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192 - Das Monster in mir

192 - Das Monster in mir

Titel: 192 - Das Monster in mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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mir sagte. Er musterte mich irritiert. »Hör mal, was machst du denn für ein Gesicht? Du müßtest vor Freude eigentlich im Dreieck springen. Statt dessen siehst du mich an, als wolltest du mich fressen.«
    »Ich fresse keine Amerikaner«, gab ich trocken zurück.
    »Und warum nicht? Sind wir dir nicht gut genug?«
    »Sie sind für einen Briten schwer verdaulich. Vor allem CIA-Agenten. Die liegen uns tagelang im Magen«, erklärte ich.
    »Irgend etwas läuft falsch«, stellte Noel Bannister fest. »Paß auf, wir fangen noch einmal von vorn an. Ich gehe hinaus, komme wieder rein, du freust dich und sagst: ›Hallo, Noel, schön dich zu sehen!‹ Oder etwas in der Art, okay?«
    Ich erzählte ihm von Frank Esslins Besuch, und es zuckte in seinem markanten Gesicht.
    »Verdammt, der Mistkerl spazierte hier einfach rein und raus, ohne daß ihn jemand daran hinderte?« rief Noel aufgeregt.
    »Wer hätte ihn, einen Dämon, aufhalten sollen?«
    Noel wiegte den Kopf. »Wenn er sich nicht für den Größten halten würde, wärst du jetzt tot.«
    Er schnappte sich meine Sporttasche und sagte, er würde sie zum Wagen tragen und anschließend auch noch auf einen Sprung in Dr. Lancasters Büro kommen.
    Ich begab mich direkt dorthin. Im Vorzimmer saß Megan Wiseman nicht an ihrem Schreibtisch, und die Tür zu Dr. Lancasters Büro stand halb offen. Dadurch konnte ich hören, was der Arzt mit seiner Sekretärin besprach.
    Ich bin normalerweise kein neugieriger Lauscher an der Wand, aber als ich meinen Namen hörte, stutzte ich und blieb stehen. So erfuhr ich, daß der Chirurg das, was er mir aus dem Arm operiert hatte, nicht weggeworfen, sondern nach Hause mitgenommen hatte, weil das Gewebe so eigenartig gewesen war.
    »Ich unterzog es einer Reihe von Tests«, fuhr Dr. Lancaster fort, »erzielte jedoch keinerlei Reaktion. Das änderte sich erst, als ich Blut auf dieses rätselhafte Ding träufelte. Da begann es sich zu verändern.«
    Ich merkte, wie sich meine Kopfhaut zusammenzog. Was sich in meinem Arm abgekapselt hatte, war ein schwarzer Keim gewesen. Das überraschte mich nicht, denn das hatte ich seit langem vermutet. Was mich beunruhigte, war, daß Dr. Lancaster damit experimentiert hatte.
    Schlafende Hunde soll man nicht wecken, heißt es.
    Dr. Lancaster konnte ungewollt etwas heraufbeschworen haben…
    Er erzählte von seinem mißratenen Sohn und dessen Schwierigkeiten und daß er gestern nacht bei ihm erschienen war, weil er dachte, seine Frau und seine Kinder wären da.
    »Bill glaubte mir nicht, daß sich Lissy und die Kinder nicht in meinem Haus befanden«, sprach der Arzt weiter. »Er suchte sie überall – und dann… Von diesem Moment bis kurz vor dem Augenblick, als die Polizei an meine Tür klopfte, gähnt in meiner Erinnerung ein großes schwarzes Loch. Ich erinnerte mich nicht, bei Ihnen gewesen zu sein, weiß nicht, ob ich vor dieser gefährlichen Riesenraupe auf der Flucht war… Ich hörte von der Raupe erst durch Sergeant Douglas… Nachdem ich Sie angerufen hatte, um Sie zu beruhigen, sah ich nach dem Ding aus Tony Ballards Arm, und stellte fest, daß es zu einer Miniaturausgabe dieser Horror-Raupe geworden war, die Sie in Ihrem Bungalow angegriffen hatte und töten wollte.«
    Mein Mund trocknete aus.
    Himmel, Dr. Lancaster hatte das Gewebe aus meinem Arm mit seinen Tests anscheinend aktiviert.
    Über den Verbleib seines Sohnes wußte er nichts. Hatte Bill sein Haus wieder verlassen? War er der Raupe – der es anscheinend keine Mühe machte, im Handumdrehen Menschengröße zu erreichen – zum Opfer gefallen? Zu Hause war Bill nicht, das wußte der Arzt von seiner Schwiegertochter, die inzwischen mit den Kindern heimgekehrt war. Er hatte mit ihr telefoniert.
    Ich klopfte an die Tür.
    »Mr. Ballard«, sagte Dr. Lancaster, »bitte kommen Sie herein. Sind Sie abreisefertig?«
    »Ja«, antwortete ich beunruhigt. »Ich hoffe, Sie nehmen es mir nicht übel, daß ich das Gespräch mitgehört habe. Es ließ sich nicht vermeiden.«
    Megan Wiseman wollte mich mit dem Chirurgen allein lassen, doch ich bat sie, zu bleiben und mir von ihrem Erlebnis mit der Riesenraupe zu erzählen.
    Als ich hörte, daß der Nachbar ein halbes Dutzend Schüsse mit der Schrotflinte auf das Monster abgefeuert hatte, ohne ihm auch nur den geringsten Schaden zuzufügen, gab es für mich keinen Zweifel mehr, daß es sich um ein gefährliches schwarzes Wesen handelte.
    Ich gab Megan sicherheitshalber die Telefonnummer des Apartments, in dem

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