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1918 - Der Traum der Nevever

Titel: 1918 - Der Traum der Nevever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Körperlosigkeit bringen zu müssen. Die Mehrheit unseres Volkes ist dafür, den geforderten Schritt nicht zu tun."
    „Und wie stehst du dazu, Orsidenda?" fragte Upesamee.
    „Ich muß zugeben, daß der Gedanke. eine höhere Evolutionsstufe zu erreichen, zuerst verlockend für mich war", antwortete Orsidenda. „Für mich als Fünf-D-Wissenschaftler erschien es überaus reizvoll, das Universum von einer höheren Warte aus erforschen zu können. Denn in diesem Leben bin ich längst an die Grenzen meiner Möglichkeiten gestoßen. Die Wissenschaften sind zum Stillstand gekommen, es gab bis jetzt keine Zukunftsaussichten. Doch nun haben wir Wissenschaftler wieder eine Aufgabe zu erfüllen, die reizvoll erscheint und unser ganzes Können erfordert. So kann ich wieder Gefallen am körperlichen Sein finden."
    „Es war erschütternd zu erkennen, wie sehr unser Volk stagnierte", sagte Upesamee bestätigend. „Ich hoffe, der Auftritt des Gesandten Muriadoc war ein heilsamer Schock für unser Volk. Es hat nun die Chance, aus eigener Kraft die drohende Degeneration abzuwenden - was nur zu hoffen wäre. - Wie sieht deine Forschungsarbeit aus? Was ist dein Auftrag, Orsidenda?"
    „Er besteht in der lapidaren Forderung: Findet eine Lösung, damit wir unsere körperliche Existenz nicht aufgeben müssen. Das sagt sich so leicht, doch die meisten Spezialisten haben zeit ihres Lebens keinerlei Forschungsarbeit betrieben. Sie haben lediglich die bestehenden Lehren übernommen und sich im übrigen dem Müßiggang hingegeben."
    „Und du, Orsidenda?"
    „Ich bin die rühmliche Ausnahme, wenn man so will - und in der glücklichen Lage, über ein perfekt ausgestattetes Laboratorium zu verfügen. Ich habe sogar eine Reihe eigener Erfindungen gemacht und neue Forschungsgeräte konstruiert. Doch damit allein, fürchte ich, bin ich den gestellten Anforderungen längst nicht gewachsen."
    „Es ist wichtig, daß wir Nevever auch weiterhin als körperliche Wesen wirken dürfen", sagte Upesamee eindringlich. „Es muß gelingen, Muriadoc eine adäquate Lösung als Ersatz für das verlangte Opfer zu bieten. Willst du mit mir kommen, Orsidenda? Ich möchte dir aufzeigen, wie dringend wir Nevever in Puydor gebraucht werden."
    Orsidenda begleitete Upesamee gerne auf eine seiner Missionen. Er konnte daraus nur lernen.
     
    *
     
    „Wir gehen nach Aotta. wo mein Raumschiff steht", erklärte Upesamee, als sie bei einem Terminal ankamen, mit dem eine Tronium-Azint-Reise möglich war.
    Aotta war der fünfte Planet des Sonnensystems und ein relativ kleiner Planet aus Eis. Er diente den Nevevern als Depotwelt, auf der nicht benötigte und auch veraltete Technik gelagert wurde. Aber es gab auch ei- nen eigenen Planetensektor mit Raumschiffhangars.
    „Warum so umständlich und mit einem Raumschiff fliegen?" fragte Orsidenda. „Es gibt Tronium-Azint-Verbindungen fast überallhin, selbst in die entlegensten Gegenden von Puydor."
    „Mit dem Raumschiff sind wir unabhängiger", sagte Upesamee. „Ich habe die Zielkoordinaten eingespeichert. Du kannst sie nutzen."
    Gleich darauf war Upesamee verschwunden.
    Der Terminal bestand aus einem faustgroßen Stück Schwingquarz und schwebte in Gesichtshöhe über einer im Boden eingelassenen runden Platte.
    Man konnte es mittels Gedankenbefehlen aktivieren und steuern und brauchte lediglich an den Kode für die Zieldaten denken - und schon war man dort.
    Praktisch ohne Zeitverlust. und das auch über Tausende von Lichtjahren hinweg.
    Per Gedankenbefehl verlangte Orsidenda die Wiederholung des vorangegangenen Befehls und befand sich im nächsten Moment an Upesamees Seite in einem Hangar. Darin stand ein kleines Gefährt, keine acht Körperlängen groß, dessen Form einem Nevever-Körper nachempfunden war.
    „Meine GHAZZA", sagte Upesamee schlicht. „Sie hat mir schon gute Dienste geleistet."
    Ein Teil der seitlichen Hülle löste sich auf und gab eine ovale Luftschleuse frei. Upesamee ließ dem Wissenschaftler den Vortritt.
    „Wohin fliegen wir eigentlich?" wollte Orsidenda wissen.
    „In eines der Krisengebiete von Puydor", sagte Upesamee ohne weitere Erklärungen. Er fragte: „Wie oft hast du schon Raumflüge unternommen - ich meine. Flüge im Sinne des Wortes?"
    „Noch nie", gestand Orsidenda. „Das war mir immer zu umständlich."
    „Dann wird es Zeit, daß du dieses Erlebnis nachholst."
    Die GHAZZA erhob sich lautlos von ihrem Parkplatz, gleichzeitig öffnete sich die eine Wand des Hangars, und das kleine

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