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1906 - Begegnung auf Curayo

Titel: 1906 - Begegnung auf Curayo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aus Metall, teilweise aus hochwertigen Kunststoffen, und sie hüllten sie derart ein, daß sie nach ihrem äußeren Bild nicht als Rawwen zu erkennen waren, sondern monströsen Gestalten aus einem Alptraum glichen.
    Sie trugen Rüstungen, die sie in ihren Gedanken Masken nannten, weil sich mit ihnen verschiedene optische Effekte erzielen ließen. So sahen einige aus, als ob sie Abkömmlinge von Vögeln seien. Zwischen ihren Schulterblättern schossen Blitze hervor, die jedoch nur im ersten Moment Wirkung bei dem Ilt erzielten. Danach erkannte er, daß es sich lediglich um Blendwerk handelte, mit dem Gegner erschreckt und beeindruckt werden sollten.
    Ebenso war es mit den holographischen Projektionen, die eine humanoide Maske über sich selbst erzeugte und in denen es so aussah, als würden Gucky und der Haluter von schärfen Messern zerfleischt.
    Ein, weiterer Rawwe trug eine Maske mit einem Helm, an dem Lichtschleudern angebracht waren. Sie konnten fokussiertes Licht gegen einen Feind abstrahlen und diesem dabei schwerste Brandwunden zufügen.
    Ebenso bizarr wie die Masken sahen die Waffen in den Händen der Zeitsoldaten aus.
    Es waren überwiegend Energiestrahler, die jedoch mit allerlei Beiwerk versehen worden waren, um ihr Aussehen bedrohlicher erscheinen zu lassen.
    Noch immer trug der Haluter die Stahlklammern und die Bombe am Körper.
    Zusammen mit dem Fesselfeld machten sie ihn nahezu wehrlos, doch das erkannten die echsenähnlichen Rawwen nicht.
    Der Ilt hielt sich nicht lange auf, sondern teleportierte zum Fesselfeldgenerator und schaltete ihn kurzerhand aus. Dann ließ er sich bis zu Icho Tolot hinabfallen und löste die Bombe telekinetisch ab, nachdem er sich davon überzeugt hatte, daß sie nicht aktiviert war. Anschließend sprengte er die Fesseln.
    Während der ganzen Zeit beachtete er die Rawwen nicht. Die Echsenähnlichen beobachteten ihn ebenso erstaunt wie hilflos.
    Gucky esperte ihre Gedanken und erkannte, daß sie sich lediglich Sorgen um das Tronium-Azint machten. Für sie war der Verlust der Schwingquarze gleichbedeutend mit dem Verlust ihres Lebens. Schlimmer aber als der Tod wäre für sie der Ehrverlust gewesen. Das gerade sichergestellte Tronium-Azint wieder herzugeben kam für sie nicht in Frage. Die Rawwen waren bereit, selbst dann darum, zu kämpfen, wenn sie nicht die geringste Aussicht auf Erfolg hatten.
    Solange sie jedoch noch nicht wußten, ob es den beiden in ihren Augen exotischen Gestalten überhaupt um die Schwingquarze ging, zögerten sie noch, sie direkt anzugreifen.
    Die Rawwen waren Einsatzkräfte des Herrn der Zeiten.
    Sie nannten sich „Robustiores", und sie wußten auch, daß dies „Männer aus dem Holz des Eisenbaums" heißen sollte. Gucky wunderte sich über den merkwürdigen Namen, einen Bezug konnte er aber nicht herstellen.
    Es waren Zeitsoldaten aus Kinoaras, harte und gnadenlose Kämpfer, Typen, die den Kampf suchten, niemals Kompromisse eingingen, die sich stets an der Stelle in die Schlacht warfen, an der es am wildesten und gefährlichsten zuging, und denen Friedenszeiten ein Greuel war. „Versucht es gar nicht erst, uns aufzuhalten!" rief der Ilt ihnen zu. „Von mir aus steckt euch das Tronium-Azint, sonstwohin. Macht damit, was ihr wollt! Uns interessiert es nicht."
    Die Rawwen glaubten ihm nicht.
    Argwöhnisch beobachteten sie jeden ihrer Schritte. Der geringste Anlaß würde genügen, um ihren Angriff aus zulösen. Daß irgend jemand kein Tronium-Azint erbeuten wollte, konnten sie sich nicht vorstellen. „Also, verpfeift euch, Leute!" empfahl Gucky den Robustiores.
    Er legte eine Hand auf den Arm des Haluters und teleportierte mit ihm einige hundert Meter weiter bis in eine Schlucht, in der sie in Sicherheit waren. „Du hättest ruhig schon früher kommen können, Kleiner", mahnte Icho Tolot. „Ich ging davon aus, daß ein so großer und kräftiger Bursche wie du sich auch mal allein helfen kann. Wenigstens einmal!" konterte der Ilt. „Ich kann schließlich nicht immer auf dich aufpassen.!"
    Icho Tolot lachte dröhnend. Er akzeptierte den Scherz seines Freundes. Zugleich erfaßte er, daß der Ilt keine Möglichkeit gehabt hatte, ihn früher aus seiner mißlichen Lage zu befreien. Doch sein Lachen verklang rasch. „Sie haben mich hilflos gemacht!" rief er. „Ausgerechnet mich! Und noch dazu mit solch primitiven Mitteln!"
    Er ließ sich auf seine Laufarme hin abfallen und schoß aus dem Stand heraus los. Mit mächtigen Sätzen durchquerte er die

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