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1908 - Asyl im Eismeer

Titel: 1908 - Asyl im Eismeer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entscheiden mußte. Nur, daß das Recht in diesem Fall für uns unkalkulierbare Konsequenzen nach sich zog
     
    4.
     
    Schmutzige Pfützen Als der Quellfürst seinen Palast erreichte, war er fest entschlossen, die Verantwortlichen für den Schießbefehl an der Luft ersticken zu lassen.
    Ein solcher Tod galt als extrem schmerzhaft.
    Bevor der Delinquent am fehlenden Sauerstoff sterben konnte, platzte mangels Außendruck die Schwimmblase. Und dann blieben immer noch zwei Minuten, bis es soweit war.
    Zuunimalkhahen ließ nicht oft Untertanen exekutieren. In diesem Fall sah er sich jedoch gezwungen, ein Exempel zu statuieren. Er würde nicht dulden, daß seine Politik unterlaufen wurde. (Wenngleich man zweifeln konnte, ob er so etwas wie eine „Politik" überhaupt betrieb, aber diese Bewertung stand keinem Propteren zu, höchstens der Generation, die ihnen folgte.) Seine Berater erwarteten ihn unten im Fjord.
    Als er ihre Aufregung sah, die hilflose Unterwerfung geborener Untertanen, fühlte er sich bereits milder gestimmt.
    Er konnte sich plötzlich nicht mehr vorstellen, daß Versager dieser Sorte wissentlich gegen seine Anweisung handelten. „Mein Fürst!" hörte er sie knarren. „Wir sind so froh, daß Ihr wieder hier seid!"
    „Was ist geschehen? Ist der Vorgang mittlerweile aufgeklärt?"
    „Jawohl! Wir glauben, daß sich in dem fremden Schiff, das explodiert ist, ein technischer Defekt ereignet hat. Sein Absturz hat nichts mit unseren Forts oder Raumschiffen zu tun. Auch nicht mit den unterseeischen Geschützen."
    Ein weiterer Höfling fügte hinzu: „Es war ein Unfall. Allerdings einer von sehr vielen, mein Fürst."
    Zuunimalkhahen ließ sich zu einem Monitor führen. Er beobachtete eine Aufzeichnung der Geschehnisse, die gerade vorüber waren.
    Dutzende von setchenischen Schiffen stürzten vor seinen Augen ab. „Gab es Opfer unter meiner Bevölkerung?" fragte er tonlos. „Ja. Eines der Schiffe explodierte unter Wasser. Die Ortschaft Jamigotuuba wurde vernichtet. Unsere Boote haben keine Überlebenden gefunden."
    Schließ die Augen, und das Leid der Welt,existiert nicht mehr. Du darfst es niemals an dein Inneres lassen, oder es wird dich vernichten.
    Und dieses Leid, überlegte Zuunimalkhahen, kam von außerhalb. Es wurde ihnen von den Fremden gebracht. „Weitere Schäden?"
    „Wir sammeln noch die Hilferufe. Die gesamte nördliche Hemisphäre hat Katastrophenalarm."
    Zuunimalkhahen fühlte, wie sich die Konflikte in seinem Schädelkranz stauten. Die Krise brachte ihn um. Er hatte völlig recht gehandelt, als er den Setchenen kein Asyl gewährte.
    Wahrscheinlich hätte er auch diesem Perry Rhodan nicht nachgeben dürfen. Und nun, da der Rest der Flotte auf dem Eismeerfelsen gelandet war, konnte er nichts mehr gegen sie unternehmen. Jedenfalls nicht, ohne auf Propter ein Chaos zu entfesseln.
    Sicher war es möglich, seine DRY-TORN-B-Schlachtschiffe aus großer Höhe feuern zu lassen. Doch Zuunimalkhahen wußte viel zu gut über die Ökologie des Ozeans Bescheid, als daß er eine solche Möglichkeit erwogen hätte. Bei der Vernichtung von fast 3000 Raumschiffen entstanden mehr Schadstoffe, als sie in hundert Jahren aus dem Wasser filtern konnten.
    Sie hätten die fremde Flotte unbedingt schon im Anflug vernichten müssen. So, wie sie es im Fall einer zweiten Dscherro-Invasion getan hätten!
    Aber dann war dieser verfluchte Bebenforscher aufgetaucht und hatte alles zerstört.
    Zuunimalkhahen wußte nicht mehr, was er tun sollte.
    Im Moment herrschte auf dem Eismeerfelsen trügerische Ruhe. Es würde nicht so bleiben, dessen war er sicher. Die Vergiftung ihrer Zivilisation schien ihm nur eine Frage der Zeit zu sein.
    Die Propteren waren nicht auf Fremde eingerichtet, und die Bewahrung ihrer Kultur hing davon ab, daß sie das schädliche Gedankengut der Galaxis Salmenghest nicht an sich heranließen. Das war es, was die Dscherro-Krise sie schmerzhaft gelehrt hatte.
    Zuunimalkhahen würde die Lektion niemals vergessen. „Meine DRYTORN-Schlachtschiffe sollen die verabredete Stellung einnehmen!" befahl der Fürst. „Es herrscht permanent Feuerbereitschaft."
    Ein Höfling schwamm fort, um die Funker anzuweisen.
    Ein Berater wagte einzuwenden: „Ich gebe zu bedenken, daß die Setchenen ebenfalls über zwanzig DRYTORNS verfügen."
    „Aber es sind unbewaffnete Einheiten. Wir haben niemals Schlachtkreuzer nach außerhalb verkauft, immer nur Handelsschiffe."
    „Sie könnten Waffen nachgerüstet haben."
    „Nein.

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