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1917 - Die Rätsel von Ketchorr

Titel: 1917 - Die Rätsel von Ketchorr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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würde, wenn die Keime größer wurden, wenn aus ihnen Geschöpfe wurden, die Gestalt annahmen und die damit begannen, ihn von innen her aufzufressen.
    Die Nacht brach herein, und ein sternenklarer Himmel wölbte sich über ihm, als er schließlich auf dem Kamm einer Düne verharrte.
    Allmählich kam er zu sich, und die Vernunft gewann die Oberhand gegenüber der Panik.
    Es war sinnlos, durch die Wüste zu rennen.
    Damit kam er keinen einzigen Schritt weiter.
    Damit konnte er sein Problem auf keinen Fall lösen. Dieser Sturmlauf konnte ihm höchstens dazu verhelfen, seelisch wieder ins Gleichgewicht zu kommen.
    Icho Tolot blickte zum Himmel hinauf, doch er sah die Sterne nicht. Er dachte an die gewaltigen Schotte, die sich mitten in der Wüste geöffnet, eine Krone gebildet und die Mutter ausgespien hatten.
    Die riesigen Ausmaße der Tore waren ein eindeutiger Hinweis darauf, daß sich unter dem Wüstenboden eine technische Anlage von noch größeren Dimensionen befand.
    Wenn es überhaupt eine Möglichkeit gab, irgendwo Informationen über die Mutter und ihre Wesensart zu erhalten, dann dort.
    Die Anlage stellte immerhin einen kleinen Hoffnungsschimmer für ihn dar. Nun kam es darauf an, so schnell wie möglich zu ihr zurückzukehren und in sie einzudringen.
    Der Haluter zuckte erschrocken zusammen.
    Obwohl er stundenlang durch die Wüste geirrt war, stellte es kein Problem für ihn dar, den Rückweg bis zum Ausgangspunkt zu finden. Doch waren die Tore der Anlage noch offen? Was sollte werden, wenn sie sich inzwischen geschlossen hatten? War es dann überhaupt noch. möglich, in die Anlage einzudringen?
    Er stieß einen Schrei aus und beschimpfte sich, weil er den Kopf verloren und sich der Panik ergeben hatte, anstatt kühl und wissenschaftlich exakt über seine Situation nachzudenken. Zweifellos hätte er die Anlage sofort aufgesucht, wenn er ruhig geblieben wäre.
    Jetzt hatte er unnötig Zeit verloren und sich durch seine Unbedachtheit selbst in eine schwierige Lage gebracht.
    Er stürmte die Düne hinunter, ließ sich auf seine Laufarme fallen und raste mit Höchstgeschwindigkeit durch die Nacht. Mit Hilfe seines Planhirns errechnete er mühelos den kürzesten Weg zu der geheimnisvollen Anlage, erkannte aber auch, daß er wenigstens zwei Stunden benötigte, um dorthin zu gelangen.
    Zwei Stunden, in denen sich die Schotte schließen konnten!
    Um sich neue Energie, zuzuführen, warf er sich während seines Laufs Sand in den Rachen und schluckte ihn hinunter, um ihn in seinem Magen atomar umzuformen und ihm seine Energie zu entnehmen.
    Jetzt kam es mehr noch als zuvor darauf an, daß er nicht ermüdete.
    Icho Tolot verspürte Stiche in der Brust.
    Die Brut in ihm wuchs ungeheuer schnell, und sie verlangte nach mehr Platz!
    Icho Tolot verzichtete darauf, den geraden Weg zu verfolgen, sondern stürmte durch die Täler zwischen den Dünen, weil er darin schneller vorankam, als wenn er sich über den rutschenden Sand immer wieder auf die Dünenkämme hinaufkämpfte, um seinen Weg dann auf der anderen Seite fortzusetzen.
    Die Zeit verstrich. Mit seinem Planhirn berechnete der Haluter Abschnitt für Abschnitt, bis er ermittelte, daß er eine Position erreicht hatte, von der aus er sehen konnte, ob die Tore noch offen waren oder nicht. Er rannte eine Düne hinauf und blieb an ihrer höchsten Erhebung stehen.
    Die Luft über der Wüste war klar und sauber, und das Sternenlicht war so kräftig, daß er kleine Objekte sogar noch in einigen Kilometern Entfernung erkennen konnte.
    Die Tore waren nicht zu übersehen. Sie ragten wie Messerspitzen in den nächtlichen Himmel hinauf und bildeten nach wie vor eine gigantische Krone, als wollten sie anzeigen, daß hier die wahrhaft königlichen Abkommen einer unbekannten Rasse entsprungen waren.
    Die Anlage hatte ihre Pforten noch nicht geschlossen. Er hatte die Chance, in sie einzudringen!
    Die Erkenntnis hätte ihn eigentlich beruhigen müssen, doch sie tat es nicht. Im Gegenteil ...
    Angesichts der offenen Tore fürchtete er mehr denn je, daß er zu spät kam und daß sie sich im letzten Moment schließen könnten.
    Icho Tolot raste weiter, wählte nun den direkten Weg und zwang sich zu äußerster Kraftentfaltung. Mit fliegenden Armen wühlte er sich durch den Sand und fegte hinweg, was ihm in die Quere kam. Er kam sich vor wie ein Ertrinkender, in dessen greifbarer Nähe ein Boot im Wasser dümpelte, das jedoch in jeder Sekunde von der Strömung erfaßt und davongespült werden

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