1914 - Schmelztiegel Kristan
durch und setzte erst einmal die Sprinkleranlage in Gang. Sie löschte den entstandenen Brand und setzte das halbe Fahrzeug unter Wasser. Damit die Flüssigkeit ablaufen konnte, öffnete er beide Ausstiege.
Draußen standen zwei kleinere Gruppen Companeii mit schußbereiten Waffen.
„Komm heraus!" forderte der Sprecher der einen Gruppe ihn auf. „Und nimm alle vier Hände hoch!"
„Ich habe nur zwei Hände", beschwerte sich der Tsk, doch der Companeii ließ nicht mit sich handeln. Also zog Sprwll es vor, die beiden oberen Gliederpaare in die Höhe zu recken und sie nicht in die Nähe der Taschen an seinem Körper zu bringen.
Die Companeii nahmen ihn in Empfang und geleiteten ihn hinüber zu ihrem Fahrzeug.
Wenig rücksichtsvoll stießen sie ihn in das Innere und starteten durch. Einer verband Sprwll die Facettenaugen.
„Soll das ein Geheimempfang beim Präsidenten werden?" erkundigte er sich.
„Halt den Mund!" lautete die Antwort. „Du weißt genau, was los ist."
„Nein. Woher sollte ich?"
„Du hast eine Audienz beim Tampa-Konsortium."
Das Konsortium! Hätte er nicht einen Chitinkörper gehabt, wäre er jetzt zusammengezuckt. Der Inhalt der gestohlenen Gleiter rief nicht die Companeii oder die KrisPol auf den Plan, sondern die Mitarbeiter des Konsortiums! Sprwll verstand die Welt nicht mehr. Er zermarterte sich das Gehirn, aber immer wieder kam er zum selben Ergebnis: Jemand hatte Guarant hereingelegt.
7.
„Benutzt die obere Polschleuse!" meldete sich Ors Tecken. „Die Bodenschleuse kann ich euch derzeit nicht empfehlen."
„Keine Angst, wir boxen uns schon durch", antwortete Tuck Mergenburgh. Sein Syntron zählte exakt 1819 Individuen rund um die GOOD HOPE III.
„Es handelt sich um die Vertreter von über vierhundert Interessengruppen", fuhr der Cheffunker fort. „Unser Syntron hat eine Liste aller Vorschläge angelegt, was die Kerle so als Gegenleistungen für den ZZneunundachtzig bieten."
„Laß hör..."
„Halt!" fiel Fee Kellind ihm ins Wort. „Im Augenblick wollen wir das gar nicht wissen. Wir nehmen die obere Polschleuse."
Sie fing sich einen vorwurfsvollen Blick des Cheftechnikers ein und tat, als bemerke sie ihn nicht. Sie setzte sich an die Spitze der drei Gruppen und hielt auf den höchsten Punkt des Kugelraumers zu.
Fünf Minuten benötigten sie für die Einschleusung. Als die letzten TLD-Agenten das Schiff betraten, traf Fee bereits in der Zentrale ein.
Ors Tecken schwenkte seinen Sessel herum und sah ihr entgegen.
„Das Zollkommando schickt soeben einen Funkspruch. Es will hereinkommen."
„Ich übernehme." Die Kommandantin sprintete zu ihrem erhöht liegenden Pult in der Mitte des Raumes.
Auf ihrem Monitor bildeten sich die Silhouetten von insgesamt acht Companeii ab. Sie saßen in einem Pulk in der Mitte ihres Gleiters. Einer von ihnen redete unaufhörlich auf die Übertragungskamera ein.
„Wir werden euch nicht in das Schiff lassen", sagte Fee Kellind. „Kehrt um und8 erwartet uns am Eingang zum Verwaltungsgebäude!"
„Ihr verstoßt wiederholt gegen die Regeln", lautete die schrille Antwort des Ölhäutigen.
„Wir können das sieht dulden."
„Das ist mir egal." Sie wandte sich an Tsualar Gross und Lyjda Meyer. „Ihr begleitet mich. Wenn wir Glück haben, schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe."
Noch immer redete der Companeii auf sie ein, aber sie beachtete ihn nicht. Nach einer Weile schaltete er mit einem empörten Schrei ab.
„Wenn das kein Fehler war, heiße ich Otto", unkte Tuck Mergenburgh.
Fee schürzte die Lippen. „Kein Problem, Otto. Was wird deine Familie dazu sagen?"
„Laß meine Familie aus dem Spiel! Ich bin froh, wenn ich die Rasselbande ein paar Wochen nicht ertragen muß."
Die Kommandantin nickte unmerklich. Es paßte in sein Psychogramm. Mergenburgh galt als unstet. In siebzig von hundert Fällen konnte man sich auf ihn verlassen. Ab und zu allerdings fuhr er den Karren derart gründlich in den Dreck, daß nicht mehr viel davon übrigblieb.
Zu dritt verließen sie das Schiff und suchten das Verwaltungsgebäude des Südwesthafens auf.
Die Companeii erwarteten sie inmitten einer bis an die Zähne bewaffneten Kompanie der KrisPol. Wie Gefangene eskortierten sie Fee Kellind, Tsualar Gross und Lyjda Meyer in das Innere des Gebäudes. Dort saß ein Companeii mit einer zitronengelben, mindestens einen halben Meter hohen Spitzmütze. .
„Ihr steht hier als Angeklagte und unter dem Verdacht, euch einen Landeplatz
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