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1903 - Bebenalarm

Titel: 1903 - Bebenalarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hochgeschreckt. Haus und Stadt lagen im tiefsten Dunkel, aber über der Wüste wetterleuchtete es. Es blitzte und krachte, allerdings ohne Regen.
    Einmal donnerte es so laut, daß sogar die Setchenen wach wurden. Tebb Celestain stolperte steif und ungelenk aus dem Vivarium, stürzte und kroch auf allen vieren weiter.
    Sie öffnete ein Fenster und riß den breiten Mund auf, als ihr ein heftiger Windstoß den Atem raubte. Die Luft knisterte und roch metallisch.
    Tebb schloß hastig das Fenster. Hinter ihr drängten sich drei ihrer Töchter und zwei Schwestern zitternd aneinander.
    „Geht es los? Geht es los?" schallte Surts Stimme aus dem Vivarium nebenan herüber; es war das erste Mal, daß die Galaktiker die Stimme eines Mannes hörten.
    Und dann wieselten plötzlich dunkle Schatten über die Treppe herab; schlanke, ungefähr einen Meter lange Wesen mit einem gut eineinhalb Meter langen Schwanz, die sich mit trillernden Lauten um Tebb ringelten, übereinander, umeinander, in einem wimmelnden Chaos.
    Überall in der Stadt gingen jetzt die Lichter an.
    „Es ist nur ein Gewitter!" rief Tebb.
    Die Setchene hatte versucht, sich aufzurichten, war jedoch unter der Last der Kinder zusammengebrochen, außerdem steckte noch die Nachtstarre in ihr.
    „Aber ich bin wach!" schrie Surt voller Panik. „Noch nie war ich nachts wach! Wo sind die Kinder? Kinder! Kinder!"
    Er stieß hohe pfeifende und schnarrende Lockrufe aus. Die Brut löste sich ängstlich trillernd von Tebb und lief dicht gedrängt zum Vater.
    Ein tagheller Blitz blendete die Augen; Tebbs Stöhnen ging in dem nachfolgenden Donnerschlag unter.
    „Es ist nur ein Gewitter", wiederholte sie schwach in der Pause. „Geht zu Bett, morgen beginnt die Evakuierung. Geht, geht doch!"
    Perry Rhodan versuchte, ihr beim Aufstehen zu helfen, doch sie wehrte ihn ab.
    „Alles geht zu Ende", flüsterte sie und taumelte ins Vivarium.
    Bald darauf war das Gewitter vorüber. Die Lichter erloschen rasch, die Setchenen fielen wieder in ihre Nachtstarre. Die gewohnte Stille breitete sich aus, doch diesmal lag in ihr nichts Friedliches, Heimeliges. Es war schon beinahe wie der Tod.
    Die Stimmung am Morgen war entsprechend trübselig. Die Galaktiker hatten kaum ein Auge zugetan, in Erwartung des nächsten Gewitters oder des Beginns des Untergangs, doch nichts hatte sich mehr ereignet.
    „Wir sind den Setchenen gegenüber immer noch im Vorteil, da wir unsere SERUNS besitzen", versuchte Rhodan die anderen aufzumuntern.
    „Ja, nur können wir mit ihnen nicht 8,9 Lichtjahre weit fliegen", warf der ewige Pessimist Tautmo ein.
    „Das ist richtig, aber vielleicht können wir uns damit doch eine Passage auf einem der Schürfraumer erkaufen, der die Gelege transportiert. In diesen speziellen Containern muß ja eine Atmosphäre geschaffen werden, so daß wir auch in einem Notfall nicht ersticken können."
    „Die Frage ist natürlich, ob die Setchenen uns eines ihrer kostbaren Gelege anvertrauen wollen. Und ob tatsächlich genug Platz für uns bleibt, denn bestimmt befinden sich nicht nur Eier in diesen Containern", gab Ska zu bedenken. „Aber den Versuch wäre es sicherlich wert."
    „Jeder Versuch ist es wert", machte Rhodan deutlich. „Ich habe keine Lust, hier auf den Untergang zu warten. Heute beginnt die Evakuierung, und wir müssen zusehen, daß wir dabei sind." Mitten in diese verzweifelten Überlegungen hinein erklang Tebb Celestains Stimme. „Ich habe eine Nachricht für euch." Sie erschien im Eingang.
    „Gleichzeitig ist es auch unser Abschied."
    Alle fuhren auf. Gab es vielleicht doch so etwas wie einen rettenden Strohhalm?
    „Unser Abschied?" fragte Rhodan.
    „Ja, denn ich werde mich mit Surt bald zurückziehen. Wir werden gemeinsam die Auswanderung beobachten. Der Rest, der hierbleiben muß, wird sich bald einen sicheren Platz suchen und den morgigen Tag abwarten. Wir können euch also leider nicht mehr die Gastfreundschaft bieten, die angebracht ist."
    Die Setchene wirkte ausgeglichen und energiegeladen, keineswegs mehr so verletzlich und verzweifelt wie in der vergangenen Nacht. Niemand sprach über das seltsame Gewitter, jeder scheute sich davor.
    „Wir haben sie ohnehin lange genug beansprucht, Tebb Celestain, und dafür können wir dir nur unseren Dank aussprechen."
    „Nun, vielleicht habe ich noch etwas, das euren Weggang erleichtern wird." Tebb setzte sich in einen freien Sessel. „Ich habe herausgefunden, daß meine Rivalin Kobb Taphirtel an dem Unglück der

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