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1918 - Der Traum der Nevever

Titel: 1918 - Der Traum der Nevever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Nevever. „Diesen dürfen wir unseren Beistand nicht versagen. Das wäre wider unsere Ethik - und es wäre wohl auch gegen das Prinzip einer höheren Entität. Wir können den Schritt dahin nicht tun, bevor wir unseren Pflichten nicht auf niedrigerer Ebene nachgekommen sind."
    „Dann bringt diese Dinge schleunigst in Ordnung."
    „Es gilt auch noch, für Frieden und Wohlstand in unserer Galaxis zu sorgen.
    Denn es herrschen noch viele Mißstände in Puydor. Kriegerische Völker wie die Varmiren und die Rawwen, die glauben, nur durch Eroberungsfeldzüge und die Unterdrückung Schwächerer zu Macht und Ansehen zu kommen. Diese können wir nur läutern, solange wir auf derselben Ebene wie sie agieren. Dieser Pflichten müssen wir uns noch entledigen, bevor wir uns erhöhen können. Und dann wäre da noch etwas ganz Wichtiges. Es muß noch viele Geheimnisse des Universums und dieses Lebens geben, die wir noch nicht gelöst haben. Wie sollen wir auf eine nächsthöhere Daseinsebene abwandern können, wenn wir noch nicht einmal unser bisheriges Leben erforscht haben?"
    Nevever waren die Argumente ausgegangen. Es waren eigentlich nur Ausflüchte, um der Verpflichtung zu entgehen, dem körperlichen Dasein zu entsagen. So betrachtet waren die Nevever tatsächlich noch nicht reif, die nächsthöhere Evolutionsstufe zu ersteigen.
    „Diese Geheimnisse könnt ihr nie lösen, solange ihr körpergebunden seid", sagte Muriadoc; es klang auf überhebliche Art belustigt. „Doch bringt eure Galaxis erst einmal in Ordnung, tut das. was euch gefällt, zuerst - auch wenn ihr das auch als höheres Wesen tun könntet -, und tretet dann ein in den inneren Kreis der Gefolgschaft der Hohen Kosmischen Entitäten."
    Damit war die Prüfung für die Nevever beendet, und sie wurden wieder in ihre eigene Dimension entlassen -in die niedrigen kosmischen Gefilde, wie der Gesandte es abwertend ausgedrückt hatte.
    In den kosmischen Dschungel des Lebens.
     
    *
     
    Wieder entrang sich Guckys Kehle so etwas wie ein Seufzer. In der Hoffnung, daß er damit die Rückkehr in die Realität ankündigte, packte Julian Tifflor ihn an dem schmalen Schultern und schüttelte ihn.
    „He. Kleiner, aufgewacht", redete er eindringlich auf ihn ein. „Hast du uns denn nicht endlich etwas zu erzählen?"
    Er wurde durch das stundenlange Warten und Nichtstun auf eine schwere Geduldsprobe gestellt; Icho Tolot ging es da vermutlich besser, denn Haluter waren nun einmal die geborenen Stoiker.
    „Wer hätte das gedacht", murmelte Gucky wie abwesend. „Die Nevever standen an der Schwelle zur Superintelligenz. Denn sie wurden von einem Gesandten der Kosmokraten kontaktiert ..."
    Der Mausbiber verstummte wieder, obwohl es klang, als hätte er noch etwas zu sagen.
    „Was weiter?„drängte Julian Tifflor. „Red schon! Oder willst du uns dumm sterben lassen?"
    Noch einmal sprach Gucky. Doch seine Stimme wurde schwächer und entrückter.
    „Es muß ein Bote der Kosmokraten gewesen sein. Denn er sprach von seinen Auftraggebern als den Hohen Kosmischen Entitäten".
    Danach schwieg der Ilt endgültig.
    Julian Tifflor fügte sich ins Unvermeidliche und machte sich auf eine weitere längerwährende Geduldsprobe gefaßt.
     
    2.
     
    Orsidenda lernte Upesamee, der als Vierzehn-Ender bekannt war, weil er nicht mehr als vierzehn Arme gebrauchen konnte, nach einem Ashgavanogh kennen. Ashgavanoghi waren seit dem Auftritt des Gesandten der Hohen Kosmischen Entitäten wieder groß in Mode. Dieses Ereignis hatte den Nevevern einen gehörigen Schock versetzt und sie zu hektischen Aktivitäten angespornt. Und ein Aspekt davon war, daß neuerdings fast permanent Ashgavanoghi stattfanden, um bei solchen geistigen Zusammenschlüssen das weitere Vorgehen zu „diskutieren".
    Als einer der wenigen lebenden Nevever aus der Zunft der 5-D-Wissenschaftler wurde Orsidenda auf einmal ein gefragter Spezialist.
    Er hatte schon viel von Upesamee gehört, er galt als Missionar. Doch bisher war er ihm noch nie begegnet. Das lag vor allem daran, daß Upesamee ständig in Puydor in Sachen Entwicklungshilfe unterwegs war, ein wahrer Bürger der Galaxis.
    Nach diesem Ashgavanogh suchte Orsidenda Kontakt zu dem legendären Entwicklungshelfer. Er stellte sich ihm vor.
    „Ich gehöre zu dem Team von Wis- senschaftlern, die eine Problemlösung finden sollen", sagte er. „Und zwar dafür, wie man die Forderungen des Gesandten der Hohen Kosmischen Entitäten erfüllen könnte, ohne das Opfer der

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