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1902 - Bei den Setchenen

Titel: 1902 - Bei den Setchenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht geholfen werden. Da er zusehends abschlaffte, hatte der Cybermed ihm inzwischen ein leichtes Aufputschmittel verabreicht, das jedoch keinerlei Wirkung zeigte. Nach wie vor ergaben die Analysen keine Gefahr in seiner Sauerstoffversorgung an. Das medizinische Versorgungssystem konnte nicht rettend eingreifen.
    Tautmo fragte gerade, was sie tun sollten, als der alternde Pilot plötzlich hochfuhr.
    „Laßt mich in Ruhe!" brüllte er plötzlich klar und verständlich. „Fort mit euch! Ich werde euch vernichten!"
    Er zog seinen Handstrahler und begann, wild um sich zu schießen. Die Automatiken der Anzüge reagierten sofort und aktivierten die Schutzschirme, so daß er niemanden verletzen konnte. Aber er konnte immer noch bei den Steueranlagen erheblichen Schaden anrichten und damit die Rettung vereiteln.
    „Bist du verrückt geworden?" schrie Mondra ihn aus vollem Hals an. „Willst du uns alle umbringen? Hör sofort auf!"
    Es hatte keinen Sinn, das Feuer zu erwidern. Sie mußten versuchen, ihn zu beruhigen.
    Poulton Kreyn schrie weiter und raste wie ein Berserker durch die Zentrale. Er lieferte sich mit einem imaginären Feind einen heftigen Kampf, bei dem einiges zu Bruch ging.
    Glücklicherweise gingen die ungezielten Schüsse haarscharf an den wichtigsten Anlagen vorbei.
    Bevor die anderen handeln konnten, war es schon wieder vorbei. Nach nicht einmal einer halben Minute stoppte der Ertruser und blieb stehen. Ein hilfloser Ausdruck lag auf seinem Gesicht, als er vollständig die Kontrolle verlor und zu Boden stürzte. Arme und Beine zuckten, sein Blick irrte unstet umher, ohne einen Punkt fixieren zu können. Er machte den Mund auf, doch es kam nur noch ein Stöhnen heraus.
    Dann verlor er das Bewußtsein.
    Jetzt erst registrierte das Cybermed-System eine bedrohliche Lage und reagierte, doch es war zu spät. Ska berichtete nach einem Computer-Check, daß Kreyn ins Koma gefallen war.
    „Was können wir denn nur tun?" wiederholte Tautmo Aagenfelt erschrocken.
    „Gar nichts", antwortete Bull. „Er atmet weiterhin das tödliche Gemisch ein."
    „Das bedeutet sein Ende", stellte Mondra fest. Sie gab sich den Anschein von Gleichgültigkeit, doch es gelang ihr nicht.
    „Der Cybermed kann ihm nicht helfen", gab Ska ihr recht. „Solange das Giftgas nicht analysiert und neutralisiert werden kann, ist es unmöglich, ihn am Leben zu erhalten.
    Wenn man die Aussagen des Cybermeds hochrechnet, ergibt sich als Schlußfolgerung, daß ihm nicht mehr als eine. Stunde bleibt."
    „Und wenn ihm atembare Luft zugeführt werden würde?" fragte Rhodan.
    Die Tibeterin wiegte unbestimmt den Kopf. „Es besteht die Chance, daß der Giftstoff aus Kreyns Körper ausgespült werden kann und keine Langzeitschäden zurückbleiben. Er könnte somit voll wiederhergestellt werden."
    Tautmo riß die Augen auf. „Augenblick mal", rief er, „was wollt ihr damit andeuten?"
    „Das ist doch so klar wie Vurguzz grün!" schnauzte die TLD-Agentin. „Wir müssen seinen kompletten Vorrat ablassen und ihn durch unseren ersetzen!"
    Der Hyperphysiker sah Reginald Bull hilfeheischend an, doch der nickte nur bestätigend.
    „Das ... das ist nicht euer Ernst!" stotterte Tautmo. „Damit unterschreiben wir alle unser Todesurteil! Keiner von uns wird den Start mehr erleben - bei den Mengen, die ein Ertruser benötigt! So werden aus Wochen, die wir normalerweise aushalten können ... Stunden."
    Reginald Bull sagte nichts, aber auf seinem Gesicht stand Abscheu. Die anderen starrten den Hyperphysiker entgeistert an.
    „Also willst du hier ruhig sitzen und zusehen, wie er langsam draufgeht?" fragte Mondra fassungslos.
    „Gerade du, Mondra ..."
    „Red keinen Stuß!" unterbrach sie ihn. „Es ist etwas anderes, einen persönlichen oder auch gewalttätigen Streit mit jemandem zu haben oder ihm angesichts einer tödlichen Bedrohung, die nur ihn betrifft, die Hilfe zu verweigern! Wir sind immer noch eine Besatzung, ein Team! Andere Völker würden vielleicht so wie du handeln, aber wir sind Menschen'. Ich wünsche Poulton Kreyn weiß Gott nichts Gutes, aber das hier geht zu weit! Du willst ihn also einfach opfern? Dann überleg mal, ob du mit diesem Wissen so sorglos wie bisher weiterleben könntest! So viel ist dein ganzes jämmerliches Leben nicht wert, Tautmo!" Sie kehrte ihm voller Verachtung den Rücken.
    Er stand vernichtet da. Trotzdem fühlte er sich im Recht und beharrte darauf. Den anderen konnte ihr eigenes Opfer nicht so leicht fallen, wie sie

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