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1919 - Die Goldnerin

Titel: 1919 - Die Goldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ist", bat Bull.
    „Ich kann mich nicht irren und der Computer ebenfalls nicht."
    Die Kopffühler zitterten jetzt heftig. Tausende Facetten der riesigen schwarzen Augen leuchteten abwechselnd wie kleine Sterne auf, wenn sie bei einer Kopfbewegung das Licht reflektierten.
    „Selbst wenn die gesuchte Person vor meinem Dienstantritt eingecheckt hat, müßte sie in der Liste aufgeführt sein". beharrte das insektoide Wesen. „Ich müßte sie in der ganzen Zeit wenigstens einmal gesehen haben, wenn sie das Haus verließ!"
    „Gibt es mehrere Ausgänge?"
    „O nein, das ist aus Sicherheitsgründen streng verboten. Wir müssen jeden registrieren, gleich ob Gast oder Besucher, der in das Hotel will."
    Reginald Bull sah Eismer Störmengord an.
    „Nein, ich will nicht", sagte der Goldner niedergeschlagen. „Wenn sie hier nicht gemeldet ist..."
    Der Bebenforscher wandte sich zum Gehen. Er ließ die Schultern hängen, wirkte zutiefst betrübt.
    „Vielen Dank", sagte Tautmo Aagenfelt schnell noch zu der Insektoiden, bevor er seinen Gefährten folgte.
    „Ich helfe für mein Leben gern", zirpte Bsasee hinterher.
    „Damit habe ich nicht gerechnet", gestand Eismer niedergeschmettert. „Jetzt weiß ich überhaupt nicht mehr, wo ich anfangen soll... Wie soll ich sie in dieser Stadt noch finden? Wo gibt es eine Spur von ihr?"
    „Gehen wir ein paar Schritte, das wird dir guttun", sagte Reginald Bull freundlich.
    Der Goldner gehorchte, er schien wie betäubt.
    „Aber wohin denn?" nun wisperte Tautmo, der auf der anderen Seite des Goldners ging.
    „Ich habe im Hotel ein wenig auf die Leute um uns geachtet", gab Bull ebenso leise zurück. „Als der Name Hind fiel, hat auf einmal jemand ziemlich schnell das Foyer verlassen. Vielleicht hat es nichts zu bedeuten, aber das werden wir bald wissen."
    Tautmo Aagenfelt schluckte trocken.
    „Allmählich wird's aufregend", murmelte der Hyperphysiker.
    „Das passiert dir allemal, wenn du mit mir unterwegs bist", meinte Bull gutgelaunt.
    „Und nicht einmal einen einzigen Goldner habe ich gesehen, es ist keiner im Zork abgestiegen", klagte Eismer. „Es scheint so. als seien Hind und ich wahrhaftig die einzigen hier auf Leilanz XI, und nicht einmal ein kurzes Treffen ist uns vergönnt..."
     
    *
     
    Eine Weile schlenderten sie dahin, ohne Eile, und betrachteten hin und wieder die Schaufenster. Eismer hatte keinen Blick dafür, aber er beschwerte sich nicht über das gemächliche Tempo. Der kleine Goldner war viel zu sehr mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt.
    Auf einmal sagte Bull: „Na also." Er nahm Eismers Arm und schob ihn in einen Spalt zwischen zwei Häusern.
    Tautmo sprang sofort mit einem Satz hinterher.
    „Was ist denn ...", begann der Goldner verstört und verstummte erschrocken, als Bull scharf „Pssst!" zischte.
    Tautmo stellte sich mit Eismer hinter Bull, der vorsichtig um die Ecke blickte.
    Niemand der Vorübergehenden schien sie zu bemerken. Plötzlich aber schoß der Rotschopf aus seiner Deckung, packte jemanden und zerrte ihn ziemlich unsanft in das notdürftige Versteck herein.
    „Deine Art kenne ich doch!" fauchte er. „Du bist ein Garambolide!"
    Der Attackierte war etwa l.90 Meter groß und glich einer aufrecht gehenden, goldfarbenen Weichschildkröte. Auch seinen Hals konnte er entsprechend lang ausdehnen oder komplett zusammenziehen, bis der schmale Kopf fast gänzlich zwischen zwei hervorstehenden, mächtigen Schulterdomen des dünnen Rückenpanzers verschwand. Im Moment versteckte er den Kopf, und die orangenen Augen mit den starren Pupillen waren durch das untere Schlupflid halb verschlossen.
    „Einige deiner Art haben gestern versucht. mir meinen Anzug abzuschwatzen! Ihr scheint ziemlich windige Händler zu sein oder besser gesagt, Schieber Stimmt's nicht?"
    Der Garambolide trug einen durchsichtigen Netzanzug mit einem Rückenbeutel, in dem er offensichtlich seine Ausrüstung verstaute. Die unempfindlichen. krallenbewehrten Füße seiner kräftigen, aber kurzen Beine benötigten kein Schuhwerk. Er trug keine Waffe und schien auch ansonsten keiner aggressiven Kultur anzugehören. Reginald Bull hatte den flexiblen Anzug vorn an der verhärteten Brustplatte gepackt und zusammengedreht.
    Eingeschüchtert antwortete der Garambolide mit knarrender Stimme: „Wir sind ehrbare Händler, und meine Artgenossen haben dir bestimmt einen guten Preis geboten!"
    „Das mag sein, aber heute trage ich keinen solchen Anzug. Aus welchem Grund bist du also an uns

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