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1914 - Schmelztiegel Kristan

Titel: 1914 - Schmelztiegel Kristan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Containern."
    Der Tsk war einverstanden. Der Gleiter erreichte sein Ziel und sank in den Schatten zwischen den Metallwänden. Das Antriebsaggregat verstummte. - Ilkan öffnete den Ausstieg. So schnell es seine kurzen Beine erlaubten, verließ er den Gleiter und verschwand zwischen den Containern. Der Tsk folgte ihm mit einem ärgerlichen Klacken seiner Mundzangen.
    Der Ketomi drang bis zu den Hallen vor und spähte vorsichtig um die Ecke. Sprwll wartete hinter dem baumähnlichen Wesen. Seine Gedanken beschäftigten sich mit den Worten seines Begleiters. Ilkan konnte nicht wissen, ob es dort drüben nur Companeii gab oder auch Angehörige der KrisPol. Es sei denn, er war Telepath. Aber hätte er dann nicht in diesem Augenblick darauf reagiert, daß Sprwll sein Geheimnis entdeckte? Oder verfügte er über Kontakte zur Polizei und war folglich ein Verräter an der Guaranteka?
    Sprwll beschloß, in Zukunft noch aufmerksamer zu sein und alles bis ins Detail zu bewerten, was sein Begleiter sagte und tat.
    Ilkan fuhr zwei Stielaugen auf eine Länge von über einem Meter aus, um besser beobachten zu können.
    „Sie haben doppelt so viele Wächter postiert, als unsere Spione gemeldet haben", schepperte er leise. „Die Companeii wissen Bescheid oder ahnen zumindest etwas."
    „Dann laß uns handeln." Der Tsk setzte sich in Bewegung, nahm die Sprengkapsel aus einer seiner Taschen und machte den Zünder scharf. „Wir dürfen keine Zeit verlieren."
    Er rannte davon, ohne weiter auf den Ketomi zu achten. Der benötigte deutlich mehr Zeit, um die Strecke von gut vierhundert Schritten zurückzulegen. Sprwll paßte den Rhythmus seiner Bewegungen dem Krachen der Entladungen an. Aber selbst wenn er es nicht getan hätte, wäre das Klacken seiner dünnen Beine auf dem Metallplastboden garantiert niemandem aufgefallen. Das Prasseln des Regens übertönte alles.
    Um die zwei Dutzend Transportgleiter war ein Kampf entbrannt. Das paßte nicht in den Plan, den Guarant seinen beiden Vasallen übermittelt hatte. Die Hamaraden, Tsk und Prolongiden im Dienst der Guaranteka machten zu viele Fehler. Statt die Wächter lautlos zu beseitigen, verwickelten sie die Companeii in ein Gefecht, das sechs Stadtviertel weit zu hören war. Jede Sekunde, die der Lärm andauerte, erhöhte die Wahrscheinlichkeit, daß bald die KrisPol auf den Plan trat. Und wenn die in bekannter Manier mit einer Hundertschaft anrückte, dann half sie den Companeii, egal, ob es sich bei, ihnen um die Angreifer oder die Verteidiger handelte.
    „Ihr hohen Erzeuger, steht mir bei", flüsterte Sprwll und pries sich glücklich, daß er für Guarant arbeiten durfte und nicht im Sold der KrisPol stand.
    Einen Augenblick lang sah er vor seinem geistigen Auge die kuscheligen Höhlen des Mutterschiffen mit den drei Erzeugerpaaren, die seit Wochen den Duft der nächsten Nachkommenschaft verströmten. Bald würde es eine neue Generation geben, und dann trafen sich alle Tsk auf Kristan zu einem großen Fest, egal, welchem Herrn sie dienten.
    Für drei Tage und Nächte herrschte unter ihnen Burgfrieden, ehe jeder an seine Arbeit und zu seiner Verantwortung zurückkehrte.
    Lediglich die Tsk aus dem Tampa-Konsortium würden nicht erscheinen. Woran das lag, vermochte Sprwll nicht zu sagen.
    Ilkan holte ihn ein und lehnte seinen Körper gegen die Wand.
    „Du leuchtest zu stark", zischte der Tsk. „Reduziere es!"
    Der Ketomi versuchte es, aber es gelang ihm nur unzureichend.
    „Es ist die Aufregung", entschuldigte er sich.
    Bevor einer der Companeii zufällig für ein paar Sekunden in ihre Richtung sah und das Licht entdeckte, handelte Sprwll. Er zog den Sicherungsbolzen der Kapsel heraus und warf sie in hohem Bogen über die Gleiter hinweg zum Eingang der Lagerhalle, wo sich die Companeii verschanzten. Die Detonation übertraf den bisherigen Lärm um ein Vielfaches, aber sie dauerte lediglich zwei Sekunden und verhallte dann ziemlich schnell. Ruhe trat ein. Das Zischen und Knattern der Impulsstrahlen hörte auf. Vor der Halle mit den offenen Torflügeln färbte sich der Boden vom Blut der toten und verletzten Companeii.
    Der Tsk aktivierte sein Funkgerät.
    „Kümmert euch um die Gleiter, nicht um die Halle!" forderte er die Angreifer auf. „Bei der Großen Mutter des Universums, beeilt euch!"
    Am liebsten hätte er alles selbst gemacht, aber irgendwie schafften es die vierzig Angehörigen der Guaranteka dann doch, die Piloten zu überwältigen und die Gleiter mitsamt ihrer Ladung zu

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