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1916 - Krieg der Träume

Titel: 1916 - Krieg der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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machen.
    Wahrscheinlich hätte Gucky auch zugestimmt, wenn er gewußt hätte, was bei einem noch ungünstigeren Ausgang möglich war - Beeinträchtigung seiner Bewegungsfähigkeit bis hin zur Querschnittslähmung, wenigstens vorübergehend. Aber in diesem Fall hätte er Shabazza dann nicht entkommen können. Zumindest nicht zu Fuß ...
    Icho Tolot zögerte minutenlang. Er streckte den rechten Handlungsarm aus.
    Ein Beobachter hätte nichts bemerkt, aber der Haluter spürte, daß er zitterte.
    Er holt tief Luft. Dies war eine der schwersten Entscheidungen, die er jemals zu treffen gehabt hatte.
    Dann griff der schwarzhäutige Riese nach dem Skalpell.
    Mit den anderen Armen legte er Gucky auf den Operationstisch. Die fragliche Stelle wurde mit einem antiseptischen Mittel besprüht, dann ließ Icho Tolot die Haare an dieser Stelle wegrasieren.
    Der Laser des Skalpells wurde eingeschaltet.
    Tolot tastete im Nacken des Mausbibers nach dem Chip. Er konnte fühlen.
    Und er fühlte das feine, fast seidige Nackenfell des Mausbibers direkt daneben.
    Früher hatte Gucky immer wieder Wetten mit Reginald Bull abgeschlossen, die dazu geführt hatten, daß Bully ihm stundenlang den Nacken hatte kraulen müssen. Das war lange her. In gewisser Weise war der ehemalige Leutnant Guck „erwachsen" geworden.
    Mühsam brachte Tolot das Beben seiner Finger unter Kontrolle. Die Haut, das Fleisch klaffte auf. Seltsamerweise war das Fleisch, das sichtbar wurde, sehr hell, fast weiß. Tolot wußte, daß dies normal war, aber der Anblick entsetzte ihn dennoch.
    Tiefer ...
    Auf einem Bildschirm war das Ergebnis zu sehen, stark vergrößert. Tolot sprühte aus einer anderen Hand und brachte damit die kleinen Blutungen zum Stillstand. Der Geruch, der ihm jetzt in die Nase stieg, war ihm wohlvertraut - so roch es, wenn Fleisch verbrannte. Ein widerwärtiger Geruch, wie in einem Krematorium.
    Galaktiker, die sich mit Halutern nicht auskannten und sie für klobige Riesen hielten, hätten gestaunt, mit welcher Zartheit Tolot Gucky berührte, nach der Wunde tastete, nach dem Chip. Der nächste Schnitt, ein Schnitt, ein Stück tiefer in das Nackenfleisch des Mausbibers. Tolot konnte den Chip fühlen und, ein Stück daneben, die Wirbelsäule des Mausbibers, die sich ungeheuer zerbrechlich anfühlte.
    Mit äußerster Vorsicht ging der Haluter zu Werke. Sehr behutsam öffnete er die Wunde, machte sie größer und weiter, bis er endlich den größten Teil des Chips freigelegt hatte. Er glänzte metallisch, ein paar feine Blutstropfen glitzerten darauf.
    Jetzt kam es darauf an. Tolot konnte dank seines hervorragenden optischen Sinns einige hauchdünne Drähte sehen, die von dem Chip ausgingen und allem Anschein nach zum Rückenmark des Mausbibers führten. Bei jenem Shabazza-Chip, den er aus seinem eigenen Nacken hatte entfernen lassen, waren diese Drähte nicht zu sehen gewesen, wahrscheinlich waren sie unter der Einwirkung des Howalgoniums geschmolzen. Bei Gucky waren sie noch intakt.
    Tolot arbeitete sehr exakt und sehr langsam. Er zögerte minutenlang, bevor er mit dem Laserstrahl den ersten dieser Drähte durchtrennte. Nichts geschah. Er nahm sich den nächsten Draht vor.
    Es war, als bastele er an einer Komplizierten Bombe herum, allerdings mit dem Unterschied, daß die Ladung, wenn er Pech hatte, erst hochgehen würde, wenn Gucky aus seiner Paralyse wieder erwachte.
    Nach einigen Minuten war die Arbeit erledigt. Tolot säuberte die Wunde, stoppte die letzten Blutungen und verschloß die Wunde mit einem Spezialkleber. Wenn alles gut lief, würde nicht einmal eine sichtbare Narbe Zeugnis ablegen von dem Eingriff. Und wenn nicht, Tolot wagte nicht einmal daran zu denken.
    Dann begann eine quälende Zeit des Wartens, in der Icho Tolot nichts unternehmen und nur auf sein Glück hoffen konnte. Es dauerte noch ungefähr eine halbe Stunde, dann begannen die ersten schwachen Muskelzuckungen im Körper des Mausbibers. Er kam wieder zu sich, sogar ziemlich rasch.
    Der Haluter trat einen Schritt zurück und griff nach dem Paralysator. für alle Fälle. Wenn die Operation fehlgeschlagen war und Gucky womöglich als Rasender wieder erwachte, wollte Tolot auf alle Eventualitäten vorbereitet sein.
    Vor normalen Gegnern hatte der Haluter keine Angst, aber wenn es jemals zu einem Kampf zwischen ihm und dem Mausbiber kommen sollte, hatte Tolot die bei weitem schlechteren Karten, trotz seines einzigartigen Körpers.
    Dann öffnete der Mausbiber die Augen. Er stöhnte

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