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1907 - Paradoxzeit

Titel: 1907 - Paradoxzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte?"
    „Allerdings", bestätigte Gucky und gab Tifflor in Stichworten einen Überblick über seine Erlebnisse mit Norer. „Ich habe durch ihn den Moment miterleben dürfen, in dem der Zeittorpedo auf Curayo einschlug und so die Zeitfelder entstanden!"
    „Das müßte uns doch in unserer Aufgabe weiterhelfen, oder nicht?"
    „Vielleicht ..." Gucky wartete, bis Michael Rhodan, mit verkniffener Miene und Augen wie aus Eis, an ihnen vorbei ins Cockpit ging, dann flüsterte er Tifflor vertraulich zu: „Als Norer mir deinen Aufenthaltsort verriet, hat er mir etwas verraten, was Mike bei seinen Bemühungen um Jii'Nevever nicht gut aussehen läßt.
    Jii'Nevever hat einst Howalgonium in unglaublichen Mengen auf Curayo gehortet.
    Doch indem Mike in der Gegenwart weiterhin in ihrem Sinne verfuhr und gegen die Howalgoniumräuber voranging, hat er ihr einen schlechten Dienst getan. Norer hat nämlich herausgefunden, daß zwischen den Zeitgräben in ihren vielen Spielarten und dem Howalgonium ein unmittelbarer Zusammenhang besteht. Der Zeittorpedo verwendet nämlich die fünfdimensionale Strahlung des Howalgoniums für die Entartung der Zeitspuren. Ohne Howalgonium gäbe es gar kein Zeitgefängnis für Jii'Nevever. Das läßt sich eindeutig beweisen, denn überall dort, wo die Oberfläche von Curayo durch die Plünderungen frei von Howalgonium ist, gibt es keine Zeitgräben mehr. Mike hätte demnach besser getan, das Howalgonium abzustoßen, als es zu verteidigen."
    „Ich sehe darin keine Schuld von Mike", sagte Julian Tifflor. „Er konnte diese Zusammenhänge doch nicht erkennen."
    „Ich würde ihn auf dieses Thema dennoch nicht ansprechen", riet Gucky. „Es würde ihn in Rage bringen. Denn jetzt erkennt er die Zusammenhänge und fühlt sich im nachhinein schuldig. Und das ihm, dem getreuesten Vasallen der Jii'Nevever!"
    „Wir starten!" verkündete Michael Rhodan aus dem Cockpit. „Tiff ,kommst du mal nach vorne und übernimmst den Job eines Kopiloten?"
     
    5.
     
    Mike und die Turbozeit DANTON Idurchstieß den Nebelschleier der Schmiegezeit, die das Land Kinoaras einhüllte. Minzant stand fast im Zenit und beschien einen endlosen Ozean, in dessen ruhigen Wellen sich das Sonnenlicht flimmernd spiegelte. Julian Tifflor blinzelte geblendet, als er direkt in das Tageslicht blickte. „Hier Risson Essir von DANTON II", kam es aus dem Lautsprecher. „Keine besonderen Vorkommnisse."
    Nacheinander meldeten sich auch die anderen Zeittaucher. Die Rawwen-Kommandanten nannten Namen wie Eltara-Geri, Mommer-Flir, Treggo-Rint und Sastar-Ango; in dieser Reihenfolge. „Ich möchte nur noch Meldung haben, wenn etwas Besonderes passiert", schnauzte Michael Rhodan seine Leute an, obwohl sie die Meldungen gewiß nicht ohne ausdrücklichen Befehl erstattet hatten.
    Einer der Bildschirme im Cockpit zeigte die fünf anderen Zeittaucher, die auf gleicher Höhe mit DANTON Iflogen und zueinander jeweils 200 Meter Abstand hielten. Vor ihnen, über dem offenen Meer, türmten sich gelegentlich Nebelbänke, die den Horizont verdeckten. Es handelte sich dabei jedoch nicht um Felder mit Zeitanomalien, was man vom Display des Triple-Chronographen deutlich ablesen konnte: Dort zeigten sich drei gerade Linien ohne die geringsten Phasensprünge, welche Anzeige typisch für das Vorhandensein von Realzeit war. „Du hast doch die zweihundert Jahre nicht durchgehend im Turbozeitfeld verbracht, Mike", sagte Tifflor, nur um irgend etwas zu sagen. „Nein, natürlich", antwortete Michael Rhodan lachend; es war ein hartes, metallisches Lachen, das Tifflor wie ein Dolchstoß traf. „Ich war gelegentlich außerhalb, etwa wenn es galt, gegen Howalgoniumräuber vorzugehen. Aber nie für lange, nur für so lange wie nötig. Und auch das nur in den Anfängen. Später, als ich meine Position gefestigt hatte, kam ich kaum mehr aus Kinoaras hinaus."
    „Wenn man dich so reden hört, hält man es kaum für möglich, daß diese Worte von Torric, dem grausamen Herrn der Zeiten kommen", sagte Tifflor und spannte sich, in der Erwartung eines Zornesausbruchs an.
    Doch Michael Rhodan blieb ganz ruhig' „So rede ich nur zu einem Freund", sagte er. „Ich hatte in den zwei Jahrhunderten niemanden, dem ich vertrauen konnte.
    Vermeintliche Freunde entpuppten sich als Heuchler, die mir nur ans Leder, mich stürzen und selbst an die Macht wollten. Das war einer der Gründe, warum ich Kinoaras tunlichst nicht verließ. Ein Tag in der Realzeit bedeutete deren vier in meinem

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