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1919 - Die Goldnerin

Titel: 1919 - Die Goldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wärme.
    Eine Menge Spielcasinos fanden sich hier, in denen man, mit Spezialitäten aus ganz DaGlausch und einer ablenkungsreichen Live-Show versorgt, ein Vermögen verspielen konnte. Es lag ganz beim Spieler, bis zu welchem Risiko er gehen wollte; selbst der Einsatz des eigenen Lebens schreckte nur wenige ab. Allerdings mußten sie vor dem Spiel eine entsprechende Erklärung unterschreiben, die jegliche Haftung ausschloß, falls die Familie sich rächen wollte oder ähnlich.
    Der farblos wirkende Hyperphysiker mit seinem grauen Haarkranz, den schmalen Schultern und dem dicken Hintern sah sich von Vergnügungen umgeben, die er beim besten Willen nicht einschätzen konnte. Nirgendwo sonst als hier konnte er sein weltfremdes Verhalten deutlicher zu spüren bekommen.
    Einmal stolperte er über einen besonders lang ausgelegten Tentakel eines nichtmenschlichen Wesens, das ihm irgendwo aus einer Körperöffnung etwas zumurmelte.
    Tautmo entschuldigte sich einige Male und machte, daß er hinter seinen Gefährten herkam „Also, das ... das habe ich ja noch nie erlebt ...", stotterte er. Selbst seine Halbglatze glühte. „Was da auf einmal für Wörter aus dem Translator kamen, also nein ..."
    Reginald Bull lachte schallend. Der Aktivatorträger schien sich königlich zu amüsieren.
    „Du kannst lachen", murmelte Tautmo. „Du hast ja ein paar Jahrtausende Vorsprung ... aber ich war wirklich noch nie in so einem Viertel ..."
    „Wie kann das sein?" fragte Eismer verwundert. „Selbst ich gehe hier nicht zum ersten Mal hindurch."
    „Ich habe mich eben voll und ganz auf meine Arbeit konzentriert'" verteidigte sich Tautmo.
    „Vielleicht solltest du jetzt einmal das Vergnügen ausprobieren", ermunterte ihn Bull.
    „Wo denkst du hin?" empörte sich der Terraner. „Für mich gibt es nur Mondra, sonst niemanden!"
    Reginald Bull musterte ihn mit einem mitleidigen Blick von der Seite.
    „Mein lieber Freund, ein wenig Weltferne ist ja ganz schön", mahnte er.
    „Aber allmählich solltest du deinen Sinn für die Realität finden Mondra wird deine Gefühle nie erwidern! Mach dich frei von deinen Wunschträumen!"
    „Ich halte mich an das, was ich fühle!" gab Tautmo patzig zurück. „He, Eismer, wann erreichen wir endlich einen Markt?"
    „Gleich da vom." Der Goldner deutete vor sich.
    Die grellen Neonfassaden wichen auf einmal zurück, aus den engen Gassen traten sie auf einen großen Platz Dort gab es Hunderte von offenen Ständen und Buden, sanft beleuchtet von einem gelblichen Licht, das alles beinahe schattenlos überstrahlte, ohne zu blenden.
    Es tat richtig gut für die Augen, ebenso für die Ohren. Der Geräuschpegel sank hier auf ein erträgliches Maß ab. Tautmo hatte genügend Zeit, sich wieder zu erholen, während Reginald Bull und der Goldner über die angebotenen Waren fachsimpelten.
    Wie sich zeigte, hatten sie bei Andenken aller Art einen ähnlichen Geschmack Bully fiel es manchmal schwer, sich von bestimmten „antiken" Stücken wieder loszureißen, die er platzmäßig sogar irgendwo in seiner Ausrüstung hätte unterbringen können - aber leider nicht bezahlen.
    Eismer suchte sich seine Sachen sehr sorgfältig aus. In erster Linie wollte er die unabsichtlich zerstörten Objekte wieder ersetzen. Nach und nach aber fiel er fast in einen Kaufrausch; vor allem das Angebot an handgearbeiteten kleinen Brücken und Wandteppichen hatte es ihm angetan. Hinzu kam, daß Reginald Bull es sich nicht nehmen ließ, bei jedem einzelnen Stück zäh um den Preis zu feilschen und dem Goldner dadurch einige Ausgaben zu ersparen.
    Tautmo Aagenfelt staunte über die Vielfalt des Angebots und die Begeisterung des Unsterblichen. Für einen Moment schienen sie nicht Millionen Lichtjahre von der Heimat entfernt zu sein, sondern in vertrauter Umgebung.
     
    *
     
    Schließlich hatte Eismer Störmengord all das eingekauft, was er wollte. Er ließ die vielen Sachen bei einem Transportunternehmer stapeln und gab den Auftrag, sie am nächsten Morgen zur GLIMMER zu liefern.
    „Diesmal habe ich nicht einmal mehr ausgegeben, als ich wollte, dank dir".
    sagte er vergnügt zu Reginald Bull. „Kann es sein, daß ich bisher immer übervorteilt worden bin?"
    „Durchaus möglich. Du weißt ja jetzt, wie das mit dem Feilschen geht. Nur keine falsche Bescheidenheit!" gab der Terraner ebenso heiter zurück.
    „Ich finde, wir sollten uns jetzt auf den Rückweg machen", schlug Tautmo Aagenfelt vor. „Hoffentlich ist Mondra nicht irgendwo

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