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1901 - Tödliche Tessma

Titel: 1901 - Tödliche Tessma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Verärgerung wich spontanem Eifer, als sie hörte, was geschehen war. „Ich habe geahnt, daß eines Tages Probleme auftreten würden", sagte sie, während sie mit einem orangefarbenen Tuch ihre kahle Schädeldecke abwischte. „In zwei Minuten bin ich in der Zentrale." Sie unterbrach die Verbindung bevor Bull mehr sehen konnte als ihr Gesicht in Großaufnahme.
    Exakt zwei Minuten brauchte sie. „Neue Probleme?"
    Bull schüttelte den Kopf. „Gut." Geschmeidig ließ Ska sich in ihren Sessel gleiten. „Hallo, Aura, ich freue mich, wieder mit dir zu arbeiten. Gib mir Auskunft über bestehende Fehlfunktionen!"
    „Keine Fehlfunktionen erkennbar."
    „Das kann nicht sein ..." Was immer Ska noch hatte sagen wollen, es ging in dem ohrenbetäubenden Wutschrei des Ertrusers unter, der durch den Hauptkorridor der KAURRANG hallte und zugleich über Bordsprechverbindung übertragen wurde.
    Raumfahrer kannten im allgemeinen deftige Flüche; Poulton Kreyn ließ viele vom Stapel. „Komm her, du Biest!" tönte er dazwischen. „Willst du wohl stillhalten!"
    Er hat Norman in der Mangel oder die beiden Swoons, signalisierte Bulls Blick. Alle anderen, mit Ausnahme von Aagenfelt und Perry, hielten sich jedenfalls in der Zentrale auf. .
    Kreyn tobte achtern im automatischen Versorger. „Ich habe Hunger - kapiert? Hunger!"
    Eine Reihe dumpfer Schläge war zu vernehmen. Sie klangen, als hätte der Ertruser begonnen, den Versorger zu demontieren. „Er soll endlich Ruhe geben", keuchte Bull, als er im Laufschritt das Heck der KAURRANG erreichte und auf Perry traf, der aus seiner Kabine kam.
    Poulton Kreyn hatte die spärliche Einrichtung bereits teilweise demoliert. Die Terraner nahm er erst gar nicht wahr. Wie besessen stampfte er mit dem Fuß auf, verfehlte das kleine Opfer seines Zorns jedoch immer wieder, als Rhodans Ausruf endlich bis in seine Gedanken vordrang. „Hör auf damit, Poulton!"
    „Ich krieg' ihn, ich krieg' dieses kleine Mistvieh, und dann..."
    Ein flaches Etwas wuselte zwischen Kreyns Säulenbeinen hindurch und schwebte hinter ihm an der Wand empor.. Herumfahren und mit der Faust zuschlagen war für den Ertruser eins, doch erneut verfehlte er sein Ziel. Und bevor er nachfassen konnte, verschwand das krabbenähnliche Ding in einem der Ausgabeschächte.
    Poulton Kreyn stieß die Hand hinterher, bohrte den Arm bis zum Ellenbogen in den Schacht und scherte sich einen Dreck um das Geräusch splitternder Hartplastik. „Es reicht", sagte Perry Rhodan betont. „Schluß damit, Poulton, oder du stehst für den Rest des Fluges unter Arrest."
    Um Kreyns Mundwinkel begann es heftig zu zucken. Langsam zog er den Arm aus dem Ausgabeschacht zurück und ließ die deformierten Kunststoffteile, die er zwischen den Fingern hielt, achtlos fallen. Natürlich würde Rhodan seine Drohung wahr machen, das war ihm klar.
    Das dumpfe Grummeln in seinem Magen klang wie der Vorbote eines heraufziehenden Erdbebens. „Ich habe Hunger", betonte Kreyn. „... und ein hungriger Ertruser setzt sich über alle Vorschriften hinweg, oder was willst du damit sagen?"
    Kreyn vollführte eine wegwerfende Handbewegung. „Ich weiß, daß ich Feh ler mache", stieß er zerknirscht hervor.
    „Aber ich bin nun mal so, damit mußt du dich abfinden. Ich bin alt geworden."
    „Selbstmitleid und Selbstbetrug sind das Schlimmste, was du dir antun kannst, Poulton.
    Du trauerst deiner Jugend nach, die du während der Monos-Ara verloren hast. Vielleicht solltest du besser über die Chance nachdenken, an Bord der KAURRANG vieles von dem nachzuholen, was du vermißt."
    „Hmmm." Ein gedehntes Grollen kam aus Poulton' Kreyns riesigem Mund. Seine Zähne waren keineswegs ein Paradebeispiel medizinischer Versorgung. Ausgiebig raufte er sich den Sichelkamm. „Ich will nichts weiter als ausreichend zu essen."
    „Das bekommst du garantiert, wenn du hier alles demolierst", konnte Bully sich nicht verkneifen. „Die Roboter sorgen schon dafür, daß ich nichts kriege", protestierte Kreyn. „Wer?" machte Bull verblüfft. „Die kleinen Reparaturbiester. Möchte bloß wissen, was in die gefahren ist. Ich hatte das Steak schon fast in der Hand, da wurde es ... irgendwie ... zurücktransformiert."
    „Du meinst, es hat sich aufgelöst? Vor deinen Augen?"
    „Ja. - Nein. - Ich weiß nicht. Es war einfach weg."
    „Vielleicht hast du es nur verspeist", wollte Reginald Bull sagen, biß sich aber im letzten Moment auf die Zunge.
    Statt dessen gab er seine Bestellung auf - und hielt

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