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1919 - Die Goldnerin

Titel: 1919 - Die Goldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gebunden ..."
    Sie wirkte verwirrt und interessiert, Eismers Nähe weckte also auch bei ihr Gefühle.
    Harmonie. Goldner spürten sehr schnell, ob sie zueinander paßten oder nicht. Allmählich entwickelte sich bei dieser Begegnung doch eine gewisse Romantik.
    „Kannst du nicht mit mir kommen?" bat Eismer.
    Der Bebenforscher hatte keine Zeit für eine lange Werbung. Morgen mußte er wieder aufbrechen. Sie war hier, jetzt. Keinesfalls durfte er sie einfach wieder fortlassen.
    Alles in ihm schrie danach, wenigstens für ein paar Augenblicke die Nähe eines Goldners zu spüren, mit ihm reden zu können, wie es sonst nicht möglich war für ihn, als Fremder unter Fremden. Daß er eine Frau gefunden hatte, quälte ihn nur noch mehr, machte ihm seine Einsamkeit um so deutlicher bewußt.
    Und wenn er sie mit Gewalt mitschleppte - sie mußte mit!
    „Nur für eine Weile wenigstens", sprudelte er hervor. „Du könntest mir von unserem Volk erzählen, und ich könnte dir die Schätze meines Schiffes zeigen und ein paar Lieder aus den alten Tagen singen, die du bestimmt nicht kennst, so jung. wie du ...„ „Still, still", wisperte sie und legte einen Finger auf seinen Mund. „Törichter Mann. das ist unmöglich. Du scheinst keine Ahnung zu haben ..."
    „In der Tat, ich komme wenig unter Leute", gab Eismer verwirrt zu. „Ich bin Eismer Störmengord, ein Bebenforscher."
    „Ein Beben forscher?„Alles Resolute wich endgültig von der Goldnerin, ihre entzückende schmale Nasenspitze zitterte, und ihre Stimme nahm einen ehrfürchtigen Tonfall an. „Du bist wirklich ein Bebenforscher? Nein - du bist der Bebenforscher, der einzige unseres Volkes, man spricht von dir ... Nur deinen Namen wußte ich nicht ..."
    „Es ehrt mich, daß du von mir gehört hast", sagte Eismer geschmeichelt.
    Aber laß uns doch auf dem Schiff weiterreden. Wenn du fürchtest, verfolgt zu werden, bist du dort sicher ..."
    Sie legte eine schmale Hand an seine hagere, faltige Wange. Ihre warme, weiche Haut besaß nur die vielen feinen Runzeln der Jugend, noch nicht die tiefen Furchen des beginnenden Alters, dazu einen gleichmäßigen bläulichen Ton.
    „Mein armer, einsamer Bebenforscher", wisperte sie traurig und streichelte seine Wange. „Das ist unmöglich. Vor einem oder zwei Jahren vielleicht, aber jetzt ist es zu spät. Ich kann nicht mit dir gehen. Im Gegenteil, ich muß dich bitten, mich zu verlassen, bevor ich dich mit in meinen Untergang zerre."
    Verzweiflung quoll wie vergorener Saft in ihm hoch und hinterließ einen üblen Geschmack im Mund „Aber ich möchte dich wiedersehen, das muß doch möglich sein!" flehte Eismer. „Bis morgen bin ich noch hier. Bitte!"
    Sie zögerte. „Na schön", sagte sie dann. „Ich wohne im Hotel Zork. Frag dort nach Hind - einfach nur Hind. Das bin ich."
    Sie hob den Kopf, und ein gehetzter Ausdruck trat in ihre Augen.
    „Da sind sie schon!" stieß Hind heiser hervor. „Zu spät, alles zu spät" Bevor Eismer sie aufhalten konnte, lief sie schon durch die schmale Gasse davon - so schnell ihre typisch goldnerischen, breiten Füße es erlaubten.
     
    *
     
    Der Bebenforscher stand wie betäubt auf der Stelle. Nur allmählich begriff er, daß sich da die vermutlich einzige Liebe seines Lebens aus dem Staub machte.
    „Dort ist sie!" erklang in diesem Moment ein Ausruf hinter Eismer Störmengord.
    Sein Herz hämmerte wild, und er schluckte trocken. Er drehte sich um und sah fünf drohende Gestalten, zwei von ihnen bewaffnet, auf sich zukommen. Reginald Bull und Tautmo Aagenfelt waren nirgends zu sehen.
    „Lauf schneller!" schrie Eismer der Goldnerin namens Hind nach. „Sie sind dir auf den Fersen!"
    Er versuchte, sich den Angreifern in den Weg zu stellen, wurde jedoch mühelos über den Haufen gerannt. Sie machten sich nicht einmal die Mühe, vorsorglich ein- oder zweimal zuzuschlagen; möglicherweise hatten sie ihn in ihrem Jagdfieber überhaupt nicht bemerkt.
    Eismer schlug mit der Nase auf dem harten Pflaster auf und sah aus dem Augenwinkel, wie Hind gerade um eine Ecke bog, die Verfolger hinterher.
    Mühsam rappelte er sich auf. ignorierte den stechenden Schmerz in seiner Nase und rannte die Gasse hinunter. Als er die Ecke endlich erreicht hatte, war niemand mehr zu sehen Keine Hind, keine Verfolger. Nur ein paar Passanten und fliegende Händler.
    „Die Goldnerin - wo ist sie?" rief Eismer laut. „Habt ihr gesehen, was passiert ist?"
    Die meisten kümmerten sich nicht um ihn. lediglich ein

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