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1903 - Bebenalarm

Titel: 1903 - Bebenalarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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von Schiffen, die uns hier rausbringen können! Also, worauf warten wir?"
    „Auf ein Wunder", meinte Ska Kijathe lakonisch.
    „Reiß dich doch zusammen, Kreyn!" mahnte Bull.
    „Nein, ich werde mich nicht zusammenreißen, warum hört hier eigentlich keiner auf mich?" begehrte der Ertruser weiter auf. „Wir können doch nicht so dumm sein, daß wir die Chance nutzlos verstreichen lassen! Oder seid ihr alle so wild auf den Tod?" Er starrte Mondra aus wild rollenden Augen an. „Du hast doch genauso Angst, das sehe ich dir doch schon seit gestern an! Und du ...", er wandte sich an Ska, „... du mit deinem dämlichen asketischen Gehabe, das ist doch nur Fassade! Hältst du alle anderen für so blöd, daß sie dieses Getue nicht durchschauen können? Faß dir doch mal an die Stirn, der Angstschweiß klebt ja schon drauf!"
    Er drehte sich weiter, um die nächsten Opfer zu finden: die Swoons. „Ihr beiden Zwergameisen, ihr haltet andauernd Händchen und verbreitet eine derart aufgesetzte Gelassenheit, daß mir davon schlecht wird! Wollt ihr mir weismachen, so, wie ihr hier alle sitzt, daß ihr nicht am Leben hängt und am liebsten auf und davon wärt?"
    „Perry hat gesagt ...", begann Treul, kam jedoch nicht weiter.
    „Perry hat gesagt, Perry hat gesagt, immer nur Perry hat gesagt!" äffte der Ertruser die relativ hohe, zarte Stimme nach. „Und wenn Perry sagt: Spring vom Dach, aber schalte bitte vorher den Antigrav aus, dann macht ihr das auch, oder?"
    „Wenn Perry jetzt hier wäre, würdest du es nicht wagen, so zu reden!" rief Mondra.
    „Spiel dich nicht so auf, Poulton, sonst läßt er dich hier noch zurück!"
    „Blödes Geschwätz von einer abgetakelten Artistin! Du versteckst dich doch nur hinter ihm, weil du genauso versagst wie alle anderen!" beschimpfte er sie. „Am schlimmsten von allen ist dieser Oberfeigling Tautmo. Es wundert mich, daß er nicht längst durchgebrannt ist - wo ist er überhaupt?"
    „Ich bin hier", kam eine schüchterne Antwort vom Eingang.
    „Wo warst du?" wollte Mondra wissen.
    „Ich habe versucht, mit Tebb zu reden."
    „Und wo ist Perry?"
    „Keine Ahnung. Ich habe ihn nur kurz gesehen, als ich auf dem Rückweg war."
    Mondra stieß ein kaltes, unfrohes Lachen aus. „Er hat dich zur Sau gemacht, stimmt's?"
    „Nein, ahm...", stotterte der Physiker verlegen.
    „Mach mir doch nichts vor! Weil du auf eigene Faust versucht hast, dein schäbiges kleines Leben zu retten."
    „Das ist nicht wahr!" verteidigte sich der Hyperphysiker. „Ich habe für uns alle gehandelt! Die Setchenen brauchen uns vielleicht noch als Fachkräfte in ihrer neuen Welt."
    Mondra stand auf und ging sehr langsam um ihn herum, wie um ihn zu taxieren.
    „Na klar, du machst ja auch sehr viel mehr her als Perry, schon allein was das Aussehen betrifft, und deine Eloquenz erst... Laß mich raten: Tebb hat dir sofort die neueste und superschnellste Rakete zur Verfügung gestellt, richtig?"
    Tautmo schrumpfte in sich zusammen; er hatte seine Gefühle für Mondra nicht verloren.
    Er liebte sie, egal mit welcher Verachtung sie ihn strafte, aber er litt sehr darunter. Er konnte sich nicht gegen sie wehren, nahm alle Demütigungen hin.
    „Laß ihn in Ruhe! Tautmo ist der einzige, der hier noch den Überblick hat und etwas unternimmt!" erhielt er unerwartet Unterstützung von selten seines Intimfeindes. „Das hätte ich dir gar nicht zugetraut, sonst fällst du doch bei jedem Windhauch um!" lobte Poulton. „Dann wollen wir doch mal deine Meinung hören!"
    „Um was geht es?" fragte Tautmo verstört.
    „Ich sage, wir kapern auf der Stelle eine Rakete, stopfen sie noch mit so vielen Setchenen voll, wie wir hineinkriegen, und hauen ab!" röhrte der Ertruser. „Im Propter-System schmeißen wir sie raus und fliegen selbst weiter, bis wir jemanden finden, der uns ein geeignetes Schiff zur Verfügung stellen kann!"
    „Du meinst, von dem du es ebenso stiehlst wie von den Setchenen", warf Ska nüchtern ein.
    „Du bist nicht gefragt!" schnauzte er sie an. „Also, Tautmo, was sagst du? Wir warten bis zur Dunkelheit und schlagen dann los, wenn alle schlafen! So stellt sich uns niemand in den Weg, und es gibt keine Schwierigkeiten!"
    „Ich halte das für keine schlechte Idee", meinte Tautmo zögernd.
    „Aber ich", sagte Reginald Bull ruhig.
     
    *
     
    Der untersetzte Terraner stand auf. Sein Kombistrahler lag in seiner erhobenen rechten Hand.
    „Ich habe mir das jetzt lange genug angehört, und es reicht", fuhr Bully

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