1902 - Bei den Setchenen
Alternative besser ist, aber mit Berücksichtigung unseres Status", forderte Bull. „Gebt nicht euren Gefühlen oder Wünschen nach, sondern der Vernunft."
Er sah bewußt Ska Kijathe an. Sie erwiderte den Blick.
„Ich gebe zu", sagte sie dann ein wenig zögernd, „daß mir die Verlockung im ersten Moment sehr groß erschien. Ich habe mich für einen Augenblick von der Furcht hinreißen lassen. Tatsache ist aber, daß ich die Swoons in ihrem Vorhaben nicht unterstützen würde. Diese Systeme hier rühre ich nicht an."
Mondras angriffslustige Miene fiel auseinander.
„Tja, wenn du dabei schon ein schlechtes Gefühl hast...", gab sie resigniert nach. Skas beinahe unheimliche Begabung mit Computern stellte niemand in Frage. Dann flackerte noch einmal der Trotz auf: „Ihr müßt aber bei eurer Entscheidung bedenken, daß sie nicht mehr geändert werden kann! Sollte der Frachter nicht rechtzeitig starten, haben die Swoons auch keine Zeit mehr, auf Handbetrieb umzuschalten!"
„Es kann so oder so unser Todesurteil bedeuten", schmetterte Bull sie hart ab. „Als wir die KAURRANG verließen, wußten wir auch nicht, wie viele Minu ten wir noch haben. Daß wir so weit gekommen sind, ist schon ein Wunder!"
Perry Rhodan richtete seine Augen auf den rebellischen Poulton Kreyn. Doch der Ertruser hatte in den letzten Tagen anscheinend eine Menge gelernt. Weder tobte er, noch versuchte er seinen Willen als allein maßgeblich durchzusetzen. Es war ihm anzusehen, wie es in ihm arbeitete, doch er schwieg.
Die Überbrückung der Wartezeit stellte alle Schiffbrüchigen auf eine harte Probe. Jeder wußte, daß der Sau erstoffvorrat irgendwann zur Neige ging. Stellten sich nur einige Fragen: Hielten sie lange genug durch? Selbst wenn der Frachter rechtzeitig startete, wie lange dauerte der Flug? Und wohin würde er gehen?
Es war möglich, daß alle Hoffnungen schnell zerstört wurden, wenn der Schürfraumer wiederum nur eine vollautomatische Zwischenverladestation anflog, entlud und zum nächsten Auftrag aufbrach.
Es war unvermeidlich, daß die Vermutungen über die Möglichkeiten bis ins Äußerste ausgereizt wurden und die Panik zusehends steigerten. Niemand konnte etwas dagegen tun; nur hatte jeder seinen eigenen Weg, damit umzugehen.
Perry Rhodan hatte empfohlen, sich nicht zuviel zu bewegen, um Luft zu sparen. Aber das war leichter gesagt als getan, denn der kleine Elefant riß mehrmals aus, und Mondra war vollauf damit beschäftigt, auf ihn aufzupassen. Sie wagte nicht, ihn zu betäuben, um ihn nicht zu gefährden; Tiere reagierten manchmal unberechenbar auf solche Mittel.
Der Ertruser regte sich wie' üblich über Mondras Verhalten auf. Kreyn sah in Norman weiterhin nichts anderes als ein knuspriges Abendessen, dessen Stunde immer näher rückte.
Tautmo Aagenfelt jammerte leise vor sich hin, zappelte nervös herum oder versuchte, wenn er selbst merkte, wie lächerlich er sich damit machte, sich den Anschein jovialer Gelassenheit zu geben.
Die übrigen verhielten sich ruhig, schliefen oder munterten sich mit kurzen Unterhaltungen auf.
4.
Ein gefährlicher Versuch Reginald Bull schreckte hoch, als Tautmo Aagenfelt ihn plötzlich an der Schulter schüttelte. „Poulton ist verschwunden!" meldete der Physiker.
Der rothaarige Terraner setzte sich auf. „Wann hast du das festgestellt?" ,„Gerade eben. Ich habe die anderen, gefragt, die wach sind; sie haben ihn schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen."
Bull streckte sich und gähnte. Blinzelnd sah er zu Rhodan, der ruhig schlummerte.
„Sehen wir mal nach."
Er stand auf und verließ mit dem Hyperphysiker das Steuermodul. Draußen waren die Bagger immer noch unermüdlich an der Arbeit. Bull hoffte, daß die Containermodule bald gefüllt sein würden.
„Die Ortung zeigt aber nichts an", meinte er nach einer Weile. „Hier draußen ist er jedenfalls nicht. Er wird sich wohl irgendwo im Schiff herumtreiben, aber ich habe keine Lust, dort nach ihm zu suchen. Wenn er sein Deflektorschild eingeschaltet hat..."
.„Aber warum sollte er das tun?"
„Wer weiß? Vielleicht will er einfach mal nur ein paar Augenblicke allein sein." Für sich fügte Bull murmelnd hinzu: „Was ich durchaus verstehen kann."
„Aber er sollte doch' seinen Sauer stoff sparen!" lamentierte Tautmo. „Wenn er so weitermacht, ist er schneller am Ende als wir, er verbraucht ohnehin sehr viel mehr als jeder von uns! Das ist doch verantwortungslos!"
Reginald Bull dachte nach. Tautmo war
Weitere Kostenlose Bücher