1905 - Zwischen den Zeiten
er ihn telekinetisch an und ließ ihn einige Zentimeter über dem Boden schweben. „Bis vor wenigen Augenblicken klapperte mein Zahn vor Angst, aber nun bin ich beruhigt."
„Ich will nichts von dir", beteuerte Kalmat.
Er strampelte mit den Beinen und drückte sich mit den Händen von einer Querstrebe ab, um wieder auf den Boden zu gelangen. Seine Mühe war vergeblich. Er schaffte es nicht.
„Laß mich in Ruhe", bat er. „Wenn dies vorbei ist, verlasse ich Curayo, und dann wird mich Yat niemals wieder belästigen."
„Wer ist denn dieser Yat?"
„Ich weiß es nicht. Einer der Zeitlosen. Ein Rawwe wie ich. Das ist alles, was ich von ihm weiß. Ich bin ihm nur einmal begegnet, aber ich erinnere mich kaum noch an ihn.
Manchmal klingen seine Gedanken in mir auf, als wenn er in mir wäre, und wenn ich die Augen schließe, habe ich das Gefühl, ihn sehen zu können."
„Du glaubst tatsächlich, daß er ein Diener des Herrn der Zeiten ist!"
Kalmat erschauerte, und ein Hauch von Furcht streifte ihn bei dem Gedanken an Torric, den Herrn der Zeiten.
„Bitte, laß uns nicht von ihm reden. Er könnte auf uns aufmerksam werden und uns angreifen."
Der Rawwe war überzeugt davon, daß sich der Herr der Zeiten irgendwo in ihrer Nähe befand, daß er sie beobachtete, jedes ihrer Worte hörte und daß er sie jederzeit erreichen konnte, wenn er nur wollte.
Gucky blickte sich suchend um. „Befinden wir uns in einem Zeitfeld?" fragte er.
„Allerdings", antwortete Kalmat. „In einem Turbozeitfeld."
„Gut, daß ich das weiß!" Gucky blickte auf sein Chronometer und teleportierte, um die nächsten beiden Roboter zu holen.
Als er neben dem Zeittaucher materialisierte, blickte er auf sein Chronometer. Durch einen Vergleich mit Tolots Anzug stellte Gucky fest, daß in der Realzeit, in der Gerro Avva, die Rawwen und Icho Tolot lebten, mehr als fünfzig Stunden vergangen waren.
Er äußerte sich nicht dazu und beachtete den Shuuken kaum, der an einem kleinen Feuer auf dem Boden saß. Statt dessen wählte zwei Roboter aus und verschwand mit ihnen.
Nachdem er die Maschinen in der Halle abgeliefert hatte, wollte er sich sofort zurückziehen, um die nächsten Roboter zu holen, doch Kalmat trat auf ihn zu.
„Geh noch nicht!" rief .der Rawwe und hob flehend die Hände. „Bitte, hör mich an!"
Gucky setzte sich auf einen meterhohen Maschinenblock und schlug die Beine übereinander.
„Was ist los, Kleiner?" fragte er. „Was willst du von mir? Willst du nicht arbeiten und soviel Tronium-Azint wie möglich zusammenraffen?"
„Ich will meine Freiheit", flehte der Echsenähnliche. „Ich habe lange genug in der Wahnvorstellung gelebt, das Tronium-Azint könnte mir Glück bringen. Aber nun weiß ich, daß ich mich geirrt habe. Jengtschek hat mir so lange eingeredet, daß nach meinem Tod das Paradies auf mich wartet. Ich war so verblendet, daß ich sogar für ihn sterben wollte."
„Ich erinnere mich", sagte der Ilt. „Ich habe dich gerettet, aber du warst sauer auf mich."
„Und dann hat Yat versucht, mir seinen Willen aufzuzwingen. Er will immer noch, daß ich für seine Pläne arbeite, aber ich will es nicht."
„Davon bin ich noch nicht ganz überzeugt", versetzte Gucky, nachdem er telepathisch in die Gedankenwelt des Rawwen hineingehorcht hatte.
„Jetzt bestimmt Gerro Avva über mich, und auch das gefällt mir nicht", fuhr Kalmat zornig fort. „Er hat mich in dieses Turbofeld geschickt, in dem mein Leben viel schneller abläuft als in der Normalzeit. Ich hasse ihn dafür."
Seine Gedanken machten deutlich, daß er in dem Fall die Wahrheit sagte.
„Bitte, nimm mich mit!" flehte der Zeitspürer. „Du kannst mir die Freiheit geben, indem du mich in die Normalzeitzone bringst. Du könntest mich irgendwo absetzen, nur nicht in der Nähe von Gerro Avva. Er darf nicht wissen, daß ich mich abgesetzt habe."
„Und die Zeitlosen?" fragte der Ilt. „Sie sind nach wie vor da draußen. Seit der Zeittaucher mit den Robotern gelandet ist, sind sie näher gekommen. Sie hoffen immer noch, mit der Maschine von Curayo verschwinden zu können,"
„Sie bringen mich um, wenn ich in ihre Hände gerate", erkannte der Echsenähnliche.
„Ja, ich weiß. Ich habe den anderen Zeittaucher zerstört, und das vergeben sie mir nicht.
Ich werde mich aus dieser Gegend zurückziehen und auf irgendeine Insel gehen, wo ich allem bin, und wo ich in Frieden leben kann."
Gucky prüfte ihn, und er stellte fest',daß er es ehrlich meinte.
„Also
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