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1900 - Thoregon

Titel: 1900 - Thoregon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht zum„ersten Mal. ,Soweit er wußte, war damit eine Kontaktperson der Kosmokraten gemeint, die den Baolin-Nda seit einigen zehntausend Jahren ihre Aufträge übermittelte. Cairol war das Bindeglied der Baolin-Techniker zu den Hohen Mächten, zu den Kosmokraten und ihren Erfüllungsgehilfen, den Rittern der Tiefe.
    Das Handschuhpaar' mußte perfekt werden. Aber das brauchte er Lautareen und den anderen nicht zu sagen.
     
    *
     
    Temperou unternahm keine Störversuche, die ganze Zeit kein einziges Mal. Das Gewissen schien zu spüren, daß Autrach seine Anwesenheit nur auf Probe duldete.
    Wenn die Baolin-Nda tatsächlich körperlos wurden wie von Temperou gefordert, ergab sich für die Ordnungsmächte ein schwerer Nachteil. Die Kosmokraten mußten dann ohne technische Hilfe auskommen. Also was, wenn es sich bei Temperou um einen Agenten handelte? Um eine hinterhältige Strategie der Chaotarchen? Der Gedanke, einen potentiellen Agenten in sich zu tragen, machte Autrach schwer zu schaffen.
    Einen Vertrauten besaß er nicht, und Beweise gab es weder für die eine noch für die andere Seite.
    Autrach betäubte seine Zweifel mit Arbeit.
    Von einem Hochtechniker wurden nicht allein technische Impulse erwartet, sondern auch Verwaltung und Koordination. Nach großen anfänglichen Schwierigkeiten wurde er seiner Aufgabe gerecht. Die Arbeit an den Handschuhen ging voran. Der Stoff aus der Fabrik der Kosmokraten traf ein und wurde mit dem ursprünglichen Material verschmolzen. Autrach lernte täglich mehr über die Prinzipien der Mikro-Miniaturisierung. Es dauerte nicht sehr lange, bis er Lautareen und den Experten überlegen war. Er begann zu glauben, daß er eines Tages ein guter Hochtechniker sein würde.
    Wenige Wochen bevor die Handschuhe versiegelt wurden, meldete sich Temperou: „Bist du immer noch mißtrauisch, Autrach?"
    „Woher willst du etwas über mein Mißtrauen wissen?"
    „Ich spüre es", antwortete Temperou mit sanfter innerlicher Stimme. „Ich kann deine Gedanken nicht lesen, aber mir stehen viele Beobachtungsmittel ,zur Verfügung."
    „Um deine Frage zu beantworten: Ja, ich empfinde immer noch Mißtrauen."
    „Vielleicht kann ich dich umstimmen, indem ich dir etwas zeige."
    „Was ist es?" .' „Ich zeige dir eine Schwäche, Autrach. Wir müssen dazu die Technostadt verlassen."
    „Eine Schwäche?"
    „Ja. Es gibt einen Bereich in meiner Persönlichkeit, den ich selbst nicht verstehe.
    Manchmal sind da seltsame Gedanken, Träume aus einer fernen Vergangenheit. Kein Hochtechniker war bisher in der Lage, mir zu helfen. Vielleicht bist du es."
    Autrach wußte noch nicht einmal, ob er den Willen haben würde, Temperou zu helfen.
    Dennoch ließ er sich auf den Ausflug ein.
    Er begab sich aus den unterirdischen Anlagen an die Oberfläche. Ihm fiel auf, daß er seit Wochen das Tageslicht nicht mehr gesehen hatte.
    Temperou dirigierte ihn zu einem Gleiter. „Wohin fliegen wir? Ich habe viel zu tun, also bitte keine Weltreise."
    „Nein, bestimmt nicht." Temperou schien über die Eile belustigt zu sein. „Was ich dir zeigen möchte, befindet sich nahe bei deinem alten Wohnsitz. Hundert Kilometer von hier."
    „Hmm." Das Gewissen spielte auf seine Zeit als Einsiedler an. Die Aussicht, an alte Stätten zurückzukehren, benagte Autrach wenig. „Dahinter steckt keine Absicht", beteuerte Temperou, „es ist reiner. Zufall."
    Sie überquerten das Zentrum, dann die schwebenden Schlösser der Vorstadt. Ein Regenschauer hatte soeben die Dächer mit Feuchtigkeit benetzt. Millionen Tropfen streuten das einfallende Tageslicht, sie verwandelten die Stadt in ein glitzerndes, schwer überschaubares Muster aus Fraktalen. Die Hügelkette jenseits der Stadt war in ein schweres, dunkles Grün gehüllt. Auf Onzhous herrschte Frühling, und Autrach hatte es unten in den Fabriken nicht einmal bemerkt.
    Sie überflogen die Stelle, an der früher einmal sein Schloß gestanden hatte. Autrach erinnerte sich an Diener-17. Vielleicht wäre es besser gewesen, er hätte damals sein Geschöpf nicht vernichtet, sondern in sein neues Leben hinübergerettet.
    Temperou dirigierte ihn weiter, geradeaus durch die Hügellandschaft.
    „Dahinten mußt du landen."
    Autrach erblickte eine Wasserfläche von einem Quadratkilometer Ausdehnung. Er hatte nicht gewußt, daß dieser See auf Onzhous existierte.
    „Am Ufer?" fragte er knapp.
    Temperou antwortete: „Ja. Such dir eine beliebige Stelle aus!"
    Etwas am Anblick der Wasserfläche störte den

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