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1905 - Zwischen den Zeiten

Titel: 1905 - Zwischen den Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Situation in Bruchteilen von Sekunden, stellte darauf Berechnungen an, in denen er die Position seiner Gegner und ihr Gefährdungspotential berücksichtigte, um dann zu entscheiden, in welcher Reihenfolge er sie angreifen mußte, um eine möglichst hohe Effektivität zu erreichen.
    Haluter verfügten über zwei Hirne: das Ordinärhirn, das für die motorischen Bewegungsabläufe des Körpers und die Verarbeitung aller Sinneseindrücke verantwortlich war, und das Planhirn, das eine organische Rechenmaschine von hoher Leistung darstellte.
    Tolot brüllte laut auf, ließ sich wieder auf seine Laufarme hinabfallen, nachdem er sich vorübergehend aufgerichtet hatte, und raste mit dem Tempo eines galoppierenden Pferdes auf zwei Rawwen zu, die dem Zeittaucher bedrohlich nahe gekommen waren und sich gerade anschickten, auf Gerro Avva zu schießen.
    Geschockt von dem Lärm, erstarrten die beiden Echsenähnlichen. Bevor sie begriffen, wie ihnen geschah, war der Haluter über ihnen, packte sie am Genick, riß sie hoch und schleuderte sie in die Büsche.
    „Verschwindet!" rief er ihnen hinterher, während er den nächsten Gestrandeten angriff.
    „Sobald wir weg sind, könnt ihr euch den Zeittaucher holen! Vorher jedenfalls nicht!"
    Seine Stimme hallte wie Donnergrollen über die Lichtung und das Buschland in der Umgebung. Und sie erziehe Wirkung.
    Ein großer Teil der Gestrandeten zog sich eingeschüchtert zurück.
    Einige der Angreifer feuerten auf ihn, verfehlten ihn in der Aufregung jedoch weit.
     
    3.
     
    Jetzt! Mach schon! Ich bin bereit!
    Dann töte sie doch endlich!
    Sie wollen der Zeittaucher verlassen, um nach Tronium-Azint zu suchen.
    Es ist nicht deine Aufgabe, über meine Befehle nachzudenken. Du hast sie nur auszuführen. Es ist vollkommen gleichgültig, was sie auf Curayo wollen und was mit dem Zeittaucher geschieht. Ich will, daß sie sterben. Nur der Tod beendet alle Dinge.
    Ich bin auf dem Wege.
    Und der Sprengsatz?
    Ich habe ihn bei mir. Er ist einsatzbereit.
    Die Gelegenheit ist günstig. Sie kämpfen gegeneinander.
    Niemand wird auf dich achten.
    Kalmat schob sich zügig, zugleich aber auch sehr vorsichtig durch das Gebüsch. Er hörte die Schüsse und das Geschrei der Kämpfenden, und er sah es immer wieder aufblitzen, wenn irgendwo im Kampfgebiet ein Energiestrahler abgefeuert wurde.
    Der Zeitspürer stand unter Hochspannung, war zugleich von einem nie gekannten Glücksgefühl erfüllt. Er hatte eine zweite Chance erhalten, sich als Aktor zu bewähren, und dieses Mal würde er keinen Fehler machen. Er würde seine Aufgabe konsequent bis zu ihrem Ende durchführen.
    Unversehens tauchte Jengtschek vor ihm auf.
    Forschend blickte der Anführer der Zeitlosen ihn an. Er sah aus wie ein Rawwe, doch Kalmat bemerkte einige winzige Abweichungen an ihm, die dagegen sprachen, daß er dem gleichen Volk angehörte wie er selbst. Es waren Verfärbungen um die Augenpartien herum, der Winkel, in dem sich der Kopf und die Nackenpartie nach vorn neigten, und einige andere Dinge, die Nicht-Rawwen vermutlich gar nicht wahrnahmen. ,„Wo willst du hin?" fragte Jengtschek.
    „Zum Zeittaucher", antwortete Kalmat. „Wie die anderen auch."
    Er sah sich plötzlich wieder in dem Konflikt, den er bereits überwunden zu haben glaubte. Auf der einen Seite hatte er dem geheimnisvollen Jengtschek zu gehorchen, dessen Einflüsterungen er erlegen war. Auf der anderen Seite war diese Stimme in ihm, die ihm gegensätzliche Befehle erteilte und die immer stärker geworden war.
    „Du wirst den Zeittaucher nicht noch einmal beschädigen", sagte Jengtschek mit einer Stimme, in der sich die ganze Kraft seiner Persönlichkeit widerspiegelte. Seine Augen verengten sich, und die Konturen seiner Lippen wurden schärfer. Eine deutliche Drohung ging von ihm aus. „Du wirst nicht in die Welt deiner Sehnsüchte übergehen, wenn du meine Befehle mißachtest."
    Kalmat erschrak. Nach wie vor suchte er den Tod, weil Jengtschek ihn in vielen Gesprächen davon überzeugt hatte, daß er danach in eine Existenzform übergehen würde, die frei von allen Beschwernissen war.
    Wie konnte er beiden gerecht werden Jengtschek und der geheimnisvollen Stimme?
    Er wußte es beim besten Willen nicht.
    Seit er die Stimme vernommen hatte, dachte er darüber nach, ohne zu einem Ergebnis gekommen zu sein.
    In zunehmendem Maße wurde er sich darüber klar, daß er sich dem Konflikt zu entziehen hoffte, indem er in den Tod ging. Er war fest davon überzeugt, daß der Tod

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