltraum werden wir ihnen gerne zu helfen versuchen."
    Es dauerte, bis die Antwort kam. Ich massierte den Nacken des Piloten und redete unaufhörlich auf ihn ein. Wie lange stemmte sich die KAURRANG nun schon gegen den Druck und den lichter gewordenen Hagel?
    Die Baolin-Nda - wir hatten sie tatsächlich gefunden, das ging in dein Wirbel fast unter! - teilten mit, daß sie im freien Weltraum nicht lebensfähig seien. Sie baten darum, ihre Technobox an der KAURRANG verankern zu dürfen, um an Bord der Balkenspindel zu kommen und die Pilotenarbeit selbst zu übernehmen.
    Das war die nächste Überraschung. Im ersten Moment hatte ich Bedenken, aber die konnten wir uns jetzt nicht leisten. Also überlegte ich gar nicht lange und stimmte zu. Wenn nur Kreyn noch durchhielt!
    Aura übermittelte die Botschaft den Baolin-Nda, und fast im gleichen Moment setzte sich deren Würfel in Bewegung und durchdrang unsere Schirme, als wären sie überhaupt nicht existent. Er dockte an, und durch den Energietunnel zwischen den geöffneten Schleusen kamen zwei humanoide Lebewesen von etwa 1,10 Meter Größe zu uns herüber. Die Schleusen wurden wieder geschlossen, der Würfel blieb an der KAURRANG fest verankert.
    Aagenfelt ging ihnen entgegen, und dann kam er mit den beiden Fremden zu uns in die Zentrale. Sie sahen aus wie zwei schlecht fabrizierte, großköpfige Spielzeugpuppen aus weißem Plastik, und genauso ruckhaft bewegten sie sich. Die Oberfläche ihrer Körper sah regelrecht billig aus, unecht.
    Einer von ihnen übernahm sofort vom total erschöpften Poulton Kreyn die Steuerung der Balkenspindel.
    Schon nach wenigen Sekunden beruhigte sich der „Flug" der KAURRANG. Die Vibrationen hörten auf, und wir gewannen sogar wieder an Fahrt! Die Swoons sorgten weiterhin für volle Triebwerksleistung, und der - oder die? - Baolin-Nda an den Kontrollen manövrierte uns durch die Korridore im psionischen Hagel, bis wir tatsächlich die von mir wohl mehr erhoffte als erahnte"Zone der Stille erreicht hatten und fürs erste außer Gefahr waren.
    Ich ließ mich in einen Sessel fallen und atmete auf. Kreyn hockte einfach auf dem Boden, den Kopf zwischen die angezogenen Knie gelegt. Bully konnte unser Glück noch nicht fassen, und die

Weitere Kostenlose Bücher