1907 - Paradoxzeit
Insel erkunden und die erhaltenen Daten über die vorhandenen Zeitgräben an die DANTON Iübermitteln. Der genaue Ablauf dieser Phase läßt sich noch nicht festlegen, hier wird man flexibel sein und sich den Gegebenheiten anpassen müssen. Sinn dieser Aktion ist jedenfalls, Lagepläne der verschiedenen Zeitgräben zu erstellen, so daß man durchlässige Stellen und Korridore aus Schmiegezeit festlegen kann, die eine gefahrlose Passage gewährleisten. Meine reute und ich sind bereit, jedes Opfer zu bringen. Wir hoffen jedoch, lange genug durchzuhalten, um die Vermessungsarbeit effektiv gestalten zu können. In dieser ersten Phase soll bereits die Basis für die Erstürmung der Insel erarbeitet werden.
In der zweiten Phase geht es darum, die Quelle, ausfindig zu machen, die für die Entartung der Zeit auf Curayo ..."
„Das reicht, Risson!" fiel Michael Rhodan dem Shuuken barsch ins Wort. Dieser zog seinen Rüssel ein und begab sich zum Zeittaucher DANTON II. Zu den Zellaktivatorträgern sagte Michael Rhodan: „Ich denke, es ist besser, wenn ich die weiteren Erklärungen selbst gebe."
Er machte eine Pause, doch keiner der anderen alten Weggefährten nutzte die Gelegenheit, das Wort zu ergreifen. Michael Rhodans despotische Miene verriet, daß er gar nichts anderes erwartete. „Risson hat es bereits angedeutet, daß es unsere dringendste Aufgabe sein muß, den Zeitgeber zu finden, der für die temporären Anomalien auf Curayo verantwortlich ist", führte Michael Rhodan aus. „Es gibt ausreichend Indizien, die belegen, daß sich dieser auf der Insel der Paradoxzeit befindet.
Aus Guckys Bericht über die Geschehnisse in der Vergangenheit, die er dank der Unterstützung des Zeitgängers Norer erlebte, wissen wir, daß es sich bei diesem Zeitgeber um einen Torpedo handelt. Wenn es uns gelingt, diesen Zeittorpedo zu entschärfen, dann müßten auf Curayo wieder normale, geordnete Zeitabläufe zurückkehren. Das wiederum bedeutet, daß sich das Zeitgefängnis der Jii'Nevever auflöst und sie frei ist.
Ich weiß, das sagt sich leichter, als es sich durchführen lassen dürfte. Dennoch bin ich zuversichtlich. Wir verfügen mit den von meinen Rawwen besetzten Zeittauchern über ausgezeichnete Kundschafter, die für mich durchs Feuer gehen. Auf sie brauchen wir keinerlei Rücksicht zu nehmen; keiner von ihnen ist unersetzlich, und die Zeittaucher opfere ich für Jii'Nevever gerne. Irgendwelche Fragen oder Vorschläge?"
Julian Tifflor hatte Mikes Rede Unbehagen verursacht. Es mißfiel ihm, daß Mike so lebensverachtend über seine Leute sprach und daß er sie bedenkenlos in den Tod schicken würde, wenn es der Befreiung der Jii'Nevever diente. Doch diese Gedanken behielt er für sich. „Wie du es schilderst, klingt das Unternehmen wirklich zu einfach, Mike", sagte Icho Tolot. „Doch so einfach kann es nicht sein. Allein der Begriff Paradoxzeit erweckt in mir unangenehme Assoziationen. Ich schlage darum vor, daß Gucky versuchen soll, noch einmal den Zeitgänger Norer zu kontaktieren. Er könnte für uns eine wertvolle Hilfe sein."
„Das. versuche ich doch schon die ganze Zeit", erwiderte der Mausbiber mißgelaunt. „Doch dieser feige Kerl antwortet nicht auf meine telepathischen Rufe. Norer hat wohl geahnt, daß ich ihn nochmals um Hilfe bitten würde. Also hat er sich rechtzeitig aus dem Staub gemacht. Ich kann ihm das nicht einmal verübeln, denn er ist schon einmal in die Paradoxzeit geraten und war damals der Auflösung nahe."
„Wennschon, wir schaffen das auch ohne die Hilfe irgendeines Zeitgängers", sagte Michael Rhodan. Damit war die Sache für ihn erledigt. „Gehen wir an Bord! Es wird Zeit, daß wir aufbrechen. Meine Leute können es kaum erwarten, ihr Leben für mich zu lassen."
„Was für ein kaltschnäuziger Mistkerl", sagte Julian Tifflor so leise, daß es nur Gucky hören konnte. „Ich weigere mich, diesen Widerling als Michael Rhodan zu akzeptieren. Wer hat das nur aus ihm gemacht?"
„Das Leben auf Curayo hat ihn geformt", sagte Gucky. „Er hat hier gelernt, über Leichen zu gehen, um seine Ziele zu erreichen. Vielleicht wird er wieder der alte, wenn wir unsere Mission erfolgreich beenden können."
„Das kann ich kaum glauben", sagte Julian Tifflor. Als er sah, daß Michael Rhodan am Schott des Zeittauchers wartete und ihnen mißtrauisch entgegensah, wechselte er das Thema und sagte in normaler Lautstärke: „Ist dieser Norer mit dem Zeitgänger Nisel verwandt, mit dem Perry einst zu tun
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