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1901 - Tödliche Tessma

Titel: 1901 - Tödliche Tessma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hier seine Mineralstoffbäder erhalten, in denen er oftmals stundenlang wie versteinert gestanden hatte.
    Aagenfelt lag zusammengekrümmt und wimmernd am Boden. Die Hände hatte er sich vors Gesicht gepreßt. Rings um ihn eine Lache dampfender Flüssigkeit.
    Bully war der erste, der den Physiker erreichte und neben ihm niederkniete. Vergeblich redete er auf Tautmo ein.
    Rhodan hatte inzwischen die Medoroboter angefordert, die zusammen mit der Medostation aus den Beständen des Faktorelements Kalkutta-Nord übernommen worden waren.
    Tautmo Aagenfelt verkrampfte. Er stand unter Schock. Das Gesicht, die Hände und sein Hals waren verbrüht. Kochend heißes Wasser mußte aus dem Aus gabeschacht gespritzt sein; synthetischer Kaffee-Extrakt vermischte sich erst allmählich mit den Lachen am Boden.
    Eine Injektion nahm Aagenfelt die Schmerzen, löste seine Verkrampfung und ließ ihn nach einer Weile einschlafen. Das kochende Wasser hatte vor allem seine linke Gesichtshälfte verletzt, die Haut begann sich in Fetzen abzulösen. Ebenso an den Händen.
    Zwanzig Minuten später stand fest, daß Tautmo keinen bleibenden Schaden davontragen würde. Obwohl sogar die Augenlider verbrannt waren, hatte sein Sehvermögen keine Beeinträchtigung erfahren. Die Wunden würden in spätestens einer Woche narbenlos verheilt sein - aus Gewebeproben aus dem Hüftbereich wuchs bereits in einem Nährstofftank eigene Haut heran. „Er versäumt nichts", seufzte Bully, als ein Medoroboter erklärte, Aagenfelt solle die kommenden beiden Tage, bis zur Transplantation, im künstlichen Heilschlaf bleiben.
    Als Reginald Bull anschließend wieder den automatischen Versorger aufsuchte, traf er dort Treul und Goriph' an sowie Perry Rhodan und zwei der sechs TARA-V-UH-Kampfroboter. „Und? Was ist schuld?"
    Rhodan schüttelte den Kopf. „Keine Hinweise auf eine Fehlfunktion. Zweifellos ist sie wieder behoben." Er deutete auf den kleinen kugelförmigen Wartungsroboter, der auf langen Spinnenbeinen davonhuschte. „Aura weiß nichts von einem Fehler", sagte Goriph. „Wirklich nicht oder angeblich nicht?"
    Bully hatte gar nicht bemerkt, daß die zehn Zentimeter große silberne Buddha-Figur auf der rechten Brustseite von Perrys neuem Raumanzug fehlte. Der winzige Roboter Moo, den Perry Rhodan mit einem Gedankenbefehl aktivieren konnte, erschien soeben in einem der Ausgabeschächte. .„Nichts", verkündete er auf Interkosmo. „Soweit ich vordringen konnte, war alles in Ordnung. Ein Bedienungsfehler ist nicht auszuschließen."
    Tautmo Aagenfelt wäre bestimmt nicht der erste Top-Physiker gewesen, der beim Kaffeekochen versagte. Interessiert schaute Bully zu, wie Moo zurück auf Perrys Schulter flog, von dort aus langsam zu dem Brustteil absank und sich dabei merklich zusammenzog. Als er sich, wie auch immer der Vorgang zu nennen war, an den Raumanzug ankoppelte, hatte er sich bereits wieder in ein Relief von nur einem Zentimeter Breite verwandelt.
    Moo, nach eigenem Bekunden halb robotisch und halb biologisch, war ein faszinierendes Detail des blauen Raumanzugs. Baolin-Nda-Technik, vermutete Bull, von den Galornen umgesetzt.
    Er wurde unsanft aus seinen Überlegungen aufgeschreckt.
    Alarm gellte schon wieder durch das Schiff.
     
    10.
     
    Solsystem, Terra. Ebenfalls der l. Januar 1290 NGZ.
    Soeben war die Sonne aufgegangen. Als orangefarbener Ball hing sie über der Skyline Kalkuttas und setzte scheinbar das halbe Firmament in Flammen.
    Vom Hugli, einem Mündungsarm des Ganges, stieg Nebel auf. Gierig krochen die Dunstschwaden durch die Straßen der Stadt und umflossen den düsteren Kubus, der sich seit Wochen als gigantisches Mahnmal im Norden erhob. Zwanzig mal dreißig Kilometer und siebeneinhalb Kilometer hoch - das waren die sichtbaren Ausmaße des Faktorelements, das der ehemals vor Leben pulsierenden Stadt ihr Herz entrissen und durch ein riesiges, fremdes, leeres Bauwerk ersetzt hatte.
    Neben diesem gigantischen Kubus herrschte immer noch Nacht, war die aufgehende Sonne nicht einmal zu ahnen.
    Die Kalkuttani konnten von Glück sagen, daß ihre Stadt nicht von einer wilden Horde heimgesucht und zerstört worden war wie Terrania City. Hunderttausende Flüchtlinge hatten hier vorerst Unterschlupf gefunden, das gemeinsame Schicksal oder Beinahe-Schicksal knüpfte starke Bande.
    Ein Stern fiel vom Himmel und zog eine glühende Spur durch die weichende Dunkelheit.
    Größer werdend, senkte er sich aus dem Zenit herab und landete nach nicht einmal zehn

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