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1910 - Gestrandet auf Thorrim

Titel: 1910 - Gestrandet auf Thorrim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Beine. Zwei Schläge trafen die Beine und den Rücken Bortuschs. Es klatschte, als sein Kopf nach vorn fiel und die feisten Wülste am Hals gegeneinanderschlugen. Bortusch wirbelte herum. Etwas traf mit voller Wucht seinen Mund und ließ die Lippen übergangslos anschwellen. Ein zweiter Schlag landete neben dem linken Auge, zwang ihn dazu, zwei Schritte nach hinten auszuweichen.
    „Winzling!" höhnte er. „Du weißt nicht, was du tust."
    Der Fremde sprang ihn an, täuschte das jedoch, nur vor und schlüpfte unter Bortuschs Bewegung durch. Der Dscherro benötigte einen Ausfallschritt, um sein Gleichgewicht zu wahren. Gleichzeitig traf ihn der Schlag gegen das Standbein und hebelte es aus.
    Er mußte sich eingestehen, daß er das körperlich schwach erscheinende Wesen gewaltig unterschätzt hatte. Es führte bereits den nächsten Beinschlag gegen ihn aus, doch diesmal war der Dscherro auf der Hut. Er packte den Fuß und riß den Fremden zu sich heran. Mit einem Faustschlag gegen den Hinterkopf schickte er den dunkelhaarigen Fremden ins Reich der Träume.
    Mißtrauisch beobachtete er wie die Gestalt in die Knie brach, sich zur Seite neigte und in den Sand fiel, wo sie liegenblieb.
    „Wie willst du sie verhören, wenn sie viele Stunden lang bewußtlos sind?" fragte Kertogg herausfordernd. „Wir sollten sie einfach töten und anschließend hinter der Nebelwand aufräumen.
    Unsere Artgenossen in der Burg werden uns unterstützen."
    Bortusch maß ihn mit einem verächtlichen Grinsen.
    „Ich bin von hirnlosen Trotteln umgeben", stellte er fest. „Glaubt ihr die beiden sind allein? Sie kommen mit einem Fahrzeug aus dem Innern des Quaders. Was liegt näher, als daß es dort mehr solcher Fahrzeuge und Lebewesen gibt?"
    „Aber die GOUSHARAN ..."
    „Wartet hier auf mich!"
    Er zog den 5-D-Eiser und hielt ihn schußbereit vor sich. Mit wenigen Sätzen stand er an der Barriere und sprang vorwärts.
    Der Dscherro drang in die Barriere ein und durchstieß sie. Wie angewurzelt blieb er stehen. Der Lauf seiner Waffe sank nach unten.
    Er hatte es geahnt und befürchtet. Sie war nicht mehr da. Die Burg existierte nicht mehr. An ihrer Stelle ragte eine filigrane, fremdartige Stadt auf. Er entdeckte Fahrzeuge zwischen den Türmen und Wolkenkratzem. Sie ähnelten dem, das durch die Barriere gekommen war.
    „Eine fremde Stadt", flüsterte er in das Funkgerät. „Etwas Vergleichbares haben wir noch nie gesehen. So wie diese ist keine Ansiedlung in DaGlausch."
    War es die Residenz des Ungehörnten, in dessen Falle sie getappt waren?
    „Wieso antwortet ihr nicht?" bellte er und begriff wenig später daß sie ihn nicht hören konnten. Die Wand ließ nichts durch. Keinen Energiestrahl und keine Funkimpulse.
    Entschlossen wandte er sich um und kehrte durch die Barriere zurück zu seinen Artgenossen.
    „Sie ist weg", keuchte er und berichtete von der fremden Stadt. „Unsere Burg ist verschwunden."
    Es bedeutete, daß sie die letzten fünf Dscherro auf Thorrim waren. Für weitere Beutezüge stellte es nicht gerade eine ideale Ausgangslage dar. Sie standen auf verlorenem Posten. Ihr einziges Kapital stellten derzeit die beiden Geiseln dar.
    „Schafft sie in die Schourcht!" bellte Bortusch. „Wir ziehen uns zurück und warten ab."
    Sie benötigten ein Versteck, wo man sie nicht sofort entdeckte. Zortengaam eignete sich seiner Meinung nach hervorragend dafür.
    Als letzter kletterte er in das Fahrzeug. Mißmutig nahm er zur Kenntnis, daß die Energiereserven der Schourcht nicht einmal mehr für einen Flug hinauf zu einem der fünfundfünfzig Schiffe reichten.
    Wenn sie Thorrim und das System der gelben Sonne verlassen wollten, brauchten sie die Hilfe der Thorrimer oder der Fremden hinter der Nebelwand.
    Bortusch schaltete das Triebwerk ein und lenkte die Schourcht im Schutz ihres Deflektorfeldes hinüber zur Stadt der Thorrimer.
     
    6.
     
    „Jar Makromeer!"
    Der Statthalter blickte sich suchend um, konnte jedoch niemanden entdecken.
    „Wer ist da?" fragte er leise.
    „Ich bin es. Corn Markée."
    Er erkannte den König an der Stimme, aber noch immer sah er ihn nicht.
    „Ich habe Halluzinationen", sagte er zu sich selbst, „Es wird Zeit, daß ich einen Eingang finde."
    Sechs Versuche lagen hinter ihm. Bisher hatte er den Abstieg in die sicheren Kavernen nicht geschafft. Aus Angst hatten die Thorrimer alle Luken versperrt und dem Statthalter den Weg nach unten so unmöglich gemacht.
    „Keine Halluzinationen", erhielt er zur

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