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1902 - Bei den Setchenen

Titel: 1902 - Bei den Setchenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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taten. Schließlich ging es auch um ihr Leben!
    „Versteht mich denn hier keiner", flehte Tautmo, „wir müssen vernünftig sein!"
    „Im Prinzip hast du recht", sagte Perry Rhodan plötzlich. Die kleine Narbe an seinem rechten Nasenflügel war weiß geworden. „Ich verstehe dich sehr gut, und ich kann dir deshalb nicht einmal einen Vorwurf machen. Bei manchen Fremdvölkern wäre deine Einstellung sogar natürlich und müßte von uns akzeptiert werden."
    „Aber ..."
    „Aber jetzt", setzte Rhodan kalt fort, „ist diese Diskussion ein für allemal beendet, und wir werden Sofort das tun, was getan werden muß!"
    „Wir sind bereit", erklang Goriphs zarte Stimme.
    Perry Rhodan wandte sich zu der 30 Zentimeter kleinen, gurkenförmigen Swoon-Frau, die mittels Mikrograv in seiner Augenhöhe schwebte. „Gerade an euch habe ich aber dabei nicht gedacht", sagte er freundlich. „Momentan wissen wir noch nicht einmal, ob unsere Verzweiflungstat überhaupt helfen wird."
    „Mondra hat es richtig ausgedrückt: Wir sind ein Team, und deswegen werden wir unseren Beitrag genauso leisten wie jeder andere!" verwahrte sich Treul empört und schwirrte hoch, neben seine Partnerin. „Auch wenn es nicht viel sein mag, so ist für Poulton doch jede Minute zum Überleben wichtig."
    Die ehemalige TLD-Agentin wurde auf einmal sehr blaß, als ihr die Konsequenz bewußt wurde. „Perry ...", sagte sie mit belegter Stimme, „wenn es sein muß, dann ... dann werde ich ein wenig mehr geben ..."
    Hinter ihr lugte vorsichtig Norman hervor. Der kleine Elefant hatte anscheinend schnell begriffen, daß - allgemein - Gefahr drohte, und sofort Zuflucht gesucht.
    „Ich habe nicht vorgehabt, Normans gesamten Vorrat zu opfern", beruhigte Rhodan sie.
    „Ich weiß, wie sehr du an ihm hängst."
    „Na ja, er ist zwar nur ein Tier... und in so einem Fall gibt es natürlich Prioritäten ... aber trotzdem ...", murmelte sie. .
    „Norman allein kann Kreyns Vorrat ohnehin nicht ganz auffüllen, das bedeutet, wir müßten im Fall eines Erfolgs trotzdem alle noch etwas geben. Deshalb schlage ich vor, daß wir zunächst seinen Anteil nicht höher ansetzen als unseren", fuhr Rhodan fort und fügte behutsam, aber ohne Umschweife hinzu: „Aber du mußt dir darüber im klaren sein, Mondra, daß wir Norman im Notfall... opfern müssen."
    Die dunkelhaarige Terranerin ließ, den Kopf sinken, „Ich weiß", sagte sie leise.
     
    5.
     
    Unerwartete Zusammenarbeit „Wer, bitte, will mich sprechen?" fragte Tebb Celestain und starrte ungläubig auf das Gesicht ihrer Assistentin auf dem Visifon.
    „Kobb Taphirtel", würgte die Assistentin zum zweiten Mal hervor, als besäße der Name einen schrecklichen Beigeschmack. Danach stieß sie durch den rechten Mundwinkel ein abfällig zischendes Geräusch aus.
    „Sag ihr, ich bin nicht zu sprechen."
    „Sie will warten."
    „Und die Leitung sperren?"
    „Nein, sie sagte, sie würde persönlich vorbeikommen und auf deine Rückkehr warten."
    „Und was will sie?"
    „Sie tut sehr wichtig, aber mir sagt sie natürlich nichts."
    Tebb seufzte. „Sie will mich neugierig machen."
    „Ich fürchte, du mußt dich mit ihr auseinandersetzen, sie wird nicht nachgeben", machte die Assistentin sie auf Kobbs sturen Charakter aufmerksam.
    „Ich weiß. Also lieber übers Visifon als persönlich. Stell sie durch!" Tebb versuchte, ihr Gesicht zu entspannen. „Ich grüße dich, Kobb", sagte sie dann in ihrem liebenswürdigsten Tonfall.
    Auf dem Bildschirm erschien eine Setchene, etwa fünfzehn Jahre jünger als Tebb, in orangener Kleidung mit einem grünen Schultertuch. „Ich grüße dich ebenfalls, Tebb", kam es genauso schmelzend zurück. „Wie reizend von dir, mich zwischen deine Termine einzuschieben ..."
    „Komm zur Sache!" forderte Tebb ungeduldig.
    Kobb Taphirtel war Tebbs größte Konkurrentin innerhalb des Quar-Systems. Obwohl sie jünger war, hatte sie es geschafft, sich innerhalb kürzester Zeit hochzuarbeiten; dabei war sie beinahe ebenso erfolgreich wie Tebb.
    Da es keine große Auswahl an guten Routen und Kunden gab, kamen sich die beiden oft ins Gehege. Kobb ließ keine Gelegenheit aus, ihr Gift zu versprühen; bei jedem Treffen fand sie immer etwas Neues, Kollegen und Konkurrenten zu diffamieren. Sie war intelligent und geschickt, sie besaß ein großes Organisationstalent und einen untrüglichen Riecher für gute Geschäfte. Aber sie setzte ihr Talent auf: eine Art und Weise ein, die von den meisten kritisiert wurde,

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