1905 - Zwischen den Zeiten
gut", stimmte er zu und streckte eine Hand aus. „Ich nehme dich mit, und dann kannst du dich von mir aus verdünnisieren."
Sie teleportierten zu einem kleinen Hügel, der etwa drei Kilometer von dem gelandeten Zeittaucher entfernt war.
Kalmat atmete erleichtert auf.
„Danke", sagte er. „Das werde ich dir nie vergessen."
„Mach's gut, Kleiner", wünschte der Ilt. „Ich drücke dir sämtliche Daumen, die mir zur Verfügung stehen. Aber einen Gefallen erwarte ich von dir: Ich muß wissen, ob irgendwo gefährliche Zeitfelder in der Nähe sind."
Der Rawwe drehte sich langsam einmal um sich selbst, dann hob er die Arme leicht an. „Weit hinten befindet sich ein Frostzeitfeld", berichtete er. „Es bewegt sich, aber es wird noch lange dauern, bis es hier ist."
„Okay!" Gucky hob grüßend die rechte Hand und teleportierte zum Zeittaucher, um die nächsten beiden Roboterzuholen.
Wiederum waren für Gerro Avva, die .Rawwen bei ihm und für Icho Tolot beinahe fünfzig Stunden vergangen.
*
Kalmat setzte sich augenblicklich in Bewegung, nachdem Gucky ihn allein gelassen hatte. Er wandte Gerro Avva den Rücken zu und eilte nach Norden.
Das Gelände war weitgehend eben, jedoch boten eine Reihe von Hügeln, Baum- und Buschinseln und ausgetrocknete Flußbetten genügend Deckungsmöglichkeiten, so daß er hoffen konnte, nicht so leicht entdeckt zu werden. - Er war noch keinen Kilometer weit gekommen, als sich die Büsche teilten und ihm ein hochgewachsener, massiger Rawwe entgegentrat. Der Mann trug einen dunkelgrünen Umhang, und eine weiche Kappe aus dem gleichen Stoff bedeckte seinen Kopf. Mit den Armen hatte er den Umhang zurückgeschlagen, so daß Kalmat die beiden Schußwaffen an dem breiten Gürtel sehen konnte.
„Wo willst du denn hin, Kalmat?" fragte er.
„Du kennst mich?" Der Zeitspürer war so überrascht, daß er keinen klaren Gedanken fassen konnte. Er begriff jedoch auf Anhieb, daß dieser Mann nicht zu den Zeitlosen gehörte. „Wer bist du?"
„Man nennt mich Yat!"
Erschrocken biß sich Kalmat auf die Lippen. Der Hals schnürte sich ihm zu, und die Angst ließ seine Brust eng werden.
Nur zu gut erinnerte er sich noch an die Befehle, die dieser Rawwe ihm per Gedankenkraft erteilt hatte und die er ursprünglich auch hatte ausführen wollen.
„Es ist vorbei", behauptete er. „Ich kann nichts mehr tun."
Yat schüttelte vorwurfsvoll den Kopf.
„Du solltest nicht versuchen, mich zu belügen, Kalmat", empfahl er ihm. „Der Herr der Zeiten will, daß die Fremden ausgeschaltet werden."
Der Herr der Zeiten?" Beklommen blickte der Zeitspürer den anderen an, und dabei ging ihm auf, daß seine Vermutung richtig gewesen war. Yat war ein Diener des geheimnisvollen Herrschers von Curayo! „Dann weiß er wirklich, wer die Fremden sind?"
„Er hat sich noch nicht einmal gedanklich mit ihnen befaßt", erklärte Yat. „Sie interessieren ihn nicht. Es ist meine Aufgabe, dafür zu sorgen, daß sich niemand an den Tronium-Azint-Vorräten vergreift, und weil sie genau das tun, dulde ich sie nicht. Ich bekämpfe alle Chronauten und sorge dafür, daß sie kein Tronium-Azint stehlen können. Das ist mein Auftrag, und den erfülle ich. Ohne Gnade."
„Ich habe verstanden, und ich will kein Tronium-Azint mehr. Deshalb habe ich mich von Gerro Avva abgesetzt."
„Ich habe dir einen Befehl erteilt, und erst wenn du ihn ausgeführt hast, erlaube ich dir zu gehen."
Verzweifelt sann Kalmat nach einem Ausweg. Ihm wollte nicht einfallen, wie er sich aus seiner Lage befreien konnte.
*
Gucky setzte die beiden Roboter ab und zog sich sofort zurück. Er teleportierte jedoch nicht zu Gerro Avva, sondern sprang zu einigen von unbekannten Kräften zusammengedrückten Metallbögen, auf deren oberen Kanten sich Erde angesammelt hatte, so daß die Wurzeln von Gräsern und kleinen Büschen darauf Halt fanden.
Aus luftiger Höhe blickte er auf das Land hinaus, das auch hier den Eindruck machte, als sei es von riesigen Maschinen durchwühlt worden.
In einer Entfernung von etwa drei Kilometern entdeckte er den gelandeten Zeittaucher KIRLANDOR V.
Der Mausbiber überprüfte die Zeit.
Obwohl er das Turbozeitfeld bereits nach wenigen Sekunden wieder verlassen hatte, waren nahezu fünf Stunden verstrichen!
Da er bei den ersten beiden Malen jeweils zwei Tage unterwegs gewesen war, blieb ihm nun genügend Zeit, bis er sich bei Gerro Avva sehen lassen mußte. Der Shuuke erwartete ihn auf keinen Fall schon nach so
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