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1908 - Asyl im Eismeer

Titel: 1908 - Asyl im Eismeer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Aagenfelts und Kreyns entgeisterte Mienen zu ignorieren.
    Alle trugen ihre SERUNS. Wir begaben uns in die Schleuse des Schiffes. Das Schott fuhr beiseite und gab den Blick auf eine trümmerübersäte Eislandschaft frei. Ein eisiger Hauch wehte herein.
    Eismer Störmengord musterte uns mit einem Blick, den ich schwer definieren konnte. „Ihr Terraner gebt niemals auf, was?" fragte er zum Abschied. „Nicht so einfach."
    „Eine lobenswerte Eigenschaft. Aber ihr müßt noch lernen, eure Nasen aus fremden Dingen herauszuhalten."
    Ich ließ mich nach draußen fallen. Meine Gefährten folgten hinter mir, sogar der kleine Elefant Norman, mit -Mondra Diamond durch eine Leine verbunden. Die kleinen Punkte ganz zum Schluß waren Treul und Goriph, unsere beiden Swoons.
    Mit dem Antigrav meines Raumanzugs tauchte ich unter dem keilförmigen Leib der GLIMMER weg. Ich hielt es für das beste, zunächst mit der Kommandantin Om Verhaybb Kontakt aufzunehmen.
    Doch als ich mich umschaute, fiel ein rötlicher Schimmer über die Szenerie: Das Licht kam von sehr weit oben. Mit dem bloßen Auge konnte ich nicht mehr erkennen als ein Dutzend strahlende Punkte, wie künstliche Sonnen oder wie verglimmende Feuerwerkskörper. „Piko!" wandte ich mich leise an den Computer meines Anzugs. „Fernoptik zuschalten. Objekte ertasten."
    Vor meinen Augen entstand aus Formenergie der Helm meines Anzugs. Das Innere diente als Hintergrundfläche für ein Hologramm. In der Ortung erschienen zwölf zapfenförmige, 224 Meter hohe Objekte. Es handelte sich um DRYTORN-B-Raketen. Ihr energetisches Profil verriet mir, daß es sich um Schlachtschiffe mit aktivierten Schutzschirmen handelte.
     
    *
     
    Om Verhaybb spürte, wie ihre empfindlichen kleinen Hände vor der Brust zu zittern anfingen.
    Von drinnen erschien die Szenerie ein bißchen wie eine Reportage von einem Kriegsschauplatz irgendwo in Salmenghest.
    Wenn man nach draußen kam, sah es völlig anders aus als auf den Schirmen. Nun traf die Realität sie wie ein Keulenschlag. Es brannte überall, in jeder Richtung, bis zum Horizont.
    Kleine Explosionen ereigneten sich noch minutenlang, nachdem schon alle Schiffe gelandet waren. - Jedes der brennenden Wracks stand für tausend Opfer. In einigen vermutete die Kommandantin allerdings Überlebende. Es war ihre Pflicht, so vielen wie möglich Hilfe zu bringen.
    Sie machte sich außerdem bewußt, daß sie die letzten Setchenen waren. Ihr Genpool würde ohne eine gewisse Anzahl von Individuen zu klein sein, um das Überleben das Rasse zu gewährleisten. Möglich, daß sie auf jeden Überlebenden einmal angewiesen waren.
    Om Verhaybb verließ die ZOOMAND an der Spitze einer Hilfsmannschaft. Es roch sonderbar, aber das war auf einem fremden Planeten nicht ungewöhnlich.
    Sie merkten bald, daß sie einen Fehler begangen hatten: Bei 50 Grad minus benötigten sie dringend Schutzkleidung. Nur, woher sollten sie die Kleidung nehmen? In der Rettungsflotte hatten sie jeden Kubikmeter Raum frei gemacht, um zusätzlich Flüchtlinge an Bord zu nehmen.
    Aus einer Fähre, die keine zweihundert Meter entfernt gelandet war, drangen plötzlich Hilferufe. „Kommt!" rief sie entschlossen. „Wir holen sie da raus!"
    Sie führte die zwanzig Leute, die bei ihr waren, vorsichtig an das brennende Wrack heran. Schlagartig wechselte die Temperatur, in unmittelbarer Nähe wurde es mörderisch heiß.
    Om Verhaybb entdeckte die Überlebenden in einem Spalt in zwei Dutzend Metern Höhe.
    Die Landung, die mit viel zu hoher Wucht erfolgt war, hatte an der Stelle die Wandung stark beschädigt.
    Sie winkte nach oben, und sie hoffte, daß man ihr Zeichen durch die schwarzen Qualmwolken erkennen konnte. „... brauchen Hilfe ... !"
    „Das Feuer hat uns völlig eingeschlossen ... „ „... kommen nicht mehr zum Hauptkorridor durch!"
    Om Verhaybb rannte mit ihren Begleiterinnen zur Schleuse. Der Bug war kurz über dem Boden stark verzogen. Dennoch machte das Schott einen intakten Eindruck.
    Sie griff zum Öffnungsmechanismus und zuckte mit einem Schmerzensschrei wieder zurück. Das Metall war glühend heiß.
    Anzunehmen, daß sich das Feuer bereits im ganzen Schiff ausgebreitet hatte und daß nur eine kleine Zone noch nicht befallen war.
    Verhaybbs Gedanken rasten. Mit einer solchen Lage war sie nicht vertraut. Wie sollte sie die Leute herausbekommen? Einen Weg mußte es geben, nur welcher war das?
    Sie rannte um den Rand der kreuzförmigen Konstruktion herum, ihre Helferinnen immer bei

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