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1913 - Jedders Mission

Titel: 1913 - Jedders Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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allen Richtungen auf sie zuströmten und tatsächlich Autogramme - sogar handgeschrieben! - von ihnen haben wollten.
    Als Jedder die Sängerin vor sich sah, konnte er die männlichen Fans verstehen.
    „Vorsicht!" rief er und hielt das Tablett hoch. „Hier kommt der Kellner!"
    Die Fans machten Platz, und bevor sie danach fragen konnten, seit wann es im Kosmos-Klub menschliche Kellner gab. stand Jedder schon neben Johnny Laino und stellte die Gläser vor ihm und seinen Kollegen ab.
    „Wenn ich mich vorstellen darf", sagte er rasch, bevor er vom Tisch der Band weggescheucht wurde, „ich bin Jedder Colusha, Thorrimer-Beauftragter der Regierung.
    Und ich habe euch ein Angebot zu machen."
    „So", sagte Grace. „Ein Angebot. Was du nicht sagst. Stell dir vor, wir sind ausgebucht bis zum Ende des Jahres."
    Er lachte unglücklich. Sie war atemberaubend, selbst wenn sie nicht sang.
    „Du meinst das Engagement hier im Kosmos-Klub", sagte er. „Das macht gar nichts. Ihr könnt weiterhin jeden zweiten Tag hier spielen - Aber dazwischen habt ihr vielleicht Zeit für einen anderen Auftritt - und ich meine einen großen Auftritt."
    „Hier in Alashan?" lachte Charlie Whatt. „Oh. Mann, vergiß es! Selbst wenn wir in einem Stadion spielten, bekämen wir keine fünfzigtausend Leute zusammen."
    „Ich rede nicht von fünfzig-, sondern von vielleicht fünfhunderttausend, stellte Jedder klar.
    Er schwitzte. Lag das an der schlechten Luft, an Grace oder an der Situation an sich?
    „Fünfhunderttausend. Eine halbe Million also." Grace verdrehte die schwarzen Augen und schüttelte den Kopf. „Was willst du wirklich, Junge? Du glaubst doch nicht, daß wir dir das abkaufen. Willst du Autogramme? Johnny, gib ihm welche!"
    „Wartet! Ihr begreift nicht. Mag ja sein, daß ich nicht so aussehe wie ein Manager oder ein Agent, aber ich bin offizieller Thorrimer-Beauftragter der Regierung, wie ich schon sagte. Na, klingelt's jetzt?"
    Cool bleiben, dachte er, ganz ruhig ...
    Dabei brach ihm der Schweiß aus allen Poren, so aufgeregt war er.
    „Moment", sagte Flory McMarzy und hörte auf. an einer altmodischen Gitarre herumzuzupfen. Er trug eine dunkle Brille und einen Schnauzbart. „Mir geht ein Licht auf.
    Setz dich endlich hin, sonst kriege ich noch 'ne Genickstarre."
    Jedder sah nur neben Grace noch ei' nen freien Platz. Schweren Herzens kam er der Aufforderung nach. Grace rutschte ein Stückchen, aber immer noch war da ein elektrisierender Körperkontakt.
    „So ist's besser, Alter", sagte Flory. Er schien der Intellektuelle in der Band zu sein. „Thorrimer-Beauftragter. Du arbeitest also drüben, in Zortengaam?"
    „Den ganzen Tag", krächzte Jedder.
    „Und du sagst, wir könnten vor einer halben Million Leute spielen?"
    „Vielleicht nur vor einer Viertelmillion. Vielleicht kommt aber auch eine Million, ja."
    Allmählich beruhigte sich sein Herzschlag.
    „Dann", stellte McMarzy fest, „ist die Sache klar." Er sah seine Mitspieler an und grinste. „Dieser Mensch will, daß wir bei den Thorrimern spielen, Leute! Er redet von einem Auftritt in Zortengaam, der 23-Millionen-Stadt."
    „Verrückt", sagte Laino. „Bei den Thorrimern. Weiß einer, ob die überhaupt musikalisch sind? Und falls ja, ob sie ausgerechnet unsere Art von Musik mögen?"
    „Na?" fragte Grace und sah Jedder in die Augen. „Johnny hat dich was gefragt. Und außerdem - wie sähe es mit der Gage aus?
    Wieviel wäre da für uns drin?"
    „Das weiß ich noch nicht", gab Jedder zu. „Ich wollte ja zuerst von euch hören, ob ihr mit so einem Konzert in Zortengaam einverstanden wärt. Es wäre ein Experiment, natürlich. Und ich müßte vorher mit der Thorrimer-Verwaltung reden. Wenn ihr wollt, tue ich das gleich morgen. Aber wie gesagt, zuerst wollte ich wissen, ob ihr da ... da mitziehen würdet. Oder habt ihr einen Agenten, den ich fragen müßte?"
    „Wir sind unsere eigenen Agenten, Junge", sagte Grace „Die Pause ist vorbei. Wir besprechen das unter uns. Wenn du nach dem nächsten Auftritt wiederkommst ..."
    „Gern", sagte Jedder schnell. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Äh, eine Bitte hätte ich vielleicht. Könnte ich meine beiden Kinder mitbringen, für ein Autogramm?
    Sie sind eure größten Fans."
    „Da haben wir's ja", lästerte Charlie. „Also doch nur eine raffinierte Tour, um an uns heranzukommen." Dann grinste er breit. „Na klar bringst du deine Kids mit, Alter. Wie war noch dein Name?"
    „Jedder Colusha. Und ich bin

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