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1919 - Die Goldnerin

Titel: 1919 - Die Goldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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interessiert?"
    „Es gibt keinen Grund, ich ging hier nur ganz zufällig entlang ..."
    „Lüg mich nicht an!" Reginald Bull bewies einmal mehr, daß ansehnliche Kräfte in ihm schlummerten, als er den sicherlich mehr als einhundert Kilogramm schweren Garamboliden kräftig schüttelte.
    Eismer Störmengord trat nervös von einem Fuß auf den anderen.
    „Erbarmen!" wimmerte das Schildkrötenwesen gedämpft, vom Kopf war nur noch der schnabelartige Mund zu sehen. „Jemand hat gehört, daß ihr im Hotel nach jemandem sucht, und er hat mir aufgetragen, euch zu verfolgen ... aber mehr nicht! Ich schwöre es!"
    „Ich dachte es mir", brummte Bull.
    Der Terraner ließ den Garamboliden los. der mit kurzen Fingern seinen Anzug wieder in Form brachte. Vorsichtig reckte er den Kopf und öffnete die Augen.
    „Kann ich dann gehen?" fragte das schildkrötenähnliche Wesen zaghaft.
    „Noch nicht. Zuerst bringst du uns zu dem, der dir den Auftrag gegeben hat."
    Sofort war der Kopf wieder verschwunden. „Das kann ich nicht!"
    „Wieso? Da ist doch nichts dabei. Sagen wir, es ist ein Geschäft. Du führst uns zu deinem Auftraggeber, und wir bezahlen dich dafür."
    „Was werdet ihr dann mit ihm tun?"
    „Vermutlich dasselbe Geschäft, was sonst? Wir brauchen Informationen, nichts sonst. Und die bekommen wir von ihm. Wir können uns das auch ersparen, wenn du uns sagst, was du über Hind weißt."
    „Nein, onein. Ich werde euch zu Durag bringen."
    „Ist er ebenfalls ein Garambolide?"
    „Nein, ein Tentradex." Der Garambolide streckte seinen Hals plötzlich auf volle Länge aus und neigte ihn leicht zu Eismer. „Vorher die Bezahlung'" forderte er. auf einmal kühn geworden.
    Eismer starrte Bull an. dann fügte er sich. Er holte ein paar Miro-Scheine hervor und drückte sie dem Garamboliden in die ausgestreckte Hand.
    „Folgt mir!" Das Schildkrötenwesen führte sie ein paar Straßen weiter.
    Es ging durch eine dunkle Gasse und einen Nebeneingang in einen Hinterhof Dort hatte jemand in einer Art Containerbau ein Büro eingerichtet, das nicht für jedermann zugänglich sein sollte.
    Durag war ein Humanoider, mit rötlichgelb gestreifter Haut und einem fast menschlichen Gesicht, abgesehen von der flachen, breiten Nase und dem rechteckigen Mund, den er um einige Zentimeter ausfahren konnte. Auf seinem Kopf wuchsen feine weiße Flaumfedern. die auch die breiten Wangen und die Handrücken bedeckten.
    Reginald Bull erinnerte sich, daß die humanoiden Verfolger von Hind genauso ausgesehen hatten.
    „Durag, sie wollten dich unbedingt sehen", schnatterte der Garambolide ohne Einleitung los. „Sie wissen gar nichts über Hind."
    Durags schmaler Körperbau und Gliedmaßen waren weitgehend menschlich, ebenso seine Gesten - und der Blick seiner kalten, rötlichgrau marmorierten Augen.
    „Du bist ein Tölpel, Reang", zischte er. „Du solltest sie verfolgen und nicht umgekehrt."
    „Er ist ein Dilettant", sagte Reginald Bull. „Wir nicht. Weshalb interessierst du dich dafür, wenn jemand nach Hind fragt?"
    „Sagt ihr mir zuerst, weshalb ihr sie sucht."
    Reginald Bull zog einen Sessel zu sich heran, der einigermaßen zu seinem Körperbau paßte, und ließ sich bequem darauf nieder. Nach einem kurzen Zögern suchten seine beiden Gefährten ebenfalls eine Sitzmöglichkeit.
    „So läuft das nicht", sagte der rothaarige Terraner gelassen. „Frag deinen Lakaien, ob ich ziemlich unwirsch werden kann!"
    Reang zog sofort wieder den Kopf ein.
    „Ich werde ja wohl nicht mehr gebraucht", kam es gedämpft zwischen den Schulterhörnern hervor.
    Dann verließ der Garambolide eilig das Büro.
    Durag hob abwehrend die Hände hoch. „Keine Gewalt, bitte. Darum geht es mir nicht."
    Eine Weile musterte er schweigend seine unangemeldeten Besucher; besonders lange ruhte sein Blick auf Eismer.
    „Ich suche sie!" rief der Goldner schließlich, als er es nicht mehr länger aushielt.
    Es war dem Bebenforscher in dieser Sekunde völlig gleichgültig, ob er damit Reginald Bulls Strategie durchkreuzte.
    „Wenn du etwas über Hind weißt, sag es mir!" forderte er zornig.
    „Lange Zeit dachte ich, außer Hind gäbe es schon keine anderen Goldner mehr", sagte Durag plötzlich. „Sie hat nie über ihr Volk gesprochen."
    „Dann kennst du sie also näher?" fragte Bull.
    „Ja", gab Durag zu. „Aber rein ge- schäftlich."
     
    *
     
    „Ihr habt euch da auf eine gefährliche Sache eingelassen", fuhr der Tentradex fort. „Um es ehrlich zu sagen: Ich ließ euch

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