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1902 - Bei den Setchenen

Titel: 1902 - Bei den Setchenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine schreckliche Nervensäge, aber er hatte recht. Jedoch, was sollte er unternehmen?
    „Ich bin nicht sein Kindermädchen", knurrte er Tautmo an. „Wenn du dich so darüber aufregst, bring du ihn doch zur Räson!"
    Er kehrte ins Steuermodul zu den anderen zurück. Tautmo kam bald darauf nach, ziemlich verärgert, aber seinen eigenen kostbaren Sauerstoff wollte er wohl doch nicht auf der Suche nach dem Ertruser opfern.
    Die Angelegenheit erledigte sich ohnehin von selbst, denn kurz darauf kam Poulton Kreyn zurück. Er wirkte sonderbar aufgekratzt und gut gelaunt.
    „Hast du irgend etwas Besonderes entdeckt?" fragte Bull sofort mißtrauisch.
    „Wie man's nimmt", lautete die Ant wort. „Ich habe den Eindruck, daß die Maschinen schnell arbeiten. Nach meiner Einschätzung müßten wir bis spätestens in drei Tagen abheben. Und solange reicht unser Sauerstoffvorrat locker."
    „Wir haben uns bereits Gedanken über deine Vorräte gemacht, und ich hoffe, daß du dich nicht irrst", meinte Bull zögernd.
    „Ich irre mich bestimmt nicht", behauptete der Ertruser fröhlich. „Ich kann euch noch alle überleben."
    „Hm", machte der Unsterbliche.
    „Hm? Was heißt das, hm?"
    Reginald Bull war nicht jemand, der besonders vorsichtig mit seinen Äußerungen war; er redete selten um den heißen Brei herum. „Seit dem Start der KAURRANG bist du nicht eine Sekunde gut gelaunt gewesen, und deshalb gefällt mir dein plötzlicher Wandel nicht", antwortete er.
    „Was soll das heißen?" brauste der Ertruser auf.
    „Ich dachte, das erklärst besser du mir."
    „Das muß ich mir nicht anhören!" schnaubte Poulton Kreyn, schon wieder ganz der Alte. Er schaltete seinen Funk ab und suchte sich einen Platz, möglichst weit weg von Bull.
    „Wir müssen ihn beobachten", erklang Perry Rhodans Stimme in Bulls Empfänger.
    „Ich dachte mir schon, daß du wach bist." Bull machte es sich wieder bequem. „Perry, allmählich reicht mir dieses ewige Hin- und Herpendeln", seufzte er. „Ich dachte, mit der KAURRANG wären wir endlich nicht mehr abhängig von anderen, und nun sind wir schon wieder blinde Passagiere! Dieses ständige Herumsitzen und Warten ist zum Ausder-Haut-Fahren. Was mußte dieser Heliote auch wieder von der SOL anfangen? Wir haben doch jetzt die GILGAMESCH."
    „Tja, so einfach wird es uns leider nie gemacht", grinste Rhodan.
    „Richtig, wir sind jederzeit dazu prädestiniert, wie die Deppen die Kohlen aus dem Feuer zu holen! Das haben sogar die Thoregon-Typen gleich kapiert!"
    Bull verstummte, als Rhodan sich plötzlich aufrichtete und die Stirn runzelte. „Was, in aller Welt, macht er da?" Er deutete auf den Ertruser, der sich in sitzender Haltung hinund herwiegte sein großer Mund bewegte sich, sein großporiges Gesicht war gerötet.
    Der rothaarige Terraner riß die Augen auf. „Ich glaube, ich spinne!" rief er. „Der singt!
    Ist der denn besoffen? Aber wovon, um Himmels willen?"
    Er sprang auf, ging zu Poulton Kreyn und gab ihm zu verstehen, auf Empfang zu stellen.
    Der Ertruser kam der Aufforderung nach, und er lallte verdutzt: „Was ... issn ... jetzt schon wieder ...?"
    „Kreyn, was ist mit dir los?" schrie Bull. Impulsiv hätte er ihn beinahe an den Schultern gepackt und geschüttelt, aber rechtzeitig erkannte er die Sinnlosigkeit dieses Tuns.
    . Der Riese glotzte ihn aus feuchten, merkwürdig glänzenden Augen an. „Wieso ... gar nichts ..."
    Die anderen waren inzwischen ebenfalls hinzugekommen und scharten sich um den Ertruser, der nicht einmal mehr in der Lage war, aufzustehen. Er machte mehrere klägliche Versuche und fiel jedesmal mit dröhnendem Lachen wieder um.
    „Irgend etwas ist mit ihm geschehen, als er allein unterwegs war, da keiner von uns dieselben Symptome zeigt", sagte Ska. „Die Anzeigen geben allerdings keine Auskunft.
    Er hat keine erhöhten Blutwerte, auch sein Zuckerspiegel ist ganz normal. Keine Hyperventilation."
    „Der Kerl ist trotzdem sturzbetrunken", konstatierte Mondra.
    „Poulton, was hast du gemacht?" mischte sich Rhodan ein.
    Der Ertruser schaute zu ihm hoch, ein Strahlen glitt über sein schweißglänzendes, hochrotes Gesicht.
    „Hallo, Perry!" kicherte er. „Hast du Lust, einen mit mir draufzumachen?" Er rülpste wenig dezent. „Komm, wir singen 'n bißchen ..." Sein Gesang war sehr falsch und sehr laut, er konnte jedoch einfach nicht davon abgebracht werden.
    „Es wird immer schlimmer." In Rhodans Stimme war ein besorgter Klang getreten.
    „Wenn er so

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