1910 - Gestrandet auf Thorrim
über den Weg gelaufen ist."
Sie kamen aus dem Innern des Quaders, und damit waren sie Feinde der Dscherro und vermutlich Verbündete jenes einen Ungehörnten, der sie in die Falle des Heliotischen Bollwerks gelockt hatte.
Ihr Auftauchen bewies zudem, daß die Barriere in irgendeiner Weise zu durchdringen war.
„Tod allen Ungehörnten!" murmelten die vier Dscherro. „Wir greifen an."
„Wir lassen sie am Leben und verhören sie", widersprach der Schourchtführer. „Vielleicht können sie uns sagen, was mit der Burg geschehen ist."
*
Alaska und Benjameen standen an der Oberfläche des nach unten reichenden TLD-Towers. Das Panorama war beeindruckend; rings um sie herum schimmerte es grau. Die Faktordampf-Barriere umschloß eine Fläche von dreißig mal zwanzig Kilometern.
Ein kleiner Bildschirm, der mit dem Syntron des Towers gekoppelt war informierte die beiden auf Anfrage über die aktuelle Situation. Im Norden schnitt die Barriere den Stadtteil Alashan vom Zoo und dem Garnaru-Ring ab, im Süden von der Thora Road, die den Flottenraumhafen im Südwesten mit dem Atlan Village und dem Zivil- und Handelshafen im Südosten Terranias verband. Die westliche Begrenzung verlief noch vor den Saturn Hills, und im Osten fehlte durch die Nebelmauer der Ausblick auf den Sirius River und Monggon-West.
Lediglich ein Nebenfluß des Sirius, der Goshmo Fleet, und ein paar Rinnsale folgten ihrem natürlichen Verlauf. Im Süden Alashans liefen sie buchstäblich aus, im Nordbereich sammelte sich das Wasser. Die kleinen Bäche und Flüsse bildeten jetzt innerhalb Alashans stehende Gewässer.
Daß außerhalb der Barriere keine Saturn Hills aufragten und in den dreißig verschiedenen Flugund Fahrkorridoren der Thora Road weder Gleiter noch andere Fahrzeuge dahinsausten, davon waren die zweihunderttausend Bewohner des Stadtteils längst überzeugt. Viele von ihnen hatten das kurze Ziehen verspürt, wie es zu Beginn der Existenz des Solaren Imperiums vor fast dreitausend Jahren in weitaus stärkerem Maß bei jedem Transitionsflug aufgetreten war. Und wo es heute noch Schiffe mit Transitionsantrieb gab, wußten die Insassen über genau dieses Phänomens zu berichten.
„Die Nonggo haben bestimmt ihre Absicht wahr gemacht und einen größeren Wirtschaftskomplex nach Terra versetzt oder eine Schiffswerft", vermutete Benjameen von Jacinta. „Aber wieso hat es Alashan getroffen? Hier wird nichts produziert, was für ein fremdes Volk von Interesse sein könnte."
„Du gehst davon aus, daß die Versetzung absichtlich stattgefunden hat. Das ist ein Denkfehler."
Alaska lachte lautlos, als er das verdutzte Gesicht des jungen Arkoniden sah. „Der Aufbau der Faktordampf-Barriere ist nach allem, was sich unmittelbar zuvor ereignet hat, wohl eher das Produkt eines Zufalls, hervorgerufen durch einen gestörten Rechner. Vielleicht ist an Stelle Alashans ein Schrottplatz der Nonggo auf Terra erschienen."
Ein mit mäßiger Geschwindigkeit näherkommender Gleiter lenkte ihre Aufmerksamkeit von der Betrachtung des Stadtteils ab. Das Fahrzeug setzte direkt neben ihnen auf dem Boden auf.
„Gia de Moleon stellt euch diesen Gleiter zur Verfügung", teilte ihnen der Steuersyntron mit und öffnete den Einstieg. „Seid ihr damit einverstanden?"
„Natürlich. Richte Gia unseren Dank aus!"
Die TLD-Chefin meldete sich selbst aus dem Zentrum des Stadtteils. Dort gab es Probleme im Abwassersystem. Ein Teil der Abwässer wurde für gewöhnlich in eine Wiederaufbereitungsanlage in der Nähe des Raumhafens geleitet. Durch die Versiegelung der Leitungen begann es aus den Luftschächten zu stinken. Die Agenten des TLD und Techniker der Stadtteil-Verwaltung waren bemüht, Filteranlagen zu installieren, die Leitungen nach und nach leer zu pumpen und die Abwässer durch Zusatz von Faserstoffen zu binden.
„Eine halbe Stunde muß reichen", schärfte sie ihnen ein. „Haltet euch in der Nähe der Barriere auf und rechnet jeden Augenblick damit, daß das Faktorelement nach Terrania zurückkehrt.
Sammelt so viele Informationen wie möglich. Wenn die Nonggo in der Lage sind, euch Auskunft über das Bollwerk zu geben, kehrt bitte sofort zurück und setzt uns darüber in Kenntnis. Sobald feststeht, wie lange wir definitiv an Ort und Stelle bleiben, treten wir mit den Vertretern dieses Volkes in Verbindung."
„Vermutlich hast du da vor allem deine Agenten im Auge", sagte Alaska. „Aber egal. Mich geht es nichts an. Wir halten dich auf dem laufenden,
Weitere Kostenlose Bücher