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1914 - Schmelztiegel Kristan

Titel: 1914 - Schmelztiegel Kristan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Abkömmlingen von Echsen und Vögeln beträgt der Wert weniger als vierzig Prozent. Errechnet wurde er an Hand von Statistiken aus der Lokalen Gruppe und den Galaxien der Mächtigkeitsballung Estartu. Ich habe es früher auch nicht glauben wollen, aber es ist so."
    „Und wennschon. Sage mir, was ich tun soll. Däumchen drehen, wie ihr Terraner sagt, oder Statistiken wälzen?"
    Fee Kellinds Augen blitzten auf. Sie deutete auf eines der Terminals.
    „Erstelle einen Abwehrplan für den Fall, daß trotz aller Sicherheitsvorkehrungen jemand in das Schiff eindringt und die ZZneunundachtzig-Orter stiehlt!" Sie lächelte freundlich. „Der Syntron hilft dir gerne."
    Mit Feuereifer machte sich der junge Arkonide ans Werk.
     
    *
     
    Cyros als größte Stadt des Planeten zählte sechzehn Millionen Einwohner. Die beiden Raumhäfen im Norden und Südwesten waren mit achtzig und neunzig Quadratkilometern großzügig geraten; dennoch reichten die Kapazitäten kaum aus. Im Minutentakt landeten und starteten Raumschiffe unterschiedlicher Konstruktion und Größe. Die Vielfalt der Typen paßte in das Bild der brodelnden und von ruhelos wandernden Völkern geprägten Galaxis, das die Thorrimer den Besatzungsmitgliedern in zahlreichen Informationsveranstaltungen vermittelt hatten.
    Der Wind blies Luft mit übelriechenden Beimengungen vom Ozean her in die Straßenschluchten. Es stank permanent nach Ammoniak und faulen Eiern.
    Die Stadt bestand aus Hunderten von Vierteln unterschiedlicher Art und erweckte den Eindruck, als dürfe hier jeder das bauen, wozu er gerade Lust hatte. Der Nachteil lag auf der Hand: Cyros war extrem unübersichtlich, selbst wenn man es mit der Schachtelstadt Zortengaam verglich. Tuck Mergenburgh teilte seine Gruppe in vier Kolonnen und schickte sie auf unterschiedlichen Wegen ans Ziel. Der Notruf des Thorrimers war bereits nach wenigen Minuten verstummt, aber es hatte ausgereicht, um die Position des Senders zu lokalisieren. Er war nicht mit dem Standort der Handelsniederlassung identisch. Die Stelle lag ungefähr vier Kilometer weiter südlich.
    Die Kampfroboter meldeten eine größere Anzahl Gleiter, die sich aus dem Zentrum der Stadt näherten und mit hoher Geschwindigkeit dicht über den Dächern heranrasten. Der „Maschinist" gab seine Beobachtung an die beiden anderen Gruppen weiter.
    „Wahrscheinlich sind wir zu schnell und müssen ein Bußgeld zahlen", unkte er. „Wenn es weiter nichts ist, können wir ..."
    „Was schlägst du vor?" hörte er Fee Kellinds spitze Stimme.
    „Wir machen uns unsichtbar. Natürlich kennen sie das Deflektor-Prinzip, aber sie werden Schwierigkeiten haben, die minimale Streustrahlung unserer Geräte zu orten."
    „Einverstanden", sagte die Kommandantin. Tuck grinste.
    „Ihr habt es alle gehört", wandte er sich an die vier Kolonnen. „Deflektoren einschalten.
    Wenn es irgendwie möglich ist, behalten wir den direkten Kurs auf unser Ziel bei."
    Drei Kilometer und hundertachtzig Sekunden später entdeckten die Pikosyns das Funksignal wieder. Es wanderte nach Süden und schwächte sich schnell bis zur Unkenntlichkeit ab. Diesmal lag es nicht am Sender.
    „Mist!" fluchte Tuck. „Jemand stört den Empfang."
    „Der Verursacher befindet sich im Gründerviertel und arbeitet mit extrem hoher Leistung", meldete der Pikosyn.
    „Die Companeii also. Sie versuchen, uns ins Handwerk zu pfuschen, wo es geht."
    „Ist das verwunderlich?" klang Fees Stimme aus dem Funkgerät.
    Er versuchte, sich ihr Gesicht vorzustellen. Vermutlich öffnete sie alle zwei Minuten den Helm des SERUNS, nur um ihre Haare zu richten oder sich die Augenbrauen glattzustreichen. Es grenzte an ein Wunder, daß sie unterwegs nicht auch noch Lippenstift benutzte.
    „Sie haben die ältesten Rechte auf Kristan, stellen die Regierung und befehligen die Polizei", fuhr Fee Kellind fort. „Die Informationen der Thorrimer haben sich alle bestätigt.
    Den ZZneunundachtzig dürfen sie sich schon aus Prestigegründen nicht entgehen lassen. Sie werden alles versuchen, um uns von anderen Interessenten fernzuhalten."
    „Die Companeii 'können mir ebenso gestohlen bleiben wie alle hier." Tuck hielt sich die Auswertung des Funkverkehrs und der Vorgänge in der Stadt vor Augen. „Wenn du mich fragst, sind das ohne Ausnahme Verbrecher. Kristan ist eine einzige Strafanstalt im offenen Vollzug. Oh, da ist er ja. Wir haben den Sender wieder."
    „Vorsicht, Tuck! Wir sehen von unserer Position aus mehrere Gleiter, die ihn

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