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1914 - Schmelztiegel Kristan

Titel: 1914 - Schmelztiegel Kristan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Absichten. ,: „Der Hotschapp hat uns eingeladen", sagte er laut. „Hier sind wir. Er soll herauskommen."
    „Der Hotschapp war noch nie im Freien", lautete die Antwort. „Geht hinein. Ihr werdet erwartet." 'Drinnen stürzte sich das Empfangskomitee überfallartig auf die zehnköpfige Gruppe. Die Hamaraden nahmen die Alashaner in die Mitte und eilten mit ihnen los, als gelte es, einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufzustellen. Spotlights markierten die Gruppe. Aus Lautsprechern an den schrägen Wänden klangen die Kommentare einer Überwachungszentrale.
    „Die Fremden tragen Schutzanzüge. Die Sicherheitsvorkehrungen werden um neun Stufen angehoben. Achtung, die Fremden tragen ..."
    Sie durchquerten zwei weitere Sperren und näherten sich dem Zentrum der Pyramide.
    Der Korridor, den sie entlangeilten, verengte sich beständig. Schließlich gaben die Hamaraden ihre Formation auf und bewegten sich im Gänsemarsch weiter.
    „Der Hotschapp erwartet euch im Saal der Erkenntnis", verkündete die noch immer ihren Weg begleitende Stimme.
    Vier zusätzliche Kontrollposten sorgten für ein einwandfreies Vorwärtskommen. Nach endlos erscheinenden Minuten lag das Ziel vor ihnen.
    „Mann, oMann!" murmelte Mergenburgh. Das übertriebene Sicherheitsbedürfnis der Hamaraden war in seinen Augen eindeutig zuviel des Guten.
    Der Pikosyn in Tucks SERUN gab Entwarnung. Die TLD-Agenten betraten den Saal. Auf der gegenüberliegenden Seite öffnete 'sich eine kleine Tür. Ein Hamarade in einem Rollstuhl fuhr herein und breitete die Arme aus.
    „Ich begrüße euch im Namen des Regenten. Woher kommt ihr?"
    „Aus unserem Schiff."
    „Und woher kommt das Schiff?"
    „Von dort, wo alles zu spät ist. Aus dem Umfeld des Zentrumsbereiches der Galaxis."
    „Ihr armen, bedauernswerten Kreaturen. Wie lange ist die Katastrophe her?"
    „Drei Jahre. Wir sind mit hoher Wahrscheinlichkeit die letzten Überlebenden."
    „Wie viele seid ihr?"
    Tuck überlegte fieberhaft. Die Geschichte mit dem Kesselbeben und der Flucht, die nur wenigen seines Volkes gelungen war, erzählten die Alashaner überall herum. Eine bessere Verschleierung ihrer Herkunft konnte es nicht geben. Die Frage nach der genauen Anzahl brachte ihn jedoch in Kalamitäten. Hier enthielt der Einsatzplan eine Lücke, und niemand hatte es bemerkt.
    „Zweihunderttausend", entgegnete er wahrheitsgemäß.
    „Das ist wenig", bestätigte der Hotschapp. „Aber nicht zuwenig. Ich mache dir einen Vorschlag. An einem einzelnen dieser Hochleistungsorter sind wir nicht interessiert. Wenn ihr uns ein oder zwei Dutzend liefert, versprechen wir euch einen fairen Preis."
    „Irgendwo habe ich so etwas schon mal gehört. Der Handel auf Kristan scheint sich leider auf ein paar einfallslose Floskeln zu beschränken. Willst du hören, was ich denke?"
    „Du hast gar keine andere Wahl. Also sprich!"
    „Wir werden das Geschäft mit den Hamarauden abschließen."
    „Nein!"
    „Doch!"
    „Warum das? Tut uns das nicht an!"
    Tuck Mergenburgh beschloß, möglichst hoch zu pokern. „Die Hamarauden sind das ältere von euren beiden Völkern. Das ist der Grund!"
    „Sie lügen. Es ist nicht wahr. Wir ..."
    Der Hotschapp beschleunigte den Rollstuhl und raste an den TLD-Agenten vorbei aus dem Saal. Sie hörten ihn draußen in seiner Muttersprache schreien. Die Wirkung war verblüffend.
    „Das soll doch ..." Tuck und seine Begleiter eilten dem Wesen hinterher bis zu einem der Panoramafenster.
    Zu Hunderten strömten die Hamaraden aus den Pyramiden ins Freie, die Wächter mit ihren Waffen, die meisten jedoch unbewaffnet und mit eindeutigen Gesten ihrer bloßen Hände. Sie verließen das Areal der Handelsniederlassung und hüpften die Straße hinab auf eine Gruppe von Kuppelbauten zu, die untereinander mit durchsichtigen Röhren auf dreibeinigen Stützen verbunden waren.
    Tuck stöhnte auf. Er beschleunigte den SERUN und raste hinter den Hamaraden her.
    Langsam begriff er, was er mit seiner Aussage angerichtet hatte.
    „Das war doch nur ein Scherz", brüllte er. „Kommt zurück!"
    Sie hörten nicht auf seinen Hinweis.
    „Tod den Hamarauden!" brüllten sie in Glausching. Die ersten Horden hatten die Niederlassung des Brudervolkes fast schon erreicht.
    Gleiter mit bewaffneten Companeii tauchten hinter den Kuppeln auf und griffen ein. Die Ordnungshüter schossen in die Luft, der Rachefeldzug geriet ins Stocken. Die Dreibeiner wendeten sich zur Flucht und kehrten unter dem Gelächter der Companeii in ihre Pyramiden

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