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1906 - Begegnung auf Curayo

Titel: 1906 - Begegnung auf Curayo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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größer und bedrohlicher. Aus großer Höhe mochte es aussehen, als ob ein mächtiger Skorpion entstehe, der sich Gucky als Angriffsziel ausgesucht hatte.
    Beunruhigt blickte der Ilt sich um. Wo waren die Zeiffelder? Näherten sie sich ihm, so daß er ihnen ausweichen mußte?
    Die einfachste Lösung wäre gewesen, auf die Insekten zu schießen und sie mit Feuer zu vertreiben. Doch genau das kam unter den gegebenen Umständen nicht in Frage.
    Eine solche Lösung hätte die Dinge verändert die Chronauten und Icho Tolot aufmerksam gemacht, möglicherweise zu anderen Handlungen veranlaßt und so ein Zeitparadoxon verursacht.
    Langsam rückte die Zange auf ihn zu, und Gucky griff zur Waffe. Er überlegte, ob er die Insekten paralysieren sollte, verwarf diesen Gedanken jedoch schließlich ebenfalls. Berge von herumliegenden Insekten hätten die Chronauten mit Sicherheit irritiert und die Zeitläufe ebenfalls verändert.
    Ihm blieb keine andere Wahl. Er mußte verschwinden, um den Insekten auf diese Weise auszuweichen. Wenn er sich nicht mehr an der gleichen Stelle befand, konnten sie ihn nicht mehr jagen und einkesseln, sondern würden weiterziehen.
    Er blickte in die Runde, und dabei wurde ihm abwechselnd heiß und kalt: Die Zahl kleiner vagabundierender Zeitfelder war größer geworden. Einige von ihnen 'schienen sich zu mehreren ganz kleinen aufgesplittet zu haben.
    Sorgfältig suchte er sich eine Stelle aus, die etwa dreihundert Meter von ihm entfernt war und an der ihm keine Gefahr zu drohen schien. Nachdem Gucky sie einige Minuten lang beobachtet hatte, teleportierte er dorthin. Kaum hatte er sie erreicht, als er sich mehrmals um sich selbst drehte, um seine Umgebung zu prüfen.
    Keines der gefährlichen Zeitfelder schien in seiner Nähe zu ein. Nirgendwo waren Pflanzen oder Tiere zu gehen, die erkennbar einem anderen Zeitablauf unterworfen waren.
    Mußten die Zeitfelder aber immer den Boden berühren?
    Unwillkürlich zog er den Kopf ein, da ihm bewußt wurde, daß ein Zeitfeld direkt über ihm schweben konnte, ohne daß er eine Möglichkeit hatte, es zu erkennen.
    Laß dich nicht verrückt machen! ermahnte er sich. Dabei spähte er zu der Stelle hinüber, von der ihn die Insekten vertrieben hatten.
    Ein breites Band zog sich über den Hügel hinweg, wo die Tiere alle Pflanzen aufgefressen hatten. Sie zogen weiter. Ihre Zangenformation hatte sich aufgelöst, da ihr unbekannter Dirigent nicht auf den Gedanken gekommen war, auf die Rückkehr der vermeintlich leichten Beute zu warten.
    Gucky war müde und hätte gern ein wenig geschlafen, doch er wagte nicht, die Augen zu schließen und die Zeitfelder unbeachtet zu lassen. So wartete er ab, bis er sicher war, daß die gefräßigen Insektenheere den Hügel verlassen hatten, und kehrte danach mit einem Teleportersprung dorthin zurück.
    Als erstes überprüfte er seine Umgebung.
    Erleichtert stellte er fest, daß die wandernden Zeitfelder sich nicht mehr in bedrohlicher Nähe befanden, sondern sich langsam, aber stetig von ihm entfernten.
    Andere fanden sich wieder zu größeren zusammen, wenn er es richtig erfaßte.
    Zu seiner weiteren Beruhigung versuchte der Syntron seines SERUNS beizutragen, der Berechnungen angestellt hatte und aufgrund der Resultate voraussagte, daß die Gefahr durch die Zeitfelder sich bis auf ein geringes Restrisiko verringert hatte. „Dabei ist allerdings ein großer Unsicherheitsfaktor zu berücksichtigen", schloß die Syntronik ihren Bericht, „da nicht bekannt ist, was die Zeitfelder verursacht und was sie steuert. Aus den bisher beobachteten Bewegungen läßt sich das Programm der Steuerung nicht errechnen."
    „Also sind wir genauso klug wie zuvor", seufzte der Ilt, der sein Funkgerät abgeschaltet hatte, damit seine Worte nicht angestrahlt und von irgend jemandem aufgefangen wurden.
    Er war keineswegs beruhigt, und er wurde ungeduldig. Das Warten zerrte an seinen Nerven. Je mehr sich die Zeit hinzog, desto unruhiger wurde er.
    In einer derartigen Situation hatte er sich nie zuvor befunden, und sie behagte ihm vor allem deswegen nicht, weil er zur Passivität verurteilt war. Er konnte nicht aktiv in das Geschehen eingreifen, um es nach seinem Willen und seiner Verantwortlichkeit zu lenken.
    Der Ilt konnte nur abwarten, bis die Chronauten endlich erschienen und die Zeitschleife sich schloß, in die er durch Norer geraten war.
    Die Anspannung ermüdete ihn, und die Lider wurden ihm schwer, bis er der Müdigkeit schließlich nachgab, um sie

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