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1900 - Thoregon

Titel: 1900 - Thoregon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Auftrag der Menschheit gekämpft. Er hatte an Raumschlachten teilgenommen, und er hatte im Zweikampf Leben ausgelöscht. Der Heliote glaubte anscheinend, daß er im Notfall dasselbe auch für die Koalition tun würde.
    Jedenfalls wurde von den Helioten die direkte Schuld fortgenommen, und sie wurde Perry Rhodan aufgebürdet.
    Rhodan überlegte, ob er für den Rat von Thoregon so etwas wie ein kosmischer Söldner sein sollte - oder aber ein Erlöser, der imstande war, Verantwortung und persönliche Schuld zu tragen.
    „Die Entscheidung, ob ich der Sechste Bote von Thoregon werde, liegt nicht bei mir allein", sprach er lautlos. „Wenn ich einer dieser ominösen Boten bin, werden die Menschen automatisch das sechste Thoregon-Volk. >Ist das richtig?"
    „Absolut korrekt."
    „Ich weigere mich, diese Entscheidung für die Terraner zu treffen."
    „Die Menschen haben sich längst auf die Seite Thoregons gestellt. Während ich hier die Geschichte der Baolin-Nda erzähle, befindet sich eine zweite Inkarnation meiner selbst auf Terra. Wir sprechen zu den Menschen. Wir überrumpeln nicht, wir lügen nicht, wir verdrehen nicht. Wir graben lediglich die Überzeugungen frei, die ohnehin vorhanden sind."
    „Und welche sind das?"
    „Die Terraner sehnen sich nach Frieden. Halte dein Volk nicht für weniger erwachsen, als es ist. Hast du kein Vertrauen?"
    „Das hat mit Vertrauen nichts zu tun", wehrte Rhodan brüsk ab. „Die Menschen haben in den letzten Jahren einen Kurs eingeschlagen, der mir nicht gefällt."
    „Du meinst den Konfrontationskurs. Die Haltung zum Kristallimperium und zum Forum Raglund", stellte der Heliote fest.
    Rhodan nahm nicht ohne Erstaunen zur Kenntnis, daß das Wesen über die politische Lage in der Milchstraße informiert war.
    „Genau das meine ich", antwortete er. „Die Menschen ändern nicht in wenigen Tagen ihre Meinung. Sie haben sehr lange darum gekämpft, aus dem Dienst der Kosmokraten entlassen zu werden.
    Heute treffen sie wieder ihre eigenen Entscheidungen. Ich bin mit diesen Entscheidungen oft nicht einverstanden, aber es sind nun mal ihre. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Menschen diese Freiheit wieder aufgeben werden. Wir können sie fragen, ob sie zu Thoregon gehören wollen. Aber ich bin sehr skeptisch."
    „Weißt du, aus welchem Grund sich die Menschheit von den Kosmokraten abgewandt hat?" '' „Natürlich!" antwortete er überrascht. „Was bedeutet diese Frage?"
    „Bitte gib mir eine Antwort."
    Er sagte: „Die Menschen wollten nicht länger für Ziele kämpfen, die sie nicht verstehen können und die sie nicht gutheißen."
    Der Heliote überflutete Rhodan mit einem Gefühl innerer Wärme.
    „Ein Entwicklungsweg verläuft selten gerade, nicht einmal für Superintelligenzen. Wie kannst du also an deinem Volk zweifeln, Perry Rhodan? Hinter dem Proto-Tor gibt es Wesen, die auf die Menschen sehr stolz sind. Wir müssen ihnen lediglich Zeit geben."
     
    6.
     
    Heliotische Geschichten (3)
    Countdown: minus 99.000 Jahre
     
    Der Roboter Cairol war zweieinhalb Meter groß. Damit überragte er Autrach um etwas mehr als das Doppelte. Sein schlanker, metallischer Leib besaß eine Ausstrahlung, wie man sie im Kosmos nicht sehr oft zu spüren bekam. Selbst die Baolin-Nda, deren ästhetischer Anspruch eher gering war, konnten sich der Faszination nicht entziehen.
    „Wo ist Thundergom?" fragte Cairol. Er hatte eine kalte Automatenstimme. ^Autrach schickte die Worte durch seinen körpereigenen Translator. Cairol benutzte die Sprache der Mächtigen; den geläufigen Dialekt des Ritterordens.
    Er antwortete: „Thundergorn ist gestorben. Ich bin der neue Hochtechniker. Mein Name ist Autrach."
    Ein heftiger Wind fegte über das Landefeld und ließ seine Worte dünn klingen. .
    Der Leib des Roboters wandte sich ihm zu. Cairol krümmte seinen Hals nach vorn, ähnlich wie ein Vogelwesen, und musterte den Baolin-Nda mit einem Blick von durchdringender Schärfe.
    Autrach machte sich klar, daß er es mit einem Roboter zu tun hatte, nicht mit einem lebendigen Wesen. Er mußte jedoch anerkennen, daß Cairol sehr viel perfekter war als Diener-17, den er damals mit seinem Schloß vernichtet hatte.
    Cairol besaß eine bedrohliche Aura. Sich diesem Roboter zu widersetzen schien undenkbar. Autrach überlegte, ob es vielleicht doch möglich war, eine Maschine mit einer Seele zu versehen. Stellte Cairol nicht den gestaltgewordenen Beweis dar? „Autrach ..." Cairol ließ seinen Namen nachdenklich

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